Foto: Naile Tanış - bei S-Bahnunterführung Savigny-Platz
Newsletter 04/2020 der Frauenbeauftragten
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Herzlich willkommen!
Liebe Leser*innen,
wir freuen uns Ihnen zum Start des Sommersemesters 2020 unseren aktuellen Newsletter zu übersenden.
Seit Wochen beschäftigt uns der Corona Virus und die damit verbundene Krisensituation. Umso wichtiger ist es, dass wir auf dem digitalen Weg im Austausch bleiben, uns informieren und vernetzen. So möchte ich zunächst folgenden Rückblick geben:
Anlässlich des Internationalen Frauentags wurde von mir am 05. März 2020 ein Workshop zum Thema „Antifeminismus im Rahmen von Rechtspopulismus als Demokratiegefährdung" organisiert und von externen Trainerinnen der Organisation Gegenargumente durchgeführt. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle für die offenen und engagierten Beiträge aller Teilnehmerinnen und der beiden Trainerinnen.
Die Teilnehmerinnen waren sich einig, dass es gerade heute wichtig ist, sich zu engagieren und Haltung zu zeigen. Gemeinsam wurde darüber diskutiert, wann es überhaupt sinnvoll ist, zu argumentieren. Das Netzwerk Gegenargumente hat hierzu eine klare Auffassung: „Klare Positionen zeigen, wo Diskussionen nicht möglich sind; die Vielfalt an Argumenten und Gesprächsstrategien nutzen, wo Diskussionen sinnvoll und gewollt sind.“
In diesem Newsletter werden wir Sie ebenfalls über aktuelle Studien, Publikationen und politische Vorhaben informieren. Auf eine Mitteilung möchte ich vorweg schon einmal hinweisen: Am 05. März hat die Europäische Kommission ihre neue Strategie für Gleichstellung vorgestellt. Bei allen unterschiedlichen Sichtweisen und Diskursen ist es zu begrüßen, dass solche Strategiepläne entwickelt werden und das Thema Gleichstellung somit in die politischen Handlungsfelder gerückt wird.
Ich freue mich, dass das Mentoringprogramm für hochqualifizierte Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen so gut gestartet ist und wir mit den Mentees, den Mentor*innen, Trainer*innen und Partner*innen in einem sehr guten Austausch stehen. Wir möchten daher diesen Newsletter nutzen um Ihnen, liebe Leser*innen, drei Mentees aus dem aktuellen Jahrgang 2020 mit ihren Arbeiten vorzustellen. Auch der spannende Beitrag "Tatort: Drehbuch", den Sie in diesem Newsletter finden, wurde von einer Teilnehmerin des Mentoring-Programms verfasst. Vielen Dank an dieser Stelle für die Beiträge der Autorinnen. Auf unserer Webseite sind unter Mentoring alle Mentees des aktuellen Jahrgangs genannt. Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich bei den Mentees, die unseren Blick schärfen, uns einen Einblick geben und uns teilhaben lassen.
Lassen Sie uns im Austausch bleiben!
Ihre Naile Tanış
Hauptberufliche Frauenbeauftragte der UdK Berlin
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ANLAUFSTELLEN BEI CORONA
Die aktuellen Kontakteinschränkungen und notwendigen Quarantänemaßnahmen sind für viele eine enorme Herausforderung. Dazu kommen Druck und Existenzängste, die zu familiären Konflikten und psychischer Belastung führen können. Deshalb sind wir in Krisenzeiten mehr denn je auf die sozialstaatlichen und zivilgesellschaftlichen Hilfesysteme angewiesen. Im Folgenden eine kurze Übersicht, welche Anlaufstellen es gibt:
Psychische Belastungen
Eine Zusammenstellung von Beratungsstellen bei psychischen Belastungen gibt es in den Corona-FAQ der UdK.
Wirtschafshilfen in Berlin und bundesweit
Ab dem 6. April wurden die wirtschaftlichen Soforthilfen bundesweit vereinheitlicht. Mehr Infos gibt es in einer Mitteilung der Bundesregierung und vom Berliner Senat.
Unterstützung für Familien
Der Kinderzuschlag für Familien mit geringem Einkommen wurde auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie angepasst: Maßgeblich ist nun das Einkommen der Eltern im letzten Monat. Mehr Infos gibt es unter: Pressemitteilung des BMFSFJ
Schutz vor häuslicher Gewalt
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey stellt neue Sofortmaßnahmen zum Schutz von Frauen, Kindern und Jugendlichen vor. In Krisensituationen kann das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der kostenfreien Nummer 08000 116 016 rund um die Uhr erreicht werden. Mehr zu den Sofortmaßnahmen unter: Franziska Giffey - Hilfsmaßnahmen für Frauen in der Corona-Krise
Darüber hinaus finden Sie weitere Kontakt- und Beratungsstellen auf der Liste, die von dem Büro der UdK Frauenbeauftragten für Betroffene von (sexualisierter) Diskriminierung und Gewalt zusammengestellt wurde. Die Liste ist HIER einsehbar.
