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Foto: Frauen- und Gleichstellungsbüro, erstellt von Ricarda Löser

Newsletter der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten 02/2025

Herzlich willkommen!

 

Liebe Leser*innen,

 

das Wintersemester 2024/2025 neigt sich dem Ende entgegen, und wir blicken in diesem Newsletter erstmal zurück. Zurück auf die Wahl eines neuen UdK Präsidenten und der massiven Haushaltskürzungen durch den Senat von Berlin. Wir blicken aber auch nach vorn. Auf interessanten Veranstaltungen und Themen über die wir 2025 sprechen wollen und wozu wir Sie herzliche einladen möchten. 

 

Wir freuen uns über Ihr Interesse und über Ihre Anregungen und Wünsche.

Mehr über unsere Arbeit erfahren Sie auf Instagram, auf der Homepage oder bei einem persönlichen Gespräch mit uns.

 

Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre!

 

Ihre Vanessa Wozny

Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der UdK Berlin

 

AKTUELLES
 

Neuer UdK Präsident gewählt

Am 12. Dezember 2024 wurde Prof. Dr. Markus Hilgert im ersten Wahlgang zum Präsidenten der UdK Berlin gewählt. Wir, das Büro der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und der Frauenbeirat der UdK Berlin, gratulieren Markus Hilgert zur Wahl und freuen uns auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

 

Mit der Präsident*innen-Wahl hat die UdK Berlin gezeigt, dass externe Personen willkommen sind, die UdK Berlin als Präsident*in zu führen und nach außen zu vertreten. Es ist sehr lange her, dass die UdK Berlin von einem Präsidenten geleitet wurde, der nicht schon Mitglied einer Fakultät war.

 

Die UdK Berlin hat bei dieser Wahl leider wieder gezeigt, dass Frauen an der UdK Berlin als Präsidentin nicht in Frage kommen. Das klare Wahlergebnis gegen eine Frau ist ein bitteres Zeichen für die Gleichstellung und wirft die Frage auf, was getan werden muss, um Frauen für die nächste P-Wahl aufzustellen.

 

Die Arbeit an dem Thema Gender-Biases muss fortgeführt werden. Bewerberinnen müssen sich weiterhin trauen, den Hut in den Ring zu werfen. Wir wissen durch Studien, dass Frauen bei Bewerbungen mehr überzeugen und größere Hürden überwinden müssen als männliche Gegenbewerber. Neben mehr Wissen und Sensibilität zum Thema Biases ist auch das UdK Mentoring prof*me eine sehr wichtige strukturelle Maßnahme für die Weiterqualifizierung von FLINTA* Personen.

 

Mit dem Wechsel der Hochschulleitung im Laufe des Sommersemesters 2025 wird sich das Präsidium personell neu aufstellen und wir hoffen, dass die Posten der Vizepräsident*innen in der Amtsperiode von Herrn Hilgert mit FLINTA*-Personen besetzt werden.

 

AKTUELLES
 

#IchBinHanna

Der Hashtag #IchBinHanna wurde 2021 ins Leben gerufen, um gegen das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) zu protestieren. Kritisiert wird insbesondere, dass nicht genügend unbefristete Stellen zur Verfügung stehen, während befristete Verträge, die durch das WissZeitVG geregelt sind, nur für eine bestimmte Höchstdauer vergeben werden können. Somit werden Forschende, nach einer Serie von befristeten Verträgen mit einer insgesamt begrenzten Laufzeit (in der Regel sechs Jahre vor, sechs Jahre nach der Promotion), keine weitere Anstellung mehr finden und aus der Forschung gedrängt.

 

Im Zuge der anstehenden Bundestagswahl wurden nun unter dem Hashtag #HannaWählt2025 sechs Forderungen für die Bundestagswahl ausformuliert.

