Event Archive
Lecture series, conferences, and workshops organized by the DFG Research Training Group since 2012
„Wessen Wissen?“ ist einerseits die Frage nach der Heterogenität von Wissensformationen in ihren partikularen und partialen Perspektiven, also nach Situated Knowledges. Damit wird die Vorstellung einer allgemeingültigen, körperlosen, neutralen Objektivität bestritten. Zugleich aber nehmen Situated Knowledges für sich in Anspruch, Erkenntnisse hervorzubringen und zur Verfügung zu stellen. Sie stehen demnach für verkörperte Kenntnisse, die in das Feld des zugelassenen und legitimen Wissens kritisch intervenieren. Daran anschließend wollen wir die spezifische Situiertheit der Künste diskutieren:
Was lässt sich aus solchen Wissenspolitiken für die Künste und ihre Erkenntnisansprüche ableiten? Welche Positionen beanspruchen die Künste im umkämpften Machtfeld des Wissens? Wie greifen sie in die Aufteilungen des Epistemischen ein? Lässt sich ein Wissen der Künste als situiertes Wissen begreifen, insofern es anfechtbare, partikulare und parteiliche Perspektiven einnimmt? Welche Akteur_innen und Institutionen haben einen privilegierten Zugriff auf Wissen in der Kunst? Welche Positionen im Feld der Kunst neigen dazu, ihre Situiertheit zu leugnen?
„Wessen Wissen?“ ist andererseits eine Frage nach den Akteur_innen, den Körpern, Materialien und Technologien, die in künstlerischen Produktions- und Wissensprozessen miteinander interagieren. Diese lassen sich als Übersetzungen und Transformationen beschreiben, in denen Künstler_innen längst nicht mehr die einzigen Subjekte des Wissens sind. Denn in den künstlerischen Praktiken des Entwerfens, Skizzierens, Improvisierens, Modellierens, Probens und Experimentierens entfalten Medien und Materialien ihre je eigene agentielle Kraft. Und doch hat die Wissens- und Wissenschaftsgeschichte in ihren Herausarbeitungen der Situiertheit und Historizität der Wissenschaften die Künste bislang wenig berücksichtigt. Was also können diese epistemologischen Überlegungen für die Künste bedeuten, oder weiter gefragt:
Wie lässt sich über Kunst nachdenken, wenn ihre Produktion als epistemische Praxis aufgefasst wird? Wie greifen künstlerische Subjektivität, spezifische Materialien, Technik und Settings bei künstlerischen Produktionsprozessen ineinander? Haben die Künste aufgrund ihrer Aufmerksamkeit für visuelle, auditive und materielle Prozesse das Vermögen, die impliziten medialen Bedingungen von Wissensgenerierungen zu explizieren? Auf welche Weise bauen Künste neue Wissensordnungen auf, die z.B. als Gegenarchive andere Formen des Zugangs und der Teilhabe ermöglichen, mithin andere Wissensbestände erzeugen?
Konzeption: Kathrin Busch, Christina Dörfling, Ralf Liptau, Kathrin Peters, Ildikó Szántó
Organisation: Christina Deloglu-Kahlert, Leoni Grützmacher, Johanna Heyne
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Mit dankenswerter Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Präsidiums der Universität der Künste Berlin und des Studentenwerks Berlin.