Unterstützung für Künstler*innen
Unter dem Motto „Miete zahlen in Zeiten von Corona“ sollen Künstler*innen, die Gagenausfälle haben, schnell und unbürokratisch mit einer Finanzspritze von 500 € unterstützt werden. Es kann entweder für die Künstler*innen gespendet werden, oder man kann sich selbst dafür bewerben, wenn man betroffen ist. Die Spendenaktion wurde vom ensemble-netzwerk initiiert, vom Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK) durchgeführt und vom Aktionsbündnis Darstellende Künste unterstützt. Voraussetzungen zur Bewerbung sind eine Mitgliedschaft bei Pro Quote Bühne oder anderen Verbänden (siehe Link) und ein Bedürftigkeitsnachweis.
>> Mehr Infos: https://ensemble-netzwerk.de/enw/spendenkampagne-aktionsbuendnis
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AKTUELLES
Frauen sind die Retterinnen in der Krise
In den letzten Wochen war in der Presse oftmals die Rede von „systemrelevanten Berufen“. Systemrelevante Berufe werden zu 75% von Frauen ausgeübt. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Berufe mit unterdurchschnittlichem Lohnniveau und Berufsprestige. Unsere Retterinnen in der Krise sind also diejenigen, die mit ihrer Arbeit kaum Wertschätzung erfahren und kaum Rente erhoffen können. Andersherum formuliert verdeutlicht die Krise, was Gendergerechtigkeit bedeutet. Es geht um Kapitalgerechtigkeit (Stichwort: Bourdieu), also um die gerechtere Verteilung des ökonomischem Kapitals (für bessere Löhne und Pensionen) und um die gerechtere Verteilung des symbolischen Kapitals (für besseres Prestige).
>> mehr Information zu Zahlen und Hintergrund beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung
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AKTUELLES
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Intimate Terrorism: Drastischer Anstieg von häuslicher Gewalt weltweit
Der UN-Generalsekretär António Guterres hat alle Regierungen weltweit aufgefordert, in dem Kampf gegen die Corona-Epidemie, der Sicherheit von Frauen oberste Priorität einzuräumen. Tatsächlich ist der drastische Anstieg häuslicher Gewalt seit Beginn der Corona-Krise verheerend. Im Vergleich zu 2019 verzeichnet Spanien 18% mehr Notrufe, Frankreich 30% mehr Fälle. Auch in Deutschland werden Notrufstellen um 20% mehr in Anspruch genommen. Gleichzeitig berichtet die Berliner Polizei von 10% mehr häuslichen Übergriffen. Häusliche Gewalt kann unterschiedliche Formen annehmen: von ständiger Kontrolle und willkürlichen Regeln über Kontaktverbote bis hin zu Drohungen und physischer Gewalt. Inwiefern die Worte des UN-Generalsekretärs Gehör finden, wird sich zeigen. In Deutschland mangelt es bereits seit 2017 an 15.000 Plätzen in Frauenhäusern.
>> mehr Information (Deutschlandfunk)
>> mehr Information (The New York Times)
>> mehr Information (Frauenhauskoordinierung)
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Foto: Henrike Lehnguth
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AKTUELLES
Gesetzespaket zu BAföG und WissZeitVG
Das Bundeskabinett hat ein Gesetzespaket beschlossen, das die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Kontext Hochschule abfedern soll. So erhalten BAföG-Geförderte, laut des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, BAföG auch dann, wenn der Lehrbetrieb an Schulen und Hochschulen wegen der Pandemie zeitweilig ausgesetzt ist. Gleichzeitig wird der Hinzuverdienst aus allen systemrelevanten Branchen und Berufen komplett von der Anrechnung auf das BAföG ausgenommen. Außerdem wird darauf verwiesen, dass, wenn Ausbildungsstätten Online-Lernangebote statt Präsenzunterricht/-vorlesungen anbieten, die BaföG-Geförderten "verpflichtet sind, entsprechend ihrer Möglichkeiten, von diesem Angebot Gebrauch zu machen.“
Auch das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) wird aufgrund der aktuellen Ausnahmesituation ergänzt: Die Höchstbefristungsgrenzen für das wissenschaftliche und künstlerische Personal, das sich in seiner Qualifizierungsphase befindet, wird um die Zeit pandemiebedingter Einschränkungen des Hochschul- und Wissenschaftsbetriebs in begründeten Fällen verlängert.
>> Mehr Informationen
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AKTUELLES
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Foto: Landesfrauenrat, LaKoF, ÜPFI, LAG
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Kinderbetreuung ist kein privates Problem!
In einer Stellungnahme zur Vereinbarkeit von Home Office und familiären Betreuungspflichten in Zeiten der Corona-Pandemie fordern der Landesfrauenrat Berlin e.V., die Landeskonferenz der Frauenbeauftragten der Berliner Hochschulen und Universitätsklinika (LaKoF), die Überparteiliche Fraueninitiative (ÜPFI) und die Landesarbeitsgemeinschaft der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Berliner Bezirke (LAG) die Berliner Senatsverwaltung auf, neue Lösungen für Familien im Home Office bei gleichzeitiger Kinderbetreuung zu finden. Es handele sich nicht um ein "privates Problem", sondern bedürfe gesellschaftlicher Verantwortung. Durch die bisherigen Regelungen entstehen für Familien erhebliche Nachteile finanzieller und zeitlicher (durch Einbußen bei Urlaubstagen) Art.
