Workshop: Das Politische und das Gestische
mit Irina Kaldrack (Medienwissenschaftlerin) und Timo Herbst (Künstler)
auf Deutsch
Im Workshop arbeiten wir über das Verhältnis von Geste, Körperlichkeit und „das Politische“.
Zunächst schauen wir G20: Die Videodokumentation zeigt eine Performance und Videoinstallation von Irina Kaldrack und Timo Herbst, die im Oktober 2018 im Kunstverein Leipzig stattfand. Wir fragten inwieweit die Ausschreitungen während des G20 Gipfels in Hamburg politische Gesten waren oder zeigten. Dabei ging es uns auch um das Verhältnis von Sprechen (über), der Körperlichkeit im Raum und den Projektionen. Wir möchten in der Gruppe die Dokumentation aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutieren und dabei Fragen um das Verhältnis von Kunst, Aktivismus und (persönlichen) Philosophien sammeln. In einem zweiten Schritt bilden sich Arbeitsgruppen, die zu ausgewählten Fragen arbeiten und aufbauend auf das diskutierte sowie mit eigenem Material Konzepte/Skizzen oder Szenen entwickeln. Welche Praktiken dafür genutzt werden, kommt auf die Teilnehmer*innen und ihre Expertise sowie Wünsche an.
Timo Herbst (*1982 Flensburg) studierte an der Hochschule der Künste Bremen und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, wo er 2016 seinen Meisterschüler beendete. Er stellt national wie international aus, zum Beispiel im Kunstmuseum Wolfsburg, Museum der bildenden Künste Leipzig, Kunstquartier Bethanien Berlin, Artothek der Museen Köln. Er war Stipendiat des Goethe Instituts Villa Kamogawa Japan; Art Quarter Budapest, Ungarn; Yarat Contemporary Art Centers Baku, Aserbaidschan. 2016-2018 war er Forschungsstipendiat der Volkswagenstiftung in der interdisziplinären Arbeitsgruppe “Kunst und Wissenschaft in Bewegung” via FU Berlin und HBK Braunschweig sowie 2018 Stipendiat der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Timo Herbst lebt und arbeitet in Leipzig und Berlin.
Irina Kaldrack, geboren 1970, verwaltet seit Wintersemester 2015 die Professur „Wissenskulturen im digitalen Zeitalter“. Sie studierte Mathematik (Diplom) und Theaterwissenschaft (Nebenfach) in Mainz und Berlin, promovierte in Kulturwissenschaft mit einer Arbeit über interaktive Performances. Seit 2009 lehrt und forscht sie im Fach Medienwissenschaft, seit 2015 im Transformation Design. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Theorie und Geschichte digitaler Medienkulturen, Wissenskulturen unter technologischen Bedingungen, Medien- und Wissensgeschichte menschlicher Körperbewegung sowie Methoden der Medienwissenschaft an der Schnittstelle von Gestaltungsprozessen, künstlerischer Praxis und medienwissenschaftlicher Forschung. Seit Januar 2017 leitet Kaldrack das Projekt „The Entanglement between Gesture, Media, and Politics“, das von der VW-Stiftung im Rahmen des Programms „Kunst und Wissenschaft in Bewegung“ gefördert wird.