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Interview
 

Foto: Pia Streicher

 

Interview zum Workshop "Partizipative Kunst- und Kulturprojekte"

Sie bieten im EntrepART-Programm den Intensivworkshop mit dem Titel "Partizipative Kunst- und Kulturprojekte" an. Was sind die Inhalte dieser Woche, worum geht es konkret?

Konkret wird es in diesem Workshop um den unmittelbaren Draht zu verschiedenen Personengruppen gehen, um das Herstellen von Dialog- und Vermittlungsformaten für die jeweiligen künstlerischen Arbeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dabei starten wir mit scheinbar simplen Fragen: An welche Erfahrungen und lebensweltliche Gedanken knüpft Ihre Arbeit an, und wie? Welche Personen `betrifft´ Ihre Arbeit? Und warum? Wie können wir diese Personengruppen erreichen - lokal, inhaltlich, programmatisch? Und wie können wir Zugangsbarrieren lösen, welche Kooperationen, welche Ansprache und Angebote sind dafür erforderlich? Schrittweise, dabei auch mit Blick auf Fallstudien und gelungene Vermittlungsprojekte, erarbeiten wir für jede und jeden in der Gruppe passende künstlerische Beteiligungsformate und erstellen einen Fahrplan für die Vermittlungs- und partizipative Öffentlichkeitsarbeit.

 

Was ist Ihnen bei der Vermittlung besonders wichtig?

Vermittlung im Kunstbereich bedeutet für mich immer, von der Kunst, aus der Kunst und mit der Kunst Zugang zu schaffen. Die inhaltliche, konzeptionelle, auch materialspezifische oder assoziative Komplexität einer künstlerischen Arbeit, und oft - gerade in kleineren, unmittelbaren Kontexten - auch die Persönlichkeit der Künstlerin und des Künstlers definieren Format, Umfang und auch Programmatik der Beteiligungsangebote. Mir persönlich ist auch stets wichtig, dass jede Beteiligung dem Prinzip einer Einladung folgt, d.h. die Rolle der Vermittler*in, in die sich der/die Künstler*in begibt, ist die eines Gastgebers bzw. einer Gastgeberin. Das beinhaltet auch, für eine entspannte Atmosphäre zu sorgen, Offenheit und Respekt gegenüber den jeweiligen Gästen zu haben, aber auch das Bewusstsein, verantwortlich dafür zu sein, dass alle Gäste ihren Platz finden und sich wohl fühlen. Denn diese Atmosphäre ist Voraussetzung, dass sich die Beteiligten öffnen, dass sie sich aktiv auf die Kunst und durchaus auch auf neue Zugänge, Perspektiven bzw. auch auf Unbekanntes einlassen können bzw. Neues erproben wollen. 

 

Sie sind eine Verfechterin von Leitfäden, warum?

Oh, als Verfechterin würde ich mich vielleicht nicht bezeichnen, aber eine strukturierte Arbeitsweise halte ich gerade im künstlerisch-organisatorischen Bereich für sehr wesentlich. Zu wissen, was, wann und vor allem wie gemacht und umgesetzt - oft schlicht abgearbeitet - werden muss, ist dabei oft sogar ein guter Ausgleich für die künstlerisch-kreative Arbeit. 

 

Wo liegt, Ihrer Meinung nach, die besondere Herausforderung für Kreative in der Umsetzung ihrer Vorhaben?

Leider immer noch: Eine der zentralen Herausforderungen ist und bleibt zumeist die Frage der Finanzierung von Einzelprojekten, aber auch Sicherung der eigenen Existenz. Doch gerade mit der Offenheit, sich als Künstler*in auf Beteiligungsprozesse mit diversen Publika einzulassen, Kooperationen einzugehen, und Kunst - auch - als gesellschaftliche Ressource zu betrachten, lassen sich auch neue Optionen der Zusammenarbeit entdecken, Netzwerke erweitern und damit oft auch alternative Finanzierungswege für die eigene Arbeit erschliessen. mehr

 

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