>> zur Stellungnahme
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AKTUELLES
Home Office und das Arbeiten in der digitalisierten Welt
Die Hans-Böckler-Stiftung hat ein Arbeitspapier zum Thema Genderaspekte der Digitalisierung der Arbeitswelt veröffentlicht. Mit Blick auf Gender analysiert das Papier u.a. welche Möglichkeiten und Fallstricke selbstorganisierte Arbeit mit sich bringt. Zwar schätzen viele Arbeitnehmer*innen selbstorganisierte Arbeit, doch bedeutet selbstbestimmte Arbeit ausschließlich für Männer ein Einkommenszuwachs, für Frauen eher Karrierenachteile. „Selbst bei vergleichbaren Leistungen“, so das Papier, „wird [Frauen] häufiger ein geringeres Arbeitsengagement unterstellt“. Die strukturelle Benachteiligung von Frauen ist also auch bei physischer Abwesenheit in der digitalisierten Arbeitswelt allgegenwärtig.
>> zum Arbeitspapier
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AKTUELLES
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Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern größer als bisher angenommen
Zum Equal Pay Day am 17. März 2020 veröffentlichte die Bertelsmann-Stiftung eine Studie, die darauf hinweist, dass der Gender Pay Gap weit größer ist als bisher angenommen. In der Regel wird die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern auf Basis der Bruttostundenlöhne erfasst und lag damit 2019 für Gesamtdeutschland bei 20%. Diese Zahl erfasst jedoch nicht, dass Frauen im Laufe ihres Lebens rund 40-45% weniger verdienen als Männer. Die Bertelsmann-Stiftung hat eben diesen Gender Lifetime Earnings Gap untersucht, und plädiert dafür, diesen auch in der Politik zu berücksichtigen. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass Frauen weit häufiger als Männer in Teilzeit arbeiten. Während Frauen ohne Kinder zu den Männern aufschließen, haben Mütter finanziell das größte Nachsehen.
>> zur Studie
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Foto: Henrike Lehnguth
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AKTUELLES
Verwirklichungschancen von Frauen und Männern in Deutschland
Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung hat einen Report zum „Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland“ veröffentlicht, der die Ergebnisse unterschiedlicher Studien zu einem Gesamtbild vereint. Gegenstand des Reports sind die Verwirklichungschancen von Frauen und Männern, die anhand wirtschaftlicher Unabhängigkeit bestimmt werden. Der Report geht dabei auf sechs unterschiedliche Bereiche ein: Bildung, Erwerbsarbeit, Einkommen, Zeit, Sorgearbeit und Mitbestimmung. Und genau in dieser Breite liegt die Stärke des Reports, der Zahlen wie den Gender Pay Gap von 21% mit dem Gender Pension Gap von 53% oder auch Gender Gaps bei geringfügiger Beschäftigung (2/3 von geringfügig Beschäftigten sind Frauen) und unbezahlter Sorgearbeit in einen gesamtheitlichen Zusammenhang bringt.
>> zum Bericht
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AKTUELLES
Wissenschaftsfreiheit?!
Im Auftrag des deutschen Hochschulverbands und der Konrad-Adenauer-Stiftung wurde eine Umfrage an Hochschulen zur Forschungsfreiheit an deutschen Universitäten durchgeführt. Befragt wurden Universitätsprofessor*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (insgesamt 1106 Personen), von denen 93% der Ansicht waren, dass es viel oder sehr viel Wissenschaftsfreiheit in Deutschland gäbe. Gleichzeitig empfanden mehr als zwei Drittel der Befragten den wachsenden Druck, schneller und mehr zu publizieren, als belastend und nahmen die Antragsverfahren für Forschungsgelder als zu kompliziert und aufwendig wahr.
Irritierend an der Kurzpräsentation der Umfrageergebnisse ist das Kapitel „Das Klima an den Universitäten“. Hier wurden die Teilnehmer*innen dazu befragt, was an einer Universität erlaubt sein sollte und was nicht. Unter den Antwortoptionen wurden unter anderem aufgelistet: „Den Klimawandel bestreiten“, „Rassenforschung betreiben“, „Den Islam als Religion ablehnen“, „Israel als Staat ablehnen“, „Sich der gendergerechten Sprache verweigern“ und „Das Grundgesetz ablehnen“. Irritierend ist dies erstens, weil bei den Antwortoptionen völlig unklar ist, wie die Auswahl gerade auf diese Thematiken fiel. Irritierend ist dies zweitens, weil es völlig unklar ist, ob den Befragten diese Antwortoptionen kontextfrei präsentiert wurden. Viele der Antwortoptionen sind nicht einfach Meinungen, sondern Positionen und Praktiken, die durch eine rassistisch-sexistische Logik motiviert sind. Und irritierend ist dies drittens, weil mit den Antwortoptionen implizite Annahmen darüber vermittelt werden, wer an deutschen Universitäten arbeitet. Das sind diejenigen, die in der Umfrage nicht als „Thematik“ objektiviert werden, also diejenigen die selbst nicht von Diskriminierung betroffen sind.
Abschließend sei noch gesagt, dass die Studie, zumindest in der veröffentlichen Kurzpräsentation, auf gendergerechte Sprache verzichtet. Spricht der Deutsche Hochschulverband auf seiner Webseite noch von „Ergebnisse[n] einer aktuellen Umfrage unter Universitätsprofessorinnen und Universitätsprofessoren sowie wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so heißt es in der Kurzpräsentation der Umfrageergebnisse nur noch „Professoren“ und „wissenschaftliche Mitarbeiter“.