 

>> Das Video finden Sie hier

 

AKTUELLES
 

Foto: Charlotte Freundel

 

Massive Sparmaßnahmen durch den Senat von Berlin

Die Sparmaßnahmen durch das Abgeordnetenhaus von Berlin haben sich bereits im Laufe des letzten Jahres angekündigt. Im Dezember wurden dann die Einsparungen von 8% pro Universität kommuniziert. Seit diesem Tag rechnen die Hochschulleitungen an den Budgets herum und versuchen, den Schaden für die Studierbarkeit klein und den Universitätsbetrieb aufrecht zu halten. An den Bereichen Gleichstellung und Antidiskriminierung gehen die Kürzungen natürlich auch nicht vorbei, und wir sorgen uns sehr um die bestehenden Strukturen an der UdK Berlin. Am stärksten sind die nebenberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und deren Budgets (Anreizmittel) in den Fakultäten betroffen. Wichtige Errungenschaften wie z.B. das studentische Projekt Musica Inaudita oder eine Vielzahl von Workshops und Sensibilisierungsmaßnahmen in den Fakultäten drohen zu verschwinden. Zudem haben die Einsparungen erhebliche Auswirkunken auf die Karrierewege von FLINTA*-Personen, wenn z.B. Professuren durch Lehraufträge ersetzt werden oder wenn Förderprojekte betroffen sind, bei denen ein Eigenanteil der UdK Berlin erforderlich ist. Die durch das Berliner Chancengleichheitsprogramm (BCP) geförderten Gastprofessuren erhalten deshalb zurzeit keine Verträge über die zugesagte komplette Programmlaufzeit von drei Jahren sondern jeweils kürzere Verträge. Die Verträge stehen jeweils in Abhängigkeit von den Zusagen der Senatsverwaltungen, ihrem Anteil der Mittelzahlungen nachzukommen. In Abhängigkeit der Senatsmittel können die internen Haushaltsmittel freigegeben werden. Das führt natürlich zu einer absoluten PlanungsUNsicherheit bei den betroffenen Gastprofessor*innen, für die das Programm eigentlich als Unterstützungsangebot auf ihrem Karriereweg verstanden wird. Oder wie eine Betroffene es eindringlich benennt:

„Benachteiligt durch das Chancengleichheitsprogramm“.

Berlin als Standort für Wissenschaft und Kunst wird unattraktiv und es ist zu befürchten, dass die Qualität von Lehre, Forschung und Kunst erheblich sinkt.   
Die Verbesserung der Studierbarkeit durch die mobile Kinderbetreuung KidsMobil wird an der UdK Berlin jedoch fortgeführt und auch das Mentoring prof*me wird weiterhin so ausgestattet, dass die derzeitigen Mentees reibungslos das Programm durchlaufen können, um prof*me störungsfrei abzuschließen.
Die Kürzungen der Hochschulbudgets sind so nicht hinnehmbar und die Gewerkschaft ver.di hat einen Protest am 22.02.2025 angekündigt.

 

AKTUELLES
 

Stipendium für Maler*innen

Seit dem Jahr 2000 fördert die Dorothea-Konwiarz-Stiftung junge Maler*innen.


Maler*innen, die für ihr künstlerisches Schaffen eine finanzielle Unterstützung benötigen, zum Zeitpunkt ihrer Bewerbung das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet und die mindestens fünf Semester Freie Kunst/Malerei an der Weißensee Kunsthochschule Berlin oder Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin studiert haben, können ein Förderstipendium erhalten. Die geförderten Maler*innen beziehen von der Dorothea-Konwiarz-Stiftung über den Zeitraum eines Jahres ein monatliches Förderstipendium. Darüberhinaus kann den Stipendiat*innen ermöglicht werden, sich mit ihren künstlerischen Arbeiten in einer Gruppenausstellung aller Stipendiat*innen des Förderjahres und einer Duo-Ausstellung in der stiftungseigenen Galerie der Öffentlichkeit vorzustellen.

 

Bewerbungen können bis zum 15.03.2025 eingehen.

 

>> Ausführliche Bewerbungsvorgaben finden sich auf der Website der Stiftung:

https://www.dorothea-konwiarz-stiftung.de/foerderung/

 

VERANSTALTUNGEN
 

Foto: www.equalpayday.de/mitmachen/

 

Equal Pay Day

Seit Jahren kreist der Equal Pay Day ganz entspannt und traurigerweise um den 6. oder den 7. März. Der Equal Pay Day markiert auch in diesem Jahr am 7. März eine Lohnlücke von 18%. Frauen arbeiten also vom 1. Januar bis zum 7. März 2025 unbezahlt. Männer werden hingegen ab dem 1. Januar für ihre Arbeit entlohnt. Anlässlich des Equal Pay Day haben wir das feministische Kollektiv Frauen und Fiktion eingeladen. Frauen und Fiktion teilen am 5. März an der UdK Berlin mit allen Interessierten Auszüge aus ihrem Hörstück Cash Club. Über das künstlerische Werk soll es um die Themenblöcke Geld und Behinderung, Geld und Care, Geld und Zeitmanagement gehen. Frauen und Fiktion teilen mit einem partizipativen Ansatz (World Café) ihr Wissen zu Geld-/Finanzstrategien und laden ein zu Diskussion und Austausch.

