Judith Seng: “Sichtbar machen, zur Sprache kommen”
Judith Seng: “Sichtbar machen, zur Sprache kommen”
Eine künstlerisch-wissenschaftliche Kooperation zwischen Prof. Kirsten Winderlich und Judith Seng.
Wie würden Kinder ihre eigenen Orte zum Lesen und Schreiben entwerfen? Und wie können diese Prozesse initiiert und zugleich sichtbar werden? Mit diesen Fragen setzt sich die grund_schule der künste mit der Designerin Judith Seng im Rahmen des experimentellen Entwurfssettings „ACTING THINGS“ auseinander, welches sie als Fellow der Graduiertenschule für die Künste und Wissenschaften der Universität der Künste Berlin entwickelte. Am 18. November fand ein Forschungstheater mit Judith Seng und 32 Kindern aus 4 Berliner Schulen statt. Die Schülerinnen und Schüler aus der Charlie-Rivel-Grundschule, der Lemgo-Grundschule, der Hellmuth-James-von-Moltke-Grundschule und der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule erhalten dort Raum und Zeit einen eigenen Ort zum Lesen und Schreiben zu entwerfen und zu gestalten. Studierende und Lehrende der grund_schule der künste begleiten das Forschungstheater u.a. mit Hilfe bildunterstützter qualitativer Forschungsmethoden um die Qualität eigensinniger Bildungsprozesse im Kontext von Ort, Raum und Sprache aufzuzeigen.
Eigene Orte, an denen sich Kinder vertiefen, ihren Gedanken und ganz eigenen Ideen nachgehen können, spielen im Kontext der Bildung von Kindern eine besondere Rolle.
Gerade beim Lesen- und Schreibenlernen kommt der eigenen vom Kind geschaffenen Umgebung eine große Bedeutung zu. Die grund_schule der künste widmet sich daher, und auch vor dem Hintergrund des in den Bildungsberichten immer wieder postulierten Förderbedarf Berliner Schülerinnen und Schüler, dem Thema „Eigene Orte für Kinder“. Beispielsweise kann der Tisch zu einem solchen Ort werden. Neben seiner funktionalen Bedeutung als Unterlage, Sitzhilfe oder Ordnungssystem, kann er für die Kinder einen eigenen Ort bilden, der ihnen hilft, sich intensiv mit einem Gegenstand auseinanderzusetzen, mit Lust und Aufmerksamkeit zu lesen und zu schreiben. Doch wie können derartige Orte aussehen?