Prof. Gottlieb Wallisch

Kurzvita

Der aus Wien stammende Gottlieb Wallisch stand mit sieben Jahren zum ersten Mal auf der Konzertbühne und debütierte im Alter von zwölf Jahren im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Lehrer wie Heinz Medjimorec, Pascal Devoyon oder Oleg Maisenberg haben seinen musikalischen Weg mitbestimmt.

Ein Konzert unter der Leitung von Lord Yehudi Menuhin gab 1996 den Startschuss zu Wallischs internationaler Karriere: Mit der Sinfonia Varsovia führte der damals 17-Jährige in Wien das 5. Klavierkonzert von Beethoven auf. Seitdem ist Wallisch in den wichtigsten Sälen und Festivals der Welt zu Gast: Carnegie Hall New York, Wigmore Hall London, Kölner Philharmonie, Tonhalle Zürich und im NCPA Beijing, aber auch beim Klavierfestival Ruhr, Beethovenfest Bonn, Lucerne Festival, Salzburger Festspiele, Dezember-Nächte in Moskau und dem Singapore Arts Festival. Unter den Dirigenten, mit denen er als Solist auftrat, sind Giuseppe Sinopoli, Sir Neville Marriner, Dennis Russell Davies, Kirill Petrenