Forschungsprofil der UdK Berlin
Die Universität der Künste Berlin zählt zu den größten, vielseitigsten und traditionsreichsten künstlerischen Hochschulen der Welt. Ihr Selbstverständnis bezieht sie aus ihrem bedingungslosen Anspruch auf künstlerische Exzellenz in allen Disziplinen. Diese setzt sie aber auch systematisch in Relation zu allen kunstbezogenen Wissenschaften.
1975 bekam die UdK - damals noch als „Hochschule der Künste“ - den Universitätsstatus verliehen, welchen sie bis heute innehat. Seitdem besitzt die UdK Berlin das Promotions- wie das Habilitationsrecht in den an den einzelnen Fakultäten vertretenen wissenschaftlichen Disziplinen. Damit gehört sie als einzige Kunsthochschule gemeinsam mit den drei wissenschaftlichen Universitäten (Technische Universität, Freie Universität und Humboldt-Universität) zu den vier Universitäten des Landes Berlin. Die UdK Berlin steht, wie bereits ihre vorangegangenen Institutionen, für eine künstlerische Ausbildung, in der die Künste sowohl in ihrer künstlerischen Praxis und als Gegenstand ästhetischer Erfahrung, Objekt wissenschaftlicher Forschung und kritischer Reflexion sind.
Die UdK Berlin bietet eine Ausbildung in allen Künsten und gestaltenden Disziplinen in einer nicht nur deutschlandweit einzigartigen Vielfalt, sondern auch in einer großen methodischen wie inhaltlichen Breite. Das Lehrangebot der vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie des Zentralinstituts für Weiterbildung umfasst in über siebzig Studiengängen das ganze Spektrum der Künste. Die Lehre ist über herausragende Künstlerinnen und Künstler mit der aktuellen Praxis eng verbunden.
Die tägliche Nähe der kunstbezogenen Wissenschaften zu allen Künsten bietet jedoch ein spezifisches Forschungs- und Qualifikationsumfeld für wissenschaftliche Fächer, das in seinem Umfang und in der Mischung aus Grundlagenforschung und Anwendungsbezug den traditionellen wissenschaftlichen Universitäten gleicht und sich dennoch durch die Nähe zur Kunst von diesen unterscheidet. Hieraus, wie auch aus der Verankerung der wissenschaftlichen Fächer in allen künstlerischen und künstlerisch-wissenschaftlichen Studiengängen, resultiert eine ausgeprägte Kultur inter- und transdisziplinärer Kommunikation, die das wissenschaftliche Profil der UdK Berlin prägt und darüber hinaus vielfältige Formate der Zusammenarbeit unter den Wissenschaften wie zwischen Wissenschaft und Kunst hervorbringt.
Wissenschaftliche Schwerpunkte und Forschung institutionalisiert die UdK Berlin durch die Gründung von dauerhaften Forschungseinrichtungen wie zum Beispiel dem „Design Research Lab“ und dem „Vilém Flusser Archiv“ oder durch langfristige Vernetzungsprojekte mit anderen Universitäten, wie der „Hybrid Plattform“ oder dem „Alexander von Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft“. Mit der Gründung eines eigenen Universitätsarchivs hat die UdK Berlin überdies die Erforschung ihrer Geschichte und der Geschichte ihrer vorangegangenen Institutionen institutionalisiert. Darüber hinaus laufen derzeit zahlreiche, u.a. von DFG oder Einstein-Stiftung Berlin geförderte Forschungsprojekte an den einzelnen Fakultäten, oft fakultätsübergreifend oder in Kooperation mit anderen Universitäten oder Forschungseinrichtungen. Seit 2011 trägt die UdK das DFG-Graduiertenkolleg „Das Wissen der Künste“.
Seit Januar 2011 befasst sich der Wissenschaftliche Beirat der UdK Berlin in Zusammenarbeit mit dem Präsidium mit Fragen der Wissenschaftsförderung sowie der strategischen Weiterentwicklung der Wissenschaften in Forschung und Lehre.
Promotionen wie Habilitationen werden an der UdK Berlin in den an Universitäten eingeführten Formaten durchgeführt, „Practice based PhD“-Programme werden explizit nicht angeboten. Allerdings erhalten Künstler*innen im dritten Zyklus die Möglichkeit, im Rahmen des Stipendienprogramms der Graduiertenschule der Universität der Künste Berlin über zwei Jahre künstlerische Projekte weiterzuentwickeln, die sich auf die Schnittstelle zu den Wissenschaften beziehen.
Mit Beginn des Jahres 2014 gründete die UdK Berlin das Postgraduale Forum, in dessen Rahmen die Postgradualen Ausbildungsangebote der UdK Berlin stärker nach innen und außen vernetzt und im internationalen Kontext sichtbar werden.