Das zentrale Forschungsthema dieses Kunst- und Wissenschaftsprojekts ist die performative Dimension der Biotechnologie. In einem live durchgeführten genetischen Testverfahren werden die Gene des Publikums bestimmt. Die so gewonnene genetische Information wird zu Fragen des Datenschutzes führen. Auf der Bühne wird die neoliberale Ökonomie in Verbindung mit mythologischen Bezügen durch animistische Praktiken umgestaltet. Neue Erzählungen werden die ambivalenten Beziehungen zwischen dem kulturellen, medizinischen und biopolitischen Körper analysieren. Das Projekt erforscht die neu entstehende kollektive Imagination um den menschlichen Körper als lebende Ressource und Untersuchungsgegenstand: kommerzialisiert, idealisiert und futuralisiert durch die Hoffnungen und Errungenschaften der Biowissenschaften. Der Austausch von Speichel in einem performativen Kuss wird schließlich die identifizierende Kraft der genetischen Analyse untergraben.

Künstlerischer Leiter: Lucie Strecker
Künstlerischer/wissenschaftlicher Direktor: Klaus Spiess
Aufführung/Co-Choreographie: Rotraud Kern
Molekularbiologe: Susanna Kautschitsch
Zusammenarbeit Kunst/Wissenschaft: Sarah Duith, Offene Wissenschaft Wien
Video/Ton: Hui Ye
Dramaturgisches und choreografisches Coaching: Philippe Riera

Lucie Strecker graduierte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee im Fach Freie Kunst und an der Universität für Musik und Darstellende Künste Wien im Fach Schauspielregie. Ihre Inszenierungen befragen das Verhältnis von Körper und Sprache sowie von Bild und Performance. In unterschiedlichen Medien nähern sie sich künstlerischen, psychologischen und medizinischen Körperkonzeptionen.

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