>> zur Studie
>> zur Webseite des Deutschen Hochschulverbands
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Tatort: Drehbuch
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Foto: Initiative Tatort Drehbuch
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Eine Frage der Qualität
Von Meike Hauck
Als im Frühjahr 2019 die Schauspielerin Ruth Belinde Stieve auf ihrem Blog unter dem Titel „Verbrechen aus Männersicht“ die Ergebnisse ihres Zählens veröffentlichte, verursachte das ein kleines Beben – zunächst bei einer Gruppe von Drehbuchautorinnen, die sich in Netzwerken wie Pro Quote Film oder Kontrakt `18 organisieren. Die Zahlen zur Geschlechterverteilung beim liebsten Krimiformat der Deutschen, dem „Tatort“, die Ruth Belinde Stieve für die Jahre 2011-2018 untersucht hatte, waren schlicht katastrophal:
Im Jahr 2018 war der Anteil der von Frauen geschriebenen „Tatort“- und „Polizeiruf“-Drehbücher von mageren 15,2% im Jahr 2017 auf 6,1 % im Jahr 2018 gesunken. Und das in einer Zeit, in der hinlänglich bekannt ist, dass freiwillige Selbstverpflichtungen oder Quotenregelungen geeignete Instrumente sind, die strukturelle Benachteiligung der Hälfte der Bevölkerung aktiv aufzuheben. Dass die Einführung einer Quote außerdem nachweislich zu einer qualitativen Verbesserung führt, sollte einer Institution wie dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der wesentlich zur Meinungs- und Wertebildung in der Gesellschaft beiträgt, Anlass sein, die entsprechenden Hebel in Gang zu setzen.
Die Zahlen legten nahe, dass es sich hier nicht um ein Versehen handelte, sondern dass Frauen bei der Erfindung und Ausgestaltung des bestbezahlten Fernsehformats der ARD systematisch ausgeschlossen werden.
Quasi über Nacht fand sich eine Gruppe von Filmschaffenden zusammen. Mit einem Brandbrief forderten wir die Redaktionsleitungen und Gleichstellungsbeauftragten der ARD-Sendeanstalten dazu auf, gemeinsame Strategien zu entwickeln, wie man das Missverhältnis beseitigen kann.
Die Reaktion war so erwartbar wie ernüchternd: Kreativität ließe sich nicht quotieren, schrieb die verantwortliche Leitung des WDR in einer Antwortmail, gutes Programm brauche immer eine Qualitätsentscheidung. Dies kam einer Ohrfeige gleich, denn mit dieser Aussage wurden, stellvertretend für die ARD, nicht nur die Ergebnisse und Empfehlungen verschiedener Studien zu struktureller Diskriminierung im Film- und Fernsehbereich ignoriert, sondern sogar suggeriert, dass Frauen nicht die gleiche Qualität liefern können wie Männer. Sollten wir Drehbuchautorinnen einfach nicht gut genug für das deutsche Hauptprogramm sein? Wohl kaum.
Einer der Gründe, warum Drehbuchaufträge für „Tatort“ und „Polizeiruf“ an den immer mehr oder weniger gleichen Pool von Autoren vergeben werden, ist die Risikoaversion, die dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk innewohnt. Man nennt es auch den Matthäus-Effekt: Aktuelle Erfolge entstehen nicht durch gegenwärtige Leistungen, sondern durch frühere Erfolge. Wer also bereits einen erfolgreichen Tatort geschrieben hat (und „Erfolg“ wird hier nach wie vor v.a. an der Einschaltquote bemessen), dem gibt man eher wieder einen Auftrag. Die Folge ist, dass ein traditionell männlich geprägtes Format weiter vorwiegend von Männern geschrieben wird. Das ist das Gegenteil von Gleichstellung und Diversität, die die ARD nach eigenem Bekunden anstrebt.
Ein offener Brief der Initiative „Tatort: Drehbuch“ und etwas breitere Medienberichterstattung führten immerhin dazu, dass der NDR im Januar diesen Jahres interessierte Drehbuchautorinnen nach Hamburg lud, um über die vom NDR verantworteten Krimi-Formate zu sprechen. Es soll weit über 200 Anmeldungen gegeben haben. Dann kam die Corona-Krise und die für Ende März geplante Veranstaltung musste abgesagt werden.
Damit ist das Thema aber nicht erledigt, denn die Benachteiligung hört ja in der Krise nicht auf. Aufgrund der allgemeinen Drehstopps ist davon auszugehen, dass das Fernsehprogramm in nächster Zeit verstärkt mit Wiederholungen vergangener – von Männern geschriebener - Filme bestückt wird, die, wenn sie in der Primetime laufen, mit Wiederholungshonoraren vergütet werden. So haben auch hier die Frauen das Nachsehen, es sei denn, es wird von Seiten der Sender gezielt dagegengesteuert. Man könnte beispielsweise in der Primetime 94% von Frauen geschriebene Filme wiederholen. Vielleicht ließe sich daraus eine Erkenntnis für den vermutlich noch härter ausfallenden Verteilungskampf ableiten, der nach der Krise weitergehen wird.
