Marc Sabat
Tuneable Intervals and the Development of a Real-Time Harmonic Microtuning Algorithm
Im Zentrum von Marc Sabats Projekt stehen stimmbare Verhältnisse zwischen akustischen Klängen (konsonant, dissonant, periodisch) und ihren computergenerierten Gegenspielern (quantitativ, kalkulierbar, algorithmisch). Sabat entwickelt einen Computeralgorithmus, der mögliche harmonische Verhältnisse simultan klingender Tonhöhen ableiten und sie somit in Echtzeit nach benutzergegebenen Parametern intonieren kann. Diesen Algorithmus möchte er weiterentwickeln und zur Grundlage eines ‚intelligenten’ elektronischen Musikinstrumentes namens „Micromaelodeon“ machen. Ein solches Instrument würde es Musikern – Komponisten, Instrumentalisten, Echtzeitmusikern – erlauben, die harmonische Wahrnehmung auf neue Art zu entdecken.
Marc Sabat ist Komponist und Klangkünstler. Geboren in Kanada, lebt und arbeitet er seit 1999 in Berlin. Zu seinen Werken zählen Installationen, Videoarbeiten und Konzertstücke für akustische und elektronische Instrumente. Oft arbeitet er zusammen mit visuellen und bildenden Künstlern. Seine Projekte sind inspiriert von amerikanischem Folk und experimenteller Musik, Psychoakustik, New Spectralism und Minimalist Art und wurden international aufgeführt. Live wurden Sabats Werke u.a. auf den Donaueschinger Musiktagen, bei MaerzMusik in Darmstadt and in der Carnegie Hall in New York präsentiert. Aki Takahashi, Rohan de Saram, das Kammerensemble Neue Musik Berlin und das Pellegrini Quartet gehören zu den Interpreten von Sabats Kompositionen.
Zu Sabats gegenwärtigen Projekten zählen eine Retrospektive seiner Werke durch das Solistenensemble Kaleidoskop (Berlin), ein Ballett und ein Liedzyklus für das Trio Scordatura (Amsterdam), ein Klavierkonzert für Stephen Clarke, ein Film mit Peter Sabat über das Blechbläsertrio Hairy Hippy Happy und eine Musikinstallation mit Lorenzo Pompa für fünf computergesteuerte Schlagzeuge und elektrische Gitarre. Zusammen mit der Künstlerin Mareike Lee kuratiert Sabat die Performance-Serie „Zwielicht“ im A trans Pavillion in den Hackeschen Höfen in Berlin.
Sabat studierte Geige an der Universität Toronto und der Juilliard School in New York und hat außerdem mit Malcolm Goldstein, James Tenney und Walter Zimmermann studiert. Sabat unterrichtet Komposition, Akustik und experimentelle Intonation an der UdK Berlin. Seit November 2008 ist Sabat Stipendiat der Graduiertenschule für die Künste und die Wissenschaften an der UdK Berlin. Er war als Gastkünstler am California Institute of the Arts, an der Escola Superior in Barcelona and am Pariser Conservatoire. Sabat spielte Aufnahmen für verschiedene Plattenfirmen ein, u.a. für mode records, World Edition und HatArt.
www.plainsound.org