 

5. März 2025

15:00Uhr bis 17:00Uhr

Raum 340

UdK Gebäude Bundesallee 1-12 

 

Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung bis zum 28. Februar 2025.

frauenbeauftragte@udk-berlin.de

Bitte lassen Sie sich die Teilnahme über Ihre/Ihren Vorgesetzte*n genehmigen.

 

AKTUELLES
 

Foto: wahltraut.de

 

WAHLTRAUT – Wahlberaterin für die Bundestagswahl 2025

Mit WAHLTRAUT kann überprüft werden, wie sehr man bei Fragen der Gleichstellung, bei Rechten von LGBTQIA+, Anti-Rassismus und Inklusion mit den Positionen der verschiedenen Parteien übereinstimmen. Genau wie beim Wahl-O-Mat wurden Parteien zu verschiedenen Positionen befragt, die durch die Beantwortung von Fragen dann mit der eigenen Einstellung abgeglichen werden kann.

 

Link zu WAHLTRAUT

 

VERANSTALTUNGEN
 

Foto: www.buehnenmuetter.com

 

Care-Arbeit und Bühnen-Arbeit – Geht das?

Am 7. März laden die nebenberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Fakultät Musik und das Büro der hauptberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zu einem Workshop mit Bühnenmütter* e.V. ein.

Anlässlich des Equal Pay Day und des Frauen(kampf)Tages am 8. März werden in diesem Workshop Fragen, Probleme und Herausforderungen, mit denen Eltern und Care-Arbeitende in Bühnenberufen konfrontiert sind, auf persönlicher und systemischer Ebene behandelt. Der Workshop richtet sich an Personen, die einen Bühnenberuf (auf, neben oder hinter der Bühne) oder eine Leitungsposition im Musik- und Theaterbetrieb haben oder anstreben und die sich vorstellen können, Eltern zu werden, die bereits Eltern sind oder sich aus anderen Gründen mit dem Thema Elternschaft in diesen Berufsfeldern auseinandersetzen möchten.

 

Laut der Pilotstudie des Bühnenmütter e.V. wurden 94% der Studienteilnehmer*innen in ihrer Ausbildung auf Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Bühnenberuf nicht vorbereitet. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, wollen wir mit Interessierten ins Gespräch kommen und Ihnen einen anderen Blick auf das Thema Vereinbarkeit und Bühnenberuf mitgeben. Einen Blick, der eine Familiengründung mitdenkt.

Die aktuelle gesellschaftliche Situation im Allgemeinen und der Bühnenberuf im Besonderen stellen Eltern vor eine Vielzahl von Problemen. In diesem Workshop wird ein Bewusstsein für alle Stellschrauben dieser Problematik geschaffen.

Im Anschluss werden Lösungsansätze erarbeitet und Hilfsmöglichkeiten vorgestellt. Wenn Bühnenkünstler*innen und Theaterleitungen die Rechtslage kennen und eine Familienvereinbarkeit mitdenken und gestalten, besteht die Möglichkeit einer nachhaltigen Veränderung zu familienfreundlicheren Strukturen an den Theatern.

 

7. März 2025

10:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Kammersaal

Fasanenstr. 1 B, 10623 Berlin

Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung bis zum 5. März 2025.

frauenbeauftragte3fak03@udk-berlin.de

 

Kinder sind herzlich willkommen!!!

