Strangeness in Paradise? The Attractions of Otherness – Collaborative Practices & Generativity in Research

Quelle: Hana Yoo

mit Valentina Berthelon, Homi K. Bhabha, Óscar Escudero, Ismail Fayed, Annika Haas, Nik Haffner, Çiğdem İşsever, Be Körner, Lilli Kuschel, Belenish Moreno-Gil, Rima Najdi, Arlette-Louise Ndakoze, Ann Noël, Norbert Palz, Filipe Pirl, Cord Riechelmann, Raphael Sbrzesny, Hamed Soleimanzadeh, MengXuan Sun, Alexandra Toland, Jan Verwoert, Britta Wirthmüller und Tsingyun Zhang

Universität der Künste, Einsteinufer 43-53, 10587 Berlin

Beiträge in englischer und deutscher Sprache

Die Veranstaltung wird auf udk/stream live übertragen (an beiden Tagen ab 14 Uhr)

Programm: Ablauf, Projekte, Teilnehmende

 

Begegnungen mit Fremden ermöglichen es uns, eingefahrene Wahrnehmungsweisen zu überschreiten und die gebahnten Reaktionen zu hinterfragen. Dabei kann Fremdes durchaus im scheinbar Vertrauten gefunden werden, wenn man es aus der Distanz betrachtet. Innovationen in der Forschung können so angestoßen werden, alte Wege verlassen werden. Was allerdings als fremd empfunden wird, relativiert sich, wenn normative Kontexte und Bezugssysteme sich unerwartet verändern, wie bei der Zusammenarbeit in heterogenen Gruppen. Fremdheit wird daher oft als künstlerisch attraktiv angesehen, da sie kreative Prozesse inspiriert, die neue Perspektiven versprechen. Wie aber kann dieser Moment der Fremdheit in institutionelle Forschungssettings und -strukturen eingebaut werden, welche konkreten Folgen wären denkbar, um kreative Handlungsspielräume zu erweitern?

In der heutigen Kunstpraxis ist die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit allgegenwärtig. Die Folgen gehen jedoch weit über ein bloßes Zusammentreffen von Disziplinen hinaus. Auf einer konzeptionellen Ebene gibt es Reflexionsbewegungen, in denen die "Anziehungskraft des Fremden" zum Vorschein kommt. Ist es Abstoßung oder Anziehung, wenn künstlerische Disziplinen und ihre Traditionen in der multimedialen Kunst kritisch dekonstruiert werden? Ist es Nähe oder unüberschaubar gewordene Distanz, wenn sich die Welterklärungsmodelle der zeitgenössischen Naturwissenschaft und Philosophie thematisch und methodisch anzunähern scheinen, obwohl ihre jeweiligen Fachsprachen und Kulturen dies kaum zulassen?

Fragen rund um die "Anziehungskraft des Andersseins" erfordern eine kritische Überprüfung scheinbar selbstverständlicher Ideen und Werte, einschließlich solcher Vorstellungen, dass Universität grundsätzlich ein Forum zum Abbau sozialer Hierarchien bieten oder dass aus künstlerische Praxis uneingeschränkt Möglichkeiten erwachsen, soziale Prozesse der Inklusion und Exklusion in kreativer Freiheit zu verhandeln.

In einer zweitägigen Hybrid-Veranstaltung mit Präsentationen, Debatten und künstlerischen Beiträgen werden wir diesen Fragen nachgehen, um unser Verständnis von Forschung und der Bedeutung kollaborativer Praktiken an Kunsthochschulen heute zu schärfen.

In einem interdisziplinären Panel mit Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Multimedia-Design, Architektur, Philosophie und Naturwissenschaften werden wir versuchen, "Strangeness" als Schnittstelle für neue Forschungsparadigmen zu modellieren, die die Kluft zwischen Kunst und Wissenschaft überbrücken.

Als Teil der Veranstaltung findet zum zweiten Mal das fakultätsübergreifende Kolloquium Kunst / Gestaltung / Forschung mit Beiträgen von Lilli Kuschel, Rima Najdi und Britta Wirthmüller an beiden Tagen am Einsteinufer statt. Anknüpfend an die Gespräche im letzten Jahr wird es zudem die Diskussion Künstlerische Forschung an der UdK? Eine Diskussion über die Potenziale und Bedarfe künstlerischer Qualifikationsstellen geben, zu der wir alle Interessierten sowie explizit Menschen einladen, die derzeit an ihren künstlerischen/ gestalterischen oder künstlerisch-wissenschaftlichen Qualifikationsprojekten arbeiten.

 

Freitag 4. November 2022

10:00 - 13:00 Kolloquium Kunst / Gestaltung / Forschung im designtransfer/ Foyer Einsteinufer

10:00 - 11:30 Filmscreening Observing observers observing - filming birds von Lilli Kuschel (in Anwesenheit der Künstlerin)

11:30 - 13:00 Lilli Kuschel & Cord Riechelmann: Observing observers observing - filming birds (DE)

13:00 - 14:00 Mittagspause

14:00 - 20:00 Keynotes und künstlerische Beiträge im Georg-Neumann-Saal 

14:00 - 15:00 Valentina Berthelon & Tsingyun Zhang: Symbiogenesis

15:00 - 16:30 Jan Verwoert: Seen this face before?

16:30 - 17:15 Kaffeepause 

17:15 - 18:30 Raphael Sbrzesny: My Heart will go on oder - Was von der polyphonen Werkstatt übrig blieb

18:30 - 20:00 Belenish Moreno-Gil & Óscar Escudero: An interface for otherness

 

Samstag 5. November 2022

10:00 - 13:00 Kolloquium Kunst / Gestaltung / Forschung im designtransfer/ Foyer Einsteinufer

10:00 - 11:30 Britta Wirthmüller: to imagine an archive where there is none – Eine Lecture Performance (EN)

11:30 - 13:00 Künstlerische Forschung an der UdK? Eine Diskussion über die Potenziale und Bedarfe künstlerischer Qualifikationsstellen mit Annika Haas, Nik Haffner, Be Körner und Alex Toland

13:00 - 14:00 Mittagspause

14:00 - 17:30 interdisziplinäres Panel und künstlerische Beiträge im designtransfer/ Foyer Einsteinufer

14:00 - 16:00 Panel mit Homi K. Bhabha, Çiğdem İşsever, Arlette-Louise Ndakoze, Ann Noël und Norbert Palz 

16:00 - 16:20 MengXuan Sun: Taì Chū 3030

16:30 - 16:40 Hamed Soleimanzadeh: Creative forms of women's protests in Iran, a reflection of the 'other' for totalitarian governments

16:50 - 17:20 Filipe Pirl: Becoming One

 

Einlass 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn

Eintritt kostenlos