Donnerstag, 21. Juli 2016
14:00 Empfang
14:30–15:00
Begrüßung durch die Vize-Präsidentin der UdK Prof. Dr. Ulrike Hentschel und die Sprecherin des Graduiertenkollegs Prof. Dr. Barbara Gronau
Einführung
15:00–16:00
Astrid Deuber-Mankowsky
Zwischen Apokalypse und Sympoiesis. Neue Materialismen und Situiertes Wissen
Respondenz: Constance Krüger
16:00–17:00
Helmut Draxler
Das Wissen der Spaltung
Respondenz: Susanne Hauser
17:00–17:30
Pause
17:30–19:00
Arbeitsgespräch mit Merle Kröger und Philip Scheffner über filmische und erzählerische Räume
Migration und die Frage der Perspektive
Moderation: Kathrin Peters
ab 19:00
UdK-Rundgang und Gartenfest
UdK-Hauptgebäude, Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin
Freitag, 22. Juli 2016
10:30–11:30
Sabine Ammon
Denken mit B6 (und Skizzenpapier). Reflexionsmilieus und zeichnerisches Schlussfolgern in Architektur und Produktentwicklung
Respondenz: Ralf Liptau, Robert Patz
11:30–12:30
Knut Ebeling
Das überwucherte Monument. Zu David Claerbouts Olympia-Projekt
Respondenz: Dennis Pohl
12:30–14:00
Mittagspause
14:00–15:00
Arbeitsgespräch mit Sebastian Döring und Jan-Peter E. R. SonntagHardware-Anatomien an der Schnittstelle von Wissen(schaft), Medienkunst und Bastelei
Moderation: Christina Dörfling
15:00–16:00
Ute Holl
Hybride Körper: das Tonstudio als Laboratorium
Respondenz: Felix Laubscher
16:00–16:30
Pause
16:30–17:30
Katja Eydel
Engagement für Darstellungen oder das Wie des Sehens
Moderation: Renate Wöhrer
17:30–18:30
Bonaventure Soh Bejeng Ndikung
Notes on Epistemic Disobedience
Moderation: Barbara Gronau
ab 21:00
An evening with the Society for Nontrivial Pursuits Live Image, Moving Sound
Audiovisuelles Konzert der Klassen GenComp von Alberto de Campo und Bewegtbild von Anna Anders
Medienhaus, Grunewaldstraße 2–5, 10823 Berlin
Samstag, 23. Juli 2016
10:30–12:30
Simone Dede Ayivi
Performing Black – Strategien der (Selbst-)Dekolonisierung im Theater
Moderation: Lisa Großmann
Podiumsgespräch mit Simone Dede Ayivi, Therese Kaufmann und Azadeh Sharifi
Situiertes Wissen in der Kulturproduktion
Moderation: Ildikó Szántó, Ina Driemel
12:30–13:30
Mittagspause
13:30–14:30
Stephan Trinkaus
"Into the Chthulucene" – Fiktion, Wissen, Materialität
Respondenz: Georg Dickmann
14:30–15:30
Michaela Melián
Electric Ladyland
Moderation: Kathrin Busch
15:30–15:45
Pause
15:45–16:45
Simon Sheikh
Situating Curatorial Knowledge and Power
Respondenz: Judith Siegmund
16:45–17:00
Schlusskommentar
Ort: Alte TU-Mensa, Hardenbergstraße 34–35, 10623 Berlin
Sabine Ammon ist Philosophin und Architekturtheoretikerin an der Technischen Universität Berlin. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit dem Entwerfen als epistemische Praxis in Architektur, Design und Ingenieurwesen.
Simone Dede Ayivi ist Theatermacherin, Kulturwissenschaftlerin und Aktivistin. Sie beschäftigt sich mit Empowerment und Schwarzer Selbstrepräsentation und entwickelt Performances aus Schwarzer, feministischer Perspektive.
Astrid Deuber-Mankowsky ist Professorin für Medienöffentlichkeit und Medienakteure unter besonderer Berücksichtigung von Gender an der Ruhr-Universität Bochum. Zuletzt hat sie sich mit Situiertem Wissen und regionalen Epistemologien auseinandergesetzt.
Der Medientheoretiker und Klangkünstler Jan-Peter E. R. Sonntag und der Kulturwissenschaftler Sebastian Döring arbeiten seit 2011 gemeinsam an dem Projekt apparatus operandi. Dabei untersuchen sie den DIY- Modularsynthesizer von Friedrich Kittler und fragen nach Möglichkeiten und Grenzen der Archivierung von Technologien.
Helmut Draxler ist Professor für Kunsttheorie an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Demnächst erscheint seine Monografie Abdrift des Wollens. Eine Theorie der Vermittlung.