 

VERANSTALTUNGEN
 

Foto: https://campus-stories.htw-berlin.de/jahr/2024/neue-narrative-fuer-die-menopause/

 

Wechseljahre am Arbeitsplatz

Bei der diesjährigen Frauenvollversammlung im Juni legen wir den thematischen Fokus auf das Thema Menopause und wollen besprechen, warum das Thema auch für den Arbeitsplatz relevant ist. Viele erwerbstätige Frauen sind in ihrem Arbeitsalltag mit Wechseljahresbeschwerden konfrontiert. Allerdings wird das Thema im betrieblichen Gesundheitsmanagement bisher kaum berücksichtigt. Das Thema ist weiterhin tabuisiert und die betroffenen Frauen trauen sich häufig aus Angst vor Stigmatisierung nicht, über ihre Beschwerden am Arbeitsplatz zu sprechen. Jedoch beeinflussen die Wechseljahressymptome immer wieder die Karriereentscheidungen der betroffenen Frauen. So führen sie häufig dazu, dass Beförderungen ausgeschlagen, Stunden reduziert oder die Rente frühzeitig angetreten wird. Das Thema ist somit sowohl für die Gleichstellung der Geschlechter im Arbeitsleben als auch aus volkswirtschaftlicher Perspektive äußerst relevant.

 

Wir haben zu diesem Thema das Forscher*innen-Team der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR), Prof. Dr. Sabine Nitsche und Dr. Jennifer Chan de Avila, eingeladen.

Bitte lassen Sie sich die Teilnahme über Ihre/Ihren Vorgesetzte*n genehmigen.

>> Das Datum für die Frauenvollversammlung wird zeitnah über die Homepage der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und über Instagram kommuniziert.

 

VERANSTALTUNGEN
 

Foto: wessenfreiheit.de

 

#wessenfreiheit

Unter dem Hashtag #wessenfreiheit finden seit 2018 bundesweit Aktionen an Kunsthochschulen zum Thema „Freiheit der Kunst bedeutet nicht Knechtschaft der Künstler*innen“ statt. Dabei geht es um Gender-Show-Gap, Gender-Pay-Gap, (sexualisierten) Machtmissbrauch, Zensur und vieles mehr. In diesem Jahr laden wir Sie zu einer mobilen Ausstellung ein und zeigen die Entwicklung von §3 Gleichheit vor dem Gesetz des Grundgesetzes.

 

Dies Veranstaltung wird in Kooperation mit der Hybrid Plattform der UdK Berlin veranstaltet.  

 

>> Mehr Informationen zu unseren Veranstaltungen sind auf der Homepage oder bei Instagram zu finden.

 

AUSBLICK
 

Neuwahlen des Akademischen Senats

Der Akademische Senat (AS) ist das höchste Gremium innerhalb der akademischen Selbstverwaltung an der UdK Berlin. Am 11. Juni 2025 wird der AS für zwei Jahre neu gewählt. Das Gremium trifft Entscheidungen für viele wichtige hochschulpolitische Themen und Veränderungen. Die Sichtbarkeit von FLINTA*-Personen in den Hochschulgremien ist wichtig für eine diskriminierungssensible Universität. Entscheidungen und Beschlüsse durch ein diverseres Gremium baut strukturelle Hürden ab und signalisiert Offenheit und Transparenz.

 

Wir bestärken Sie darin, sich für den Akademischen Senat der UdK Berlin aufzustellen und wählen zu lassen.

 

Wir beraten Sie gern bei Fragen und Unsicherheiten und klären Sie darüber auf, was die Mitarbeit im AS überhaupt bedeutet.

 

Wenden Sie sich sehr gern an das Büro der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten.

 

>> Mehr Informationen für das Wahlverfahren finden Sie hier:

https://www.udk-berlin.de/universitaet/zentrale-gremien-und-kommissionen/wahlen-an-der-universitaet-der-kuenste-berlin/hinweise-zur-wahl/#c130336

 

PUBLIKATION
 

Schwarzer Feminismus: Grundlagentexte

»Wenn sie eintreten, treten wir alle ein.«[1]

 

Schwarze Denker*innen aus den USA weisen seit jeher darauf hin, dass Diskurse zu Rassismus und Klassenunterdrückung innerhalb der Mainstream-Frauen*bewegung häufig ausbleiben.

 

Die von Prof. Dr. Natasha A. Kelly zusammengestellten Grundlagentexte im Band »Schwarzer Feminismus«, beginnend mit Sojourner Truths Rede »Bin ich etwa keine Frau*?«, zeigen, wie das Konzept der Intersektionalität kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Im Buch enthalten sind Texte von Angela Davis, The Combahee River Collective, bell hooks, Audre Lorde, Barbara Smith, Kimberlé Crenshaw und Patricia Hill Collins.

