Das Projekt „BANDEN- Untersuchung von Formen kollektiver Autorenschaft während der Realisierung eines Filmes“ widmet sich den Besonderheiten von kollaborativer Kunstproduktion. Wie lassen sich in einer kreativ arbeitenden Gruppe gemeinsame Interessen finden, formulieren und in künstlerische Tätigkeit übersetzen? Verlangt die Arbeit im Kollektiv das Finden eines Konsenses und wie viel Mehrstimmigkeit und Vielfalt an Perspektiven passt in ein abgeschlossenes Werk? Nach welchen Systemen können sich Gruppen selbst organisieren? Wann funktioniert Gemeinschaft als Strategie, wo vertritt sie eine Ideologie und wo entspringt sie der grundsätzlichen Sehnsucht, aus der Vereinzelung heraus treten zu wollen? Das Forschungsanliegen liegt nicht im Finden allgemeingültiger Antworten, sondern darin, eine spezifische Auseinandersetzung mit diesen Fragen zu provozieren und durch eine theoretische und filmische Dokumentation, die sich in ihrem Herstellungs- und Gestaltungsprozess selbst diesen Fragen unterwirft, sichtbar zu machen.

Eva Könnemann ist Filmemacherin und widmet sich in ihren zwischen Dokumentation und Fiktion angesiedelten Projekten der Erforschung von künstlerischen Prozessen.