Knut Ebeling ist Professor für Medientheorie und Ästhetik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Er publiziert zu zeitgenössischer Theorie, Kunst und Ästhetik. Zuletzt ist Wilde Archäologien 2. Begriffe der Materialität der Zeit von Archiv bis Zerstörung (Berlin 2016) erschienen.
Die in Berlin lebende Künstlerin Katja Eydel arbeitet in ihren Projekten vornehmlich mit den Medien Fotografie und Film. Dabei befragt sie unter anderem das Verhältnis von politischer Intention und ästhetischer Realisation.
Ute Holl ist Professorin für Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt Wahrnehmung an der Universität Basel. Ihre Forschungsinteressen reichen von der Wissensgeschichte audiovisueller Medien über Mediengeschichte der Akustik bis zum ethnografischen Film.
Therese Kaufmann war Co-Direktorin des Europäischen Instituts für progressive Kulturpolitik. Zurzeit arbeitet sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Dort konzipiert sie Veranstaltungen zur Transkulturalität. Mit ihrer Forschung kritisiert sie die Theorie immaterieller Arbeit aus einer postkolonialen Perspektive.
Merle Kröger (Roman- und Filmautorin) und Philip Scheffner (Filmemacher) gründeten 2001 die Medienkunstplattform pong. Sie arbeiten gemeinsam zu Themen wie Kolonialgeschichte und Migration. Daraus entstanden zuletzt der auf der Berlinale 2016 uraufgeführte Dokumentarfilm Havarie (Regie: Philip Scheffner) und der gleichnamige Kriminalroman von Merle Kröger (2015), der u. a. den Bremer Krimipreis erhielt.
Michaela Melián arbeitet als Musikerin und Künstlerin; sie ist Professorin für zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. In ihren künstlerischen Arbeiten setzt sie sich unter anderem mit Fragen von Zeitzeugenschaft und Erinnerung, aber auch mit der Geschichte elektronischer Musik auseinander.
Bonaventure Soh Bejeng Ndikung ist Kurator und Gründer des Kunstraums Savvy Contemporary in Berlin. Hier treten seit 2009 westliche und nicht-westliche Kunstschaffende mit den Kuratierenden im Rahmen von Ausstellungsprojekten gleichberechtigt in einen »Trialog«.
Azadeh Sharifi ist Kultur- und Theaterwissenschaftlerin und lebt in Berlin. Zentraler Gegenstand ihrer Forschung ist das postmigrantische Theater in Deutschland. Damit fragt sie nach der Prägung des Theaters durch Migration.
Simon Sheikh ist Kurator und Ausstellungstheoretiker; er lehrt am Goldsmiths College in London. In seiner kuratorischen Praxis erprobt er, wie Diskurse durch Kunstausstellungen generiert werden können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf politischen und gesellschaftlichen Themen.
Stephan Trinkaus arbeitet am Institut für Medien- und Kulturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zuletzt hat er zu Wissensformen, Subjektivierungsweisen und Materialisierungen im Zusammenhang mit Gender geforscht.
Sabine Ammon: Denken mit B6 (und Skizzenpapier). Reflexionsmilieus und zeichnerisches Schlussfolgern in Architektur und Produktentwicklung
Die Saga von der Serviettenskizze ist ein gern kolportiertes Klischee in Entwurfserzählungen. Ausgelöst durch ein Schlüsselereignis überkommt den genialen Schöpfer eine Eingebung. Vor dem geistigen Auge offenbart sich eine Vision, die nur noch auf Papier gebannt werden muss. In der spontanen und intuitiven Zeichnung, die aus diesem heroischen Akt hervorgeht, verdichtet sich ein ganzer Entwurf. Doch wäre Entwerfen nichts anderes als der Wurf einer Skizze auf ein weißes Blatt Papier, dann wäre eine Untersuchung zur Epistemologie des Entwerfens, kaum begonnen, bereits an ihr Ende gelangt. Der Beitrag möchte vielmehr zeigen, wie die Materialität der Denkwerkzeuge in die Entwurfsprozesse eingreift und Formen visuellen Schlussfolgerns ermöglicht. Als Reflexionsmilieus erlauben sie, Explorationen vorzunehmen, Wissen zu stabilisieren und somit das zukünftige Artefakt vorwegzunehmen.
