»Fame is the Name of the Game«: Aneignung und Celebrity Culture

Brigitte Weingart

Donnerstag, 5.7.2018
15:30

In deutscher Sprache
Moderation: Hanna Magauer

Als öffentliche Kunstfiguren sind Celebrities per se Gegenstand von medialen Aneignungspraktiken, sind diese doch am Berühmtheitsstatus einer Person konstitutiv beteiligt. Auch deshalb gehört Aneignung nicht nur zu den Konzepten, mit denen produktive Rezeptionsweisen von Fans als solche gewürdigt werden (Stichwort prosumer); die »media texts«, aus denen sich Star-Images (Richard Dyer zufolge) zusammensetzen, sind überdies bevorzugte Gegenstände von Pop- und Appropriation Art, wo sich wiederum eigentümliche Beziehungstypen zwischen criticality und Faszination beobachten lassen.

Am Beispiel des anonymen Amateurfoto-Projekts Type 42 – Fame Is the Name of the Game widmet sich der Vortrag den (nicht zuletzt technologisch begünstigten) Komplizenschaften von künstlerischen und Fan-Praktiken der Appropriation und den fließenden Übergängen von Obsession in Enteignung. Dabei macht in diesem Fall gerade die anonyme Urheberschaft ex negativo darauf aufmerksam, wie sehr die Rezeption von Aneignungspraktiken vom Wissen über Produktionskontexte und vor allem die gute alte Frage nach der Autorschaft reguliert wird.

 

Brigitte Weingart ist Professorin für Medienkulturwissenschaft an der Universität zu Köln und Redakteurin der Zeitschrift für Medienwissenschaft. Gegenwärtige Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Medientheorie und -geschichte, Genealogie und Medienästhetik der Faszination, Celebrity Cultures, Medienpraktiken der Aneignung.