Labor-Gespräch mit William Kentridge über künstlerische Produktion und Wissens-Praktiken

22.01.2021 - 11:00 – 12:30 Uhr [online] 

In Englisch

Das DFG-Graduiertenkolleg „Das Wissen der Künste“ lädt im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe IM LABOR: Gespräche über künstlerische Praxiszu einem 90-minütigen online- Gespräch mit dem südafrikanischen Künstler William Kentridge ein!

Eine Teilnahme an dem Gespräch ist möglich, doch ist eine Anmeldung dringend erforderlich. Die Teilnehmer*innenzahl wird beschränkt sein. Vor der Sitzung erhalten alle Interessierten einen Link zum Online-Konferenztool. Bitte melden Sie sich bis zum 19. Januar an, indem Sie eine E-Mail an Sarah Hampel s.hampel_ @udk-berlin.de schreiben.

Quelle: Adine Sagalyn

William Kentridge (*1955 in Johannesburg) gehört zu den weltweit bedeutendsten zeitgenössischen bildenden Künstlern, der sich auch als Theater- und Opernregisseur international einen Namen gemacht hat. Als Kind gegen die Apartheid engagierter Eltern in Südafrika aufgewachsen, wird das weltpolitische Geschehen Teil von Kentridges eigener Biografie und seines Schaffens. Kentridges Werke visualisieren die soziokulturellen Auswirkungen des Postkolonialismus und der Apartheid aus der Perspektive seines Heimatlandes. Seit den 90er Jahren wurden Kentridges Arbeiten weltweit ausgestellt, unter anderem im Museum für moderne Kunst in New York, dem Louvre in Paris und der Whitechapel Gallery in London. Der Berliner Martin-Gropius-Bau widmete ihm 2016 eine große Schau. William Kentridge war außerdem mehrfacher Teilnehmer der documenta in Kassel und der Biennale von Venedig. Zur Zeit bietet die großangelegte Ausstellung WHY SHOULD I HESITATE: PUTTING DRAWINGS TO WORK (Deichtorhallen Hamburg) einen umfassenden Überblick über das Gesamtwerk des südafrikanischen Künstlers und ist laut Kentridge die bisher größte Präsentation seines Werkes. Gezeigt werden Werke aus über 40 Jahren künstlerischer Produktion, darunter Zeichnungen, Animationsfilme, Videos, Drucke, Skulpturen, Tapisserien und groß angelegte Installationen.

Im Mittelpunkt unseres Gesprächs stehen die (geteilten) Praktiken und Prozesse, Medien und Umgebungen von Kentridges künstlerischer Produktion, die sich im Atelier, bei der Gestaltung von Ausstellungen in Galerien und Museen und der Inszenierung von (Lecture-)Performances und Theateraufführungen abspielen. Wie entwickeln und realisieren sich Ideen auf dem Papier im Umgang mit Kreide und Stift, wie in den Animationen im Umgang mit Raum-Zeitlichkeiten und Zelluloid, wie in gebauten Räumen, durch projiziertes Licht oder durch Bewegungen in Performance-Aktionen? Welches (Nicht-)Wissen bahnt sich an und findet einen künstlerischen Ausdruck? Und wie wird die künstlerische Produktion von politischen Akteur*innen und Ereignissen, Mitarbeiter*innen im Atelier und durch Zuschauer*innen und Teilnehmer*innen in verschiedenen institutionellen Räumen beeinflusst?

Das Gespräch wird von Mitgliedern des DFG-Graduiertenkollegs „Das Wissen der Künste“ geführt. Das transzdisziplinäre Kolleg geht von der Prämisse aus, dass in den Künsten nicht nur Wissensformen aus kulturellen, sozialen, politischen oder ökonomischen Feldern dargestellt, legitimiert und verbreitet werden, sondern dass diese auch eigenständige Wissensformen hervorbringen, gestalten und vermitteln.