gegen\archive: wer bleibt wo
gegen\archive: wer bleibt wo thematisiert die post-sozialistische Stadt als ein lebendiges Archiv, das unzählige strukturelle und alltägliche Handlungen materiell registriert, die beeinflussen wer und was wohin gehört. Diese Ausstellung bewegt sich auf den Spuren, in den Zwischenräumen und dem Schweigen, welches das Erbe staatsozialistischer Eigentumsstrukturen, des Vertragsarbeiter:innen-Abkommens zwischen der DDR und Vietnam und Jahrzehnte kapitalistisch-neoliberaler Umstrukturierung hinterlassen haben. Künstler:innen aus drei Generationen beziehen sich auf ästhetische und (gegen-)archivische Praktiken innerhalb und jenseits des dominanten urbanen Archivs. Es geht dabei um Formen des Sammelns, Kartierens, Dokumentierens, des Trauerns und Intervenierens, um das Erzeugen von Aufmerksamkeit oder einfach um das Einfordern von Räumen und das Festhalten an ihnen.
Die ausgestellten Arbeiten entstehen im Zusammenhang von Netzwerken und Ökonomien gegenseitiger Unterstützung, die sich nicht unbedingt überschneiden, nicht ausschließlich lokal sind und die Beziehung zwischen Zentrum und Peripherie in Frage stellen. Mit der Zusammenführung dieser Arbeiten möchte gegen\archive: wer bleibt wo dazu beitragen, Gespräche, Vorstellungen und Konstellationen von urbanen Aktivismen zu verschieben und zu konsolidieren. Zu der Frage „Wem gehört die Stadt?“ gesellt sich eine weitere: „…und wer kümmert sich um sie?“
gegen\archive: wer bleibt wo ist die erste Ausstellung der kommunalen Prater Galerie nach 14 Jahren. Der Prater ist seit 1852 ein Ort für Kultur, Kunst und lebendigen Austausch unterschiedlicher Szenen, inklusive Ausstellungen zeitgenössischer Kunst von 1967 bis 2007. Derzeit wird die Wiedereröffnung nach der Sanierung vorbereitet. Solange die Bauarbeiten anhalten, ist die Prater Galerie zu Gast in anderen kulturellen Einrichtungen und Orten in Berlin. Die Ausstellung gegen\archive: wer bleibt wo ist zu Gast bei ACUD Galerie. Sie wurde von Sonja Hornung organisiert und von Lena Johanna Reisner kuratorisch begleitet.
Künstler*innen:Wanda Dubrau | Mascha Fehse & Valentina Karga | Pantea Lachin | Jinran Ha & Johanna Käthe Michel | Angelika Nguyen | Nguyễn Phương Thanh | Andrea Pichl | Phạm Minh Đức | Karla Sachse | Daniele Tognozzi
Mit Beiträgen von: hausgemeinschaft k12 – hirschhof | Nguyễn + Transitory | Kerstin Möller | Aymi Trần – Vinaphunu | Jochen Wisotzki u.a.
Wann? Wo?
20. November - 30. Januar 2022
ACUD Gallery
Veteranenstr. 21
10119 Berlin