>> zur Initiative Tatort Drehbuch
Zur Autorin:
Meike Hauck ist Theater- und Drehbuchautorin und nimmt dieses Jahr am Mentoring-Programm für hochqualifizierte Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der UdK teil. Sie gehört zu den wenigen Drehbuchautorinnen in Deutschland, die bereits einen Tatort geschrieben hat, im Team mit einem Mann.
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AKTUELLES
Europas Gleichstellungsstrategie
Die Europäische Kommission hat ihre Strategie für die Gleichstellung der Geschlechter 2020-2025 veröffentlicht. Die Strategie geht auf die aktuelle Lage und weitere Schritte in sechs Schwerpunktfeldern ein, darunter „Freiheit von Gewalt und Stereotypen“, „Entfaltung in einer geschlechtergerechten Wirtschaft“, „Gleichberechtigte Führungsverantwortung in der Gesellschaft“, „Gender Mainstreaming und eine intersektionale Perspektive in der EU-Politik“, „Finanzierung von Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter in der EU“ und „Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der Rolle der Frau weltweit“. Der aktuelle Stand rund um die Gleichstellung wird mit Zahlen veranschaulicht. Beispielsweise gehen 92% des gesamten in Europa investierten Kapitals an männliche Gründerteams (siehe Seite 10).
Kritisch anzumerken ist, dass der Bericht konzeptionell weder Geschlecht noch andere Begrifflichkeiten wie „intersektionale Perspektive“ ausreichend erklärt. Seit 2019 sieht das bundesdeutsche Personenstandsgesetz neben „männlich“ und „weiblich“ eine dritte geschlechtsbezogene Kategorie („divers“) vor. Die EU Kommission geht jedoch bei der Gleichstellung der Geschlechter ausschließlich auf die Lebensrealitäten von Männern und Frauen ein.
Verschiedene Organisationen haben umgehend auf die Strategie reagiert. Auch wenn beispielsweise vom Deutschen Juristinnenbund angemerkt worden ist, dass ein kohärentes Konzept der Geschlechtergleichstellung notwendig ist, wurden die verschiedenen Ansätze vielfach begrüßt.
>> zum Bericht
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AKTUELLES
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Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt in Europa
In dem Bericht zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und geschlechtsspezifische Gewalt beschreibt das europäische Netzwerk der Gleichbehandlungsstellen zunächst den gesetzlichen Handlungsrahmen, der durch die UN und EU gegeben ist. Darunter sind u.a. der Bericht der Vierten Weltkonferenz, die Beijing Deklaration von 1995 und die sogenannte Istanbul Konvention (Konvention des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt) von 2011. Der Bericht stellt klar, dass es sich bei geschlechtsspezifischer Gewalt immer um Gewalt handelt, der (hauptsächlich) Frauen und Mädchen nicht zufällig ausgeliefert sind, sondern die danach strebt, die ungleichen Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern zu verfestigen. Der Bericht geht dann über, verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorzustellen, die durch die Gleichbehandlungsstellen in den einzelnen Ländern umgesetzt werden. Darunter fallen: die Veröffentlichung von Informationen, Recherche und Datenauswertung, Empfehlungen, Trainings und Partnerschaften. Auch Diskriminierungsfälle einzelner Gleichbehandlungsstellen werden exemplarisch vorgestellt. Laut des Berichts sind in Deutschland seit 2006 ca. 700 Beschwerden bei der Antidiskriminierungsstelle eingegangen.
>> zum Bericht
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Foto: Henrike Lehnguth
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AKTUELLES
EU Bericht zu Rassismus in Deutschland
Die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) hat einen Bericht über Deutschland herausgegeben, der auf Rassismus und Intoleranz in verschiedenen institutionellen Kontexten sowie gesellschaftlichen Entwicklungen eingeht und Empfehlungen ausspricht. So spricht der Bericht von „starken Indizien für ein ausgeprägtes Racial Profiling“ im polizeilichen Kontext, dessen sich Polizeidienststellen – und vertreter*innen jedoch „nicht bewusst“ sind oder „dessen Existenz [sie] leugnen“. (Siehe auch den Bericht der Antidiskriminierungsstelle im nächsten Beitrag (unten) im Vergleich.) Außerdem macht der Bericht auf Versäumnisse im schulischen Kontext aufmerksam. In Schulbüchern existieren nach wie vor Stereotype und abwertende Darstellungen von Menschengruppen. Gleichzeitig werden Lehrer*innen im Rahmen des Studiums nicht ausreichend auf den Umgang mit diversen Gruppen und Konfliktbearbeitung vorbereitet. Der Bericht stellt „einen hohen Grad an Islamophobie“ und eines „zunehmend fremdenfeindlichen…öffentlichen Diskurses“ fest, was auch mit einer weltweiten Studie des Pew Research Centers korrespondiert, die in Deutschland „den höchsten Grad an sozialer Feindseligkeit“ feststellte, womit Deutschland den 3. Platz unter den 47 Mitgliedstaaten des Europarats belegte. ECRI spricht eine Vielzahl von Empfehlungen aus, u.a. das Mandat der Antidiskriminierungsstelle auszuweiten und ihr Klagebefugnis einzuräumen.
