Die Klang- und Medienkünstlerin Anke Eckardt erforscht in ihren künstlerischen Forschungs-projekten ‘Sonic Spaces – 1) Permeable Walls and 2) Unstable Grounds’ elementare Bausteine bzw. Ebenen des Raumes: die Wand als (durchlässige) Grenze (2010-2012) und den Boden/das Bodenlose (2012-2014).

BETWEEN | YOU | AND | ME ist eine Wand aus Klang und Licht. Zwei dünne Häute aus Licht formen einen sichtbaren Rahmen, der mit Klang anhand von Ultraschall-Beams gefüllt ist. Ob als nicht-tödliche Waffe beim Militär, im Einsatz gegen Demonstranten im öffentlichen Raum durch die Polizei, zur Überbringung von akustischen Werbebotschaften oder als Soundshower im Ausstellungsdesign – in der Auseinandersetzung mit den Charakteristika wie auch mit dem Potential von Schallbeams eröffnen sich Artefakte im Feld der auditiven Wahrnehmung wie auch ein weitläufiges Geflecht von Bedeutungen.  GROUND ist ein frei begehbarer Boden, der sich und die darauf stehenden Besucher subtil horizontal und vertikal bewegt. Das Reiben, Knirschen, Anheben und Absinken einzelner Betonelemente, nebeneinander wie auch in Wellen ganze Reihen entlang lässt die Bewegung tektonischer Platten, Erdbeben, in Bewegung geratene Brücken aber auch das schwer fassbare Gefühl von Bodenlosigkeit assoziieren. Husserl schrieb über den Boden als Bezugssystem: “Wenn ich nun die Erde als bewegten Körper denke – dann brauchte ich, um sie als das, ja überhaupt als einen Körper denken zu können, […] einen Boden, auf den alle Körpererfahrung, und damit alle Erfahrung von Verharrend-Sein in Ruhe und Bewegung bezogen ist.” Stephan Güntzel kommentiert: “Ebenso bietet die leibhaft verinnerlichte Form des Bodens nach Husserl Schutz: Sie schützt durch einen festen Bezugspunkt vor der Orientierungslosigkeit.”

Anke Eckardt, Klang- und Medienkünstlerin. Sie wurde 1976 in Dresden geboren, seit 1994 lebt und arbeitet sie in Berlin. Ihre Arbeit umfasst multisensorische Skulpturen und Installationen wie auch einen theoretischen Diskurs zur Phänomenologie von Klängen. Anke Eckardt präsentiert ihre künstlerische und theoretische Arbeit international in Ausstellungen und auf Konferenzen.

www.ankeeckardt.org