Dede Ayivi:Performing Black – Strategien der (Selbst-)Dekolonisierung im Theater
Das Theater ist in Bewegung. Künstler_innen of Color suchen nach neuen Geschichten und neuen Formen, um die Repräsentation ihrer Communities selbst in der Hand zu haben. Doch Repräsentation ist eine Bürde und der eigene Blick oft weißer geprägt als man denkt: Wie entlernen wir die Vorstellung von uns selbst als „ die Anderen“ und was braucht es um sich auf das eigene Wissen zu beziehen und nicht von dem (Nicht)Wissen imaginierter weißer Zuschauer_innen auszugehen?
Simone Dede Ayivi befasst sich mit Suchen und Versuchen, Erfolgen und Widrigkeiten auf dem Weg vom Theater der Anderen zu einem anderen Theater.
Knut Ebeling: Das überwucherte Monument. Zu David Claerbouts Olympia-Projekt
In seinem 2016 startenden Projekt Olympia (The real time disintegration into ruins of the Berlin Olympic stadium over the course of a thousand years) beschäftigt sich der belgische Videokünstler David Claerbout mit der Zeitlichkeit eines in seiner Monumentalität und Materialität bedrückenden bauhistorischen Dokuments: dem 1936 eröffneten Berliner Olympiastadion. Doch indem Claerbout nicht auf die 80-jährige Geschichte des Bauwerks zurückblickt, sondern seine Zerfallszeit in 1000 Jahren digital vorausberechnet, problematisiert er nicht nur Albert Speers berühmte »Theorie vom Ruinenwert«, die den Bauwerken des »Tausendjährigen Reichs« empfohlen hatte, sich die Ruine zum Richtwert jeder Architektur zu nehmen. Mit seiner Visualisierung eines fiktiven Zerfalls verschiebt Claerbout auch den Fokus vom historischen Dokument auf ein – mit Foucault gesprochen – zeitbasiertes Monument, dessen Materialität vom Künstler errechnet und damit gedächtnispolitisch der Geschichte entrissen wird.
Astrid Deuber-Mankowsky: Zwischen Apokalypse und Sympoiesis. Neue Materialismen und Situiertes Wissens
In den letzten Jahren sind unter dem Namen new materialisms Denkrichtungen in das Zentrum der ästhetischen Diskussion und kuratorischen Aufmerksamkeit gerückt, die genuin philosophische Fragen im Bereich der Ästhetik und Erkenntnistheorie stellen und zu neuen Ontologien und zum spekulativen Denken aufrufen. Sie faszinieren durch einen apokalyptischen Zug, der sie prägt. Er zeigt sich in der Dringlichkeit, mit der eine Umkehr und Abkehr von der Moderne gefordert wird und in dem Ziel, die Welt ohne Menschen und die Zukunft vom Ende des Menschen her zu denken. Ganz anders die situated knowledges: Sie verpflichten zu einer geteilten und teilnehmenden Perspektive, die auf der Geschichtlichkeit des wissenschaftlichen Wissens fußt. Das bedeutet: Statt auf Untergangsszenarien und Autopoiesis zu setzen, verantwortlich zu zeichnen für die Generativität aller Visualisierungstechniken und über Sym-poesis nachzudenken. Der Vortrag geht den Folgen dieser Differenzierung für das Wissen der Künste nach.