 

Intersektionalität ist in aller Munde, doch kennen wenige ihre Schwarz-feministische Geschichte. Kimberlé Crenshaws Text »Das Zusammenwirken von Race und Gender ins Zentrum rücken« (1989) verwendet im Zusammenhang von Mehrfachdiskriminierung zum ersten Mal den Begriff »Intersektionalität«. Die Juristin erklärt anhand abgewiesener Diskriminierungsklagen, wie das vorherrschende Antidiskriminierungsrecht nicht von unten ansetzt (›Bottom-up‹-Ansatz), d.h. die am meisten marginalisierten Gruppen berücksichtigt, sondern so eng gefasst ist, dass Menschen mit mehrfacher Betroffenheit, vernachlässigt werden. Dabei würden auch diejenigen, die »nur« von singulären Diskriminierungen betroffen sind, von einem Ansatz, das Diskriminierung als ein strukturelles Problem versteht und daher gegen das System kollektiv angeht, profitieren.

 

Crenshaw nimmt dafür das Bild der Intersektion, also der Kreuzung von zwei Straßen, die hier für die Diskriminierungserfahrungen von Race und Gender stehen: Befindet man sich inmitten der Kreuzung, ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Unfall von beiden Seiten getroffen zu werden, hoch. Diskriminierungsformen wirken nicht etwa einzeln oder in der Summe, sondern beeinflussen sich gegenseitig. Das Bild verdeutlicht: Es gibt nicht eine Form der Diskriminierungserfahrung. Zudem verkompliziert sich unsere »Kreuzung«, wenn andere Faktoren, wie Alter, Klasse, Staatsbürgerschaft, Gesundheit, etc., hinzukommen.

 

Obwohl die Texte und ihre Autor*innen von der diskriminierungskritischen Lehre nicht wegzudenken sind, erscheinen sie in diesem Band erstmals in deutscher Sprache. Viele der im Buch dokumentierten Berichte sind allerdings keine Phänomene aus der Ferne, sondern Alltagserfahrung für viele Menschen in Deutschland. Durch die Übersetzung werden die Texte nicht nur einem breiteren Publikum zugänglich gemacht, sie können auch als Werkzeug verwendet werden, um, wie Audre Lorde es zur Lyrik sagte, dem Namenlosen einen Namen geben[2] und somit Diskriminierungserfahrungen greifbarer machen und zum Handeln inspirieren.

 

Die Übersetzung entstand in Zusammenarbeit mit überwiegend Schwarzen Expert*innen, die im intensiven Dialog gemeinsam aushandelten, wie Konzepte, für die es noch keine Worte im deutschen Kontext gab, übersetzt werden sollten. Dieses Buch bietet, wie in der Einleitung erwähnt wird, dafür keine abschließende Lösung an, vielmehr trägt es vielleicht dazu bei, darüber nachzudenken, was intersektionaler Feminismus in Deutschland bedeuten kann.

 

[1] Vgl. Crenshaw, Kimberlé: Das Zusammenwirken von Race und Gender ins Zentrum rücken: Eine schwarze feministische Kritik des Antidiskriminierungsdogmas, der feministischen Theorie und antirassistischer Politiken (1989), in: Natasha A. Kelly (Hrsg.), Schwarzer Feminismus: Grundlagentexte, 2. Aufl., Unrast Verlag, 09.02.2022, S. 184.

[2] Vgl. Lorde, Audre/Sara Ahmed/Reni Eddo-Lodge: Your Silence Will Not Protect You: Essays and Poems, Silver Press, 02.10.2017, S. 8, eigene Übersetzung.

 

Impressum
Herausgeber: Universität der Künste Berlin, Der Präsident
Verantwortlich: Universität der Künste Berlin – Büro der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten – Vanessa Wozny
Mitarbeit: Charlotte Freundel, Anita Nguyễn, Anke Mittag, Vanessa Wozny
Texte/ Redaktion: Charlotte Freundel, Anita Nguyễn, Anke Mittag, Vanessa Wozny
frauenbeauftragte@udk-berlin.de
www.gleichstellungspolitik.udk-berlin.de
www.facebook.com/genderanddiversityUDKBERLIN
www.instagram.com/udkberlin_gender.diversity

 

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