Julian Bauer
Promotionsprojekt
Das rassistisch bewegte Bild
Das Vorhaben des Dissertationsprojektes ist es, zu untersuchen, inwieweit seit den späten 1960ern audiovisuelle Arbeiten von Künstler_innen rassistische Ästhetiken kontrastieren, die sich schon zu Beginn der Kinematographie in bewegten Bildern manifestiert haben. Vor allem im avantgardistischen Film, aber auch in der Videokunst, sind Künstler_innen zu beobachten, die höchst Medien-reflexiv Rassismen in Hinblick auf Sichtbarkeiten hinterfragen, sich Ästhetiken des Weißen Mainstreams kritisch aneignen und diese reformulieren, um sich der rassistischen Darstellungsweisen zu ermächtigen. Dabei soll versucht werden scharf zu stellen, inwieweit Rassismus nicht allein eine Frage der Repräsentation, sondern zudem eine Frage technisch-ästhetischer Natur ist. Die intensive Auseinandersetzung mit den Werken soll genutzt werden, um zum einen Kritik an tradierte kinematographische Ästhetiken, zum anderen anderen an kanonisierte Filmtheorien zu formulieren, die mehr oder weniger unbewusst den Weißen Körper als Ausgangspunkt für ihre Abstraktionen setzen.
Vita
Studium der Skandinavistik und Philosophie im Bachelor und der Europäischen Literaturen im Master an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zwischen 2010 und 2013 wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl von Prof. Dr. Joseph Vogl, am SFB 626 im Teilprojekt B9 „Poetiken des Unwahrscheinlichen“ und bei den Mosse-Lectures. Seit 2006 film- und musikjournalistische Tätigkeiten. Freischaffender Musiker.