Helmut Draxler: Das Wissen der Spaltung
Künstlerisches Wissen ist nicht nur durch die sozialen Bedingtheiten situiert, denen die Subjekte, die dieses Wissen beanspruchen, ausgesetzt sind, sondern ebenso durch kulturelle Formationen, die das Wissen selbst betreffen. Innerhalb der epistemischen Aufteilungen der Moderne ist künstlerisches Wissen daher in erster Linie als Kunst situiert. Als Kunst situiertes Wissen stellt immer schon subjektives, verkörpertes und wertbezogenes Wissen dar, das sich vom objektivierten Wissensanspruch der Wissenschaften abgrenzt. Gerade in diesem Abgrenzungsakt reproduziert sich jedoch die spezifische Spaltung der modernen Wissensanordnung, die das kritische Potenzial und den Wahrheitsanspruch des künstlerischen Wissens empfindlich einschränkt. Es reicht daher nicht, subjektives gegen objektives, verkörpertes gegen abstraktes, situiert-relatives gegen absolutes Wissen in Stellung zu bringen. Es geht vielmehr darum, die Situation der Spaltung selbst zu thematisieren.
Simon Sheikh: Situating Curatorial Knowledge and Power
This talk will look into the notion and practice of the curatorial, understood both as a way of thinking about the world, and a way of presenting a world. That is, both as a philosophical concept (as suggested by Martinon and others), as well as a specific practice of setting ideas into form, even if this is not in the format of the exhibition. This form consists, nonetheless of an assemblage of subjects and objects, that is both a producer of knowledge, and a constriction of what can be considered knowledge, and thus intrinsically related to the concept of power (following Foucault and Santos). This is not only about who has the power to speak and to know, but also about the power to give voices to subjects and objects, to empower, as well as to question power – the power of exhibitions, institutions and art – and curatorial knowledge production as a mode of governance.
Migration und die Frage der Perspektive.
Ein Arbeitsgespräch mit Merle Kröger und Philip Scheffner über filmische und erzählerische Räume
Wessen Bilder werden gezeigt, wessen Geschichten erzählt? Wer bekommt was durch wen zu sehen? Die Arbeit von Merle Kröger und Philip Scheffner beschäftigt sich mit diesen Fragen, die sowohl politische als auch ästhetische sind.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen der Dokumentarfilm „Revision“ von Philip Scheffner und der Kriminalroman „Grenzfall“ von Merle Kröger (beide 2102). Film und Buch erzählen und rekonstruieren auf ihre je eigene Weise einen Todesfall an der deutsch-polnischen Grenze 1992. Bei einem nächtlichen Übertritt der damaligen EU-Außengrenzen waren zwei Rumänen von Jägern erschossen worden. Der Fall ist längst zu den Akten gelegt; Kröger und Scheffner rollen ihn auf, erzählen ihn weiter, verknüpfen Orte, Personen und Aussagen miteinander. Die Zusammenarbeit mit den rumänischen Familien findet ihre Fortsetzung in einem weiteren Film: Colorado Velcu lebt inzwischen mit seinen Kindern in Deutschland und er ist zugleich Protagonist und Filmemacher von „And-Ek Ghes“ (Berlinale 2016).
Im Gespräch werden wir den verschiedenen Medien und Formate nachgehen, in die Kröger und Scheffner ihre Materialien versetzen. Wie verschiebt sich damit die Perspektive? Was wird jeweils sichtbar und sagbar?
Das synthetische Apriori Friedrich A. Kittlers
Über Potentiale von Hardware-Anatomien an der Schnittstelle von Wissen(schaft), Medienkunst und Bastelei
Arbeitsgespräch mit Sebastian Döring und Jan-Peter E.R. Sonntag
Im Deutschen Literaturarchiv Marbach steht der selbst gebastelte Modularsynthesizer des 2011 verstorbenen Wissenschaftlers Friedrich Kittler. Im Rahmen des conceptual art projects apparatus operandi haben Sebastian Döring und Jan-Peter E.R. Sonntag diesen Synthesizer 2012, 2014 und 2015 drei Anatomien unterzogen. Seit 2013 sind sie Herausgeber für die Abteilung Schaltungen im Rahmen der Gesammelten Schriften Friedrich Kittlers im Fink Verlag unter der Leitung von Martin Stingelin. In ihrem Beitrag rekonstruieren Döring und Sonntag den Kittler-Sound zwischen Schaltung und Rhetorik.