Jens Meinrenken
Promotionsprojekt
Dynamische Sequenzen. Comic, Storyboard und Film
Das Storyboard kann als zentrale Wissenskategorie im Entwurfsprozess moderner Medien verstanden werden und bildet eine wichtige Grundlage für die Gestaltung von Filmen, Comics, Werbeclips oder Computerspielen. Es adaptiert und variiert nicht nur ein implizites Wissen über die bildliche Darstellung von Handlungen, Aktionen und Bewegung, sondern ist längst selbst zu einer Ausdruckform der Moderne geworden, das als Medium der künstlerischen Zeichnung und Animation vielfach genutzt wird. Ausgehend von der These, dass Storyboards als sequentielle Kunst seit den Anfängen des Kinos eine bedeutsame Rolle in der vielfältigen Kommunikation zwischen Comic und Film besitzen, möchte sich das Promotionsvorhaben vor allem der dynamischen Beziehung zwischen diesen drei Medien widmen. Comic, Storyboard und Film erzeugen gemeinsam ein komplexe s Wissen über Prozesse der Gestaltung, Serialität und (Re)Produktion, die unsere Kultur nachhaltig bestimmen. Ziel der Arbeit wird es sein, die künstlerischen Ausformungen und medialen Überblendungen dieses Wissens als Teil einer Kunstgeschichte zu präsentieren, deren Mobilität und Energie vor allem in der innovativen Verwendung verschiedener Bildtechniken begründet ist. Das Wissen der Künste zeigt sich hiei als ein visuelles Phänomen der Grenzüberschreitung und Morphologie, bei der das Spiel mit Stillstand und Bewegung zum zentralen Motor der Darstellung wird.
Vita
Jens Meinrenken studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik in Bamberg und Berlin und hat unter anderem verschiedene Aufsätze zu den Themenschwerpunkten Comic, Computerspiel und Animation verfasst.
Publikationen
„Bullet Time & Co. Steuerungsutopien von Computerspielen und Filmen als raumzeitliche Fiktion“, in: Rainer Leschke / Jochen Venus (Hg.): Spielformen im Spielfilm. Zur Medienmorphologie des Kinos nach der Postmoderne, Bielefeld/ Siegen 2007, S. 239-270.
„Figurenkonzepte im Comic“, in: Rainer Leschke / Henriette Heidbrink (Hg.): Formen der Figur. Figurenkonzepte in Künsten und Medien, Konstanz 2010, S. 229-246.
„Bilder im Plural. Kunst im Singular. Über „Zwischen Film und Kunst“ in der Deutschen Kinemathek Berlin“, in: Texte zur Kunst, Jg. 22. H. 84, Dezember 2011.
„Szenographien des Wissens: Über kreative und poietische Prozesse“, (zusammen mit Da Costa e Silva, Tiago), in: wissenderkuenste.de, Onlinepublikation des Graduiertenkollegs „Das Wissen der Künste“, Nr. 2 „Opake Evidenzen“, Juni 2014, URL: http://wissenderkuenste.de/#/text/szenographien-des-wissens-ueber-kreative-und-poietische-prozesse/.
Vorträge
From Berlin to India. Artistic Self-Portraits and Cultural Contemplations in German Comics im Rahmen des internationalen Kolloquiums "Le statut culturel de la bande dessinée : ambiguïtés et évolutions - The Cultural Standing of Comics : Ambiguities and Changes"
Université Catholique de Louvain-la-Neuve 02/05/13 - 03/05/13
Echoformen des Irrealen und Medialen im Rahmen des Workshops "Game Studies. Portale" des DFG-Graduiertenkollegs „Locating Media“ der Universität Siegen, 6. Juni 2013
Holocaust im Comic. Eine kritische Bestandsaufnahme im Rahmen der Tagung „Sketching the Past – Vermittlung von Gewaltgeschichte im Comic“ an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) | 26.-28.09.2013