Susanne Stemmler
Im Jahr 2013 war Frau Prof. Dr. Susanne Stemmler Gastprofessorin der Graduiertenschule. Sie konzipierte mit den Stipendiatinnen und Stipendiaten, den Kolleginnen und Kollegen des Leitungsteams sowie der Geschäftsstelle die Graduale vom 10. bis 12. Oktober 2013. Als Literatur- und Kulturwissenschaftlerin arbeitete sie vielfältig in wissenschaftlichen und künstlerischen Zusammenhängen.
Von 2008 bis 2011 leitete sie den Bereich Literatur, Wissenschaft, Gesellschaft am Haus der Kulturen der Welt, wo sie ein wissenschaftlich-literarisches und internationales Programm konzipierte. In den von ihr verantworteten Veranstaltungen (Konferenzen, Vorträge, Round Tables, Lecture Performances und Lesungen) sowie in den von ihr edierten Publikationen bezog sie oftmals bildende Kunst und Musik & Performances ein. Auf ausgerufene kulturwissenschaftliche Wenden, wie den sogenannten ‚performative’ oder ‚translational turn’, oder die Aufmerksamkeit für die Wissensproduktion in den Künsten reagierte sie frühzeitig, vernetzte sich mit Akteuren und experimentierte mit ästhetisch-praxisbezogenen Formaten zur Wissensgenese. Damit folgt sie nicht blind Theoriemoden, sondern legt Wert auf einen integrativen und explorativen Ansatz.
Ihre Promotion Topografien des Blicks. Eine Phänomenologie literarischer Orientalismen des 19. Jahrhunderts in Frankreich (2004) absolvierte sie 2004 in französischer Literaturwissenschaft. Von 1997 bis 2004 lehrte sie Romanistik sowie Medien- und Kulturwissenschaft an der Universität Düsseldorf. Die Schwerpunkte ihrer global ausgerichteten Arbeit liegen im Bereich der kulturwissenschaftlichen Theorie. Folgende Themenbereiche stehen im Zentrum ihrer Forschung und Lehre: Postkoloniale Literatur, zeitgenössische Musikkulturen, Kultur und Globalisierung, französischsprachige Literaturen, Migration und transkulturelle Prozesse, urbane und populäre Kulturen, Text-Bild-Verhältnisse, Visuelle Kulturen, Kultur und Klimawandel. Die Arbeit an ihrem Forschungsprojekt Die urbane Ästhetik kultureller Praxis: Hip Hop in New York, Paris und Berlin führte sie von 2005 bis 2007 mit einem Postdoktoranden-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am Graduiertenkolleg „Kultur und Geschichte der Metropole“ der TU Berlin als Visiting Fellow u.a. an die Columbia University in New York.
Sie veröffentlichte u.a.: Hip-Hop und Rap in romanischen Sprachwelten. Stationen einer globalen Musikkultur (2007 Lang, Co-Hg.); New York – Berlin. Kulturen in der Stadt (2008 Wallstein, Co-Hg.); Metropolen im Maßstab. Der Stadtplan als Matrix des Erzählens in Literatur, Film und Kunst (2009 transcript, Co-Hg.); Raum – Bewegung Passage. Postkoloniale frankophone Literaturen (2009 Narr, Co-Hg.); 1989 – Globale Geschichten (2009 Wallstein, Co-Hg.); Multikultur 2.0. Willkommen im Einwanderungsland Deutschland (2011 Wallstein, Hg.); On Rage (2011 Revolver, Co-Hg.); Über Lebenskunst. Utopien nach der Krise (2011 Suhrkamp, Co-Hg.); Translating Hip Hop (2012 Orange Press, Co-Hg.) und gibt die Reihe Urbane Welten. Texte zur kulturwissenschaftlichen Stadtforschung (transcript) mit heraus. Als freie Literaturkritikerin schreibt sie u.a. für Fikrun. Art & Thought, den Tagesspiegel und Deutschlandradio Kultur.