>> zum ECRI Bericht
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AKTUELLES
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Foto: Antidiskriminierungsstelle
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Rassismus am Wohnungsmarkt
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat eine Umfrage zu Rassistischer Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt veröffentlicht. Von den Befragten schätzen 83%, dass rassistische Diskriminierung bei der Wohnungssuche eher häufig vorkomme. Auch vermuteten 61% der Befragten, dass rassistische Diskriminierung häufig eine Rolle beim Zugang zu Restaurants, Clubs und Diskotheken spiele, der Umgang mit der Polizei und anderen Behörden sahen deutlich weniger als Nährboden für rassistische Diskriminierung. (Siehe den ECRI Bericht oben drüber im Vergleich) Von allen Befragten gaben 15% an bei der Wohnungssuche in den letzten zehn Jahren diskriminiert worden zu sein. Werden ausschließlich die Antworten der Befragten mit Migrationshintergrund berücksichtigt, ist die Zahl signifikant höher und liegt bei 35%. Die Umfrage geht leider nicht darauf ein, dass Personen mit Migrationshintergrund aufgrund unterschiedlicher rassistisch-kultureller Zuschreibungen nicht gleichermaßen von Rassismus betroffen sind, was möglicherweise Folgen auf die politischen Forderungen gehabt hätte. Die politische Hauptforderung ist, rechtlich umfassender gegen rassistische Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt vorzugehen. Zwar ist Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt laut AGG verboten, jedoch weist das AGG mit den einschränkenden Regelungen wie z.B. zum „Erhalt sozial stabiler Wohnungsstrukturen“ Lücken auf, die dem Diskriminierungsverbot potenziell entgegenstehen.
>> zur Umfrage
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NEUES AUS DEM MENTORING-PROGRAMM
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Kurzporträt - Juliane Zelwies
"Ich mache Kurzfilme, Video- und Audioinstallationen. Manchmal schreibe ich auch Texte, die ich dann beispielsweise in Form von Lecture-Performances vortrage.
In meinem derzeitigen Projekt The Reserve Elite geht es um die Untersuchung und das Sichtbarmachen des zwischenmenschlichen Miteinanders im Kunstbetrieb – aus Sicht von Künstler*innen und mit künstlerischen Mitteln. Das bedeutet, dass ich Methoden entwickle, um mir Inhalte von Interviews, die ich mit Künstler*nnen in Europa und Nordamerika durchgeführt habe, anzueignen bzw. in künstlerische Arbeiten zu übersetzen. Mein inhaltlicher Schwerpunkt liegt in der Analyse des Habitus von Künstler*innen untereinander und miteinander. [Anm. d. Red. Der Begriff "Habitus" geht davon aus, dass sich Lebensbedingungen in den Körper einschreiben und das Auftreten, Fühlen und Wahrnehmen mitprägen.]
Während ich in einem Experiment zusammen mit einem Mitglied der Performance-Gruppe Gob Squad vor der Kamera nach Möglichkeiten suche, die Gesten der Interviewten zu verkörpern (siehe Videostill), geht es in einem zweiten Experiment um die Untersuchung einer konkreten Situation, in der u.a. die aktuellen Grenzen von Performance-Kunst in Frage gestellt wurden. Im Gegensatz zu den meisten Sozialwissenschaften habe ich als Künstlerin ja die Möglichkeit, die Situation frei zu interpretieren beziehungsweise unterschiedliche Szenarien durchzuspielen.
In einem dritten Experiment untersuche ich, inwieweit 3D-Avatare ein produktives Werkzeug für die Anonymisierung von Interviews sein können.“
Juliane Zelwies hat in Stockholm und Philadelphia Bildhauerei und an der UdK Berlin Medienkunst studiert. Seit 2017 ist sie Stipendiatin für künstlerische Forschung an der Kunstakademie in Tromsø. Sie lehrt an verschiedenen Kunsthochschulen und kuratiert Filmprogramme. Ihre Videoarbeiten werden über das Arsenal - Institut für Film und Videokunst in Berlin distribuiert.
www.juliane.de
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Foto: Off the Record, 2020, video still, Bastian Trost und Juliane Zelwies
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NEUES AUS DEM MENTORING-PROGRAMM
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Foto: Ausstellung „Traces of Truth“, Verein zur Förderung von Kunst und Kultur am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, 2019
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Kurzporträt - Jana Müller
Mein Name ist Jana Müller - ich bin Künstlerin und Forscherin auf dem Gebiet der Kriminologie und Forensik. Ich greife die Faszination für wissenschaftliche Polizeiarbeit in meiner Recherche auf und entwickle diese für meine künstlerischen Zwecke weiter. Mein Werkzyklus „Traces of Truth“ befragt zum Beispiel, was es bedeutet, wenn polizeiliches Anschauungsmaterial in einer Kunstausstellung auftaucht. Welche Wahrheiten beschreiben diese Asservate? Die Fotografie als Medium der Dokumentation und des künstlerischen Ausdrucks bildet die Basis meiner Arbeitsweise. Aber auch die Verwendung von Glas, der erste materielle Träger von Lichtbildern, ist für mich funktionell und konzeptuell wichtig. Die Formensprache meiner raumgreifenden Installationen erinnert an kriminalistische Tatortsicherungen, bühnenhafte Kulissen sowie filmische Ästhetiken.
Mein aktuelles Projekt „Falscher Hase“ verbindet sowohl meine persönliche Geschichte als auch die Weltereignisse. Ausgangspunkt sind zahlreich geführte Interviews mit meinem 82-jährigen Vater. Dieser war zur DDR Zeit als Kriminalist tätig, in einer Gesellschaft, wo es angeblich kein Verbrechen gab. Ich setzte die Geschichten meines Vaters, Grenzüberschreitungen jeglicher Art, ins Verhältnis, zur Jetzt-Zeit, wo Verbrechen geschehen und zeitgleich auf den sozialen Netzwerken angeschaut werden können. Ich arbeite dabei mit Spuren der Vergangenheit, die in die Gegenwart hineinragen und kreiere somit eine individuelle aber auch zeitgleich mit Fakten bestückte kollektive Rekonstruktion von Geschichte. In gewissem Sinne bin ich für dieses Vorhaben in die Fußstapfen meines Vaters getreten - es ergeben sich Kombinationen an Beweisen des Persönlichen, des Kriminalistischen und des Künstlerischen.
1999-2006 absolvierte ich das Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig im Fachbereich Künstlerische Fotografie. Ich wurde von zahlreichen Institutionen mit Arbeits- und Projektstipendien unterstützt und meine künstlerischen Arbeiten werden in den verschiedensten Kontexten international ausgestellt. Tatsächlich besteht ein großer Teil meiner Tätigkeit aus zahlreichen Kooperationen in Künstler*innenprojekten.2016-2017 hatte ich an der Kunsthochschule Mainz eine Gastprofessur inne. Ich freue mich am Mentoring-Programm der UdK Berlin teilzunehmen und in dem Rahmen auch Lehrangebote anbieten zu können.
www.jana-mueller.de
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NEUES AUS DEM MENTORING-PROGRAMM
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Kurzporträt - Ira Konyukhova
Ich bin Künstlerin, Feministin und manchmal auch Theoretikerin. Ich habe Physik in Moskau studiert und Bildende Kunst in Mainz und Reykjavik sowie Medienkunst und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HFG). In meiner Praxis erforsche ich den Zusammenhang zwischen weiblicher Sexualität, digitaler Unterworfenheit und kolonialen technologischen Praktiken, die vor allem in Video, Skulptur und Installation verkörpert werden. In meiner letzten Arbeit, Video-Installation "I keep dancing 4u" schneide ich unterschiedliche Videos, die ich über das letzte Jahr mit Handy-Kamera aufgenommen habe, zusammen, um der Frage nachzugehen, wie die Distribution des Protests über die Medien deren revolutionäres Potenzial verändert. Dabei interessiert mich die aktuelle Verbindung zwischen Selbstvermarktung, narzisstischer Selbstverwirklichung und dem Wunsch, soziale und politischen Strukturen durch solche zu unterminieren.
Zusammen mit 7 weiteren Kollaborateur*innen betreibe ich außerdem eine Online-Publikation TransitoryWhite, die sich mit transkultureller dekolonialer künstlerischer Produktion in post-sowjetischen und post-kommunistischen Räumen beschäftigt. Ab diesem Jahr bin ich Forschungsstipendiatin an der Valie Export Center in Linz und PhD-Kandidatin an der Kunstuniversität Linz. Mein Thema ist "Re-Construction of Femininity through AI-Technology."
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Foto: Ira Konyukhova, video still, I keep dancing 4u, 12 min, HD, 2020
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WISSENSWERTES
Was tun in Corona-Zeiten? Warum nicht mehr über Gender und die Gender und Queer Studies lernen?
Wer zurzeit auf der Suche nach Literatur ist, kann auf folgenden Plattformen frei verfügbare Publikationen zu Gender Studies finden:
Die afg ist ein Kompetenznetzwerk der Frauen- und Geschlechterforschung in Berlin. Auf der afg Webseite finden sich unter "Forschung und Lehre" eine Auswahl an Forschungs-und Strukturprojekten mit Links zu vielen Open-Access-Publikation und mehr.
https://afg-berliner-hochschulen.de/forschung-lehre
GenderOpen ist eine Plattform, die Veröffentlichungen aus der Geschlechterforschung als Open Access-Publikationen zur Verfügung stellt. Es werden nur Texte aufgenommen, die bereits eine Form der Qualitätssicherung durchlaufen haben.
https://www.genderopen.de/
Die Open Gender Platform bietet Informationsangebote, vernetzt Open-Science-Projekte, entwickelt neue Open-Access-Formate und Tools für die Geschlechterforschung. Sie wurde im Rahmen eines BMBF-Projektes am Margherita-von-Brentano-Zentrum entwickelt.
https://opengenderplatform.de/
LSBTI² bündelt den Zugang zu Wissen über Gesundheit und soziale Teilhabe von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) und richtet sich an: Wissenschaftler*innen, Absolvent*innen, Studierende, Menschen in der LSBTI-Community-Arbeit, Fachkräfte und andere Interessierte.
https://www.wissensportal-lsbti.de/
FKW // Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur analysiert visuelle Repräsentationen und Diskurse in ihrer gesellschaftlichen und geschlechterpolitischen Bedeutung. Alle Beiträge können kostenlos und ohne Hürden gelesen und heruntergeladen werden. Die Open-Access-Zeitschrift erscheint halbjährig.
https://www.fkw-journal.de
Der Gender-Blog der ZfM // Zeitschrift für Medienwissenschaft listet frei zugängliche Kommentare zu Gender-relevanten Themen aus medienwissenschaftlicher Perspektive oder auf mediale Phänomene aus genderspezifischem Blick. Er wird gehostet von Ulrike Bergermann (Professorin für Medienwissenschaft, HBK Braunschweig) und Kathrin Peters (Professorin für Geschichte und Theorie der visuellen Kultur, UdK Berlin).
https://www.zfmedienwissenschaft.de/online/blog
Der blog interdisziplinäre geschlechterforschung ist ein Wissenschaftsblog des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW. Unter den Rubriken Forschung, Debatte, Interview und Gesehen Gehört Gelesen werden Beiträge aus dem Spektrum der Geschlechterforschung veröffentlicht. Die Blogbeiträge sind lizensiert unter einer Creative Commons-Namensnennung 4.0 International Lizenz.
https://www.gender-blog.de/
Der Genderblog informiert über Aktuelles aus dem Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der HU Berlin. Ergebnisse, Projekte und Debatten aus Forschung und Lehre der Gender Studies werden dort eingestellt.
https://genderblog.hu-berlin.de/
Die Gender-Mediathek der Heinrich-Böll-Stiftung bietet redaktionell ausgewählte audiovisuelle Medien zu feministischen und geschlechterpolitischen Themen an, die über Volltext- oder Schlagwortsuche und Filterfunktionen gefunden werden können.
https://www.gender-mediathek.de
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PUBLIKATION
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Foto: Boris Brumnjak
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Genderverteilung in den Fächern Komposition, Elektroakustische Komposition und Musiktheorie
Die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e.V. (bukof) hat die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage zu der Genderverteilung der Lehrenden in den Fächern Komposition, Elektroakustische Komposition und Musiktheorie an Musikhochschulen veröffentlicht. Bei der Gesamtauswertung der Fächer zusammen sind knapp 90% aller Professuren mit Männern besetzt. Bei Berücksichtigung des Fachs "Elektroakustische Musik, Elektronische Komposition, Medienkomposition, Filmkomposition, Musikinformatik" alleine, fällt die Gender-"Verteilung" noch drastischer aus. Die Professuren sind zu 100% mit Männern besetzt. Die Zahlen beruhen auf einer Recherche der Vertreterinnen aus dem Fachbereich Komposition der Fakultät Musik sowie KLANGZEITORT, dem gemeinsamen Institut für Neue Musik der Universität der UdK Berlin sowie der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin (HfM Berlin), im Auftrag der hauptberuflichen Frauenbeauftragten der UdK Berlin
>> zur Auswertung
>> zur Stellungnahme
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PUBLIKATIONEN
Maßstab Menschenrechte
Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat mit Maßstab Menschenrechte eine ausführliche Broschüre zur Bildungspraxis zu den Themen Flucht, Asyl und rassistische Diskriminierung veröffentlicht. Die Broschüre umfasst u.a. Hintergrundinformationen zu und Perspektiven auf Rassismus und Rassismuserfahrungen in Deutschland sowie fundierte Anregungen und Reflexionsmöglichkeiten der eigenen Bildungspraxis.
>> zur Publikation
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PUBLIKATIONEN
Frauen und Männer im Kulturmarkt - eine Studie des Kulturrats
In Kürze wird die Studie Frauen und Männer im Kulturmarkt erscheinen, die die Ergebnisse einer umfänglichen Untersuchung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Kulturberufen unterbreitet. Es ist nach den Studien Arbeitsmarkt Kultur (2013) und Frauen in Kultur und Medien (2016) die dritte Studie dieser Art.
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AKTIONEN
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17. Mai – LGBTQ Kundgebung
Zum diesjährigen Internationalen Tag gegen Homophobie, Biphobie und Transphobie am 17. Mai 2020 rufen der Lesben- und Schwulenverband und das Bündnis gegen Homophobie zu einer Online-Kundgebung auf. Die Veranstaltung findet unter den Hashtags #stayathome #proudathome statt und wird auf der Facebook-Seite de-de.facebook.com/Homophobie/ live übertragen. Das diesjährige Schwerpunktthema ist „Gewalt und Schutz“.
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Foto: Henrike Lehnguth
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AKTIONEN
Fair Netz Euch – bukof Kampagne
Unter dem Hashtag #FairNetzEuch macht die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof) auf ihr Jahresmotto aufmerksam. Im Fokus 2020 stehen insbesondere die schwierigen Arbeitsbedingungen in Hochschulsekretariaten. Die bukof erarbeitet derzeit ein Positionspapier und Handlungsempfehlungen zur verbesserten Umsetzung von Entgeldgleichheit und fairen Arbeitsbedingungen.
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IMPRESSUM
Verantwortlich: Universität der Künste Berlin - Frauenbeauftragte - Naile Tanış
Texte / Redaktion: Dr. Henrike Lehnguth
Mitarbeit: Kim Voss
Fotos: frauenbeauftragte Text: frauenbeauftragte@udk-berlin.de www.gleichstellungspolitik.udk-berlin.de www.facebook.com/genderanddiversityUDKBERLIN www.instagram.com/udkberlin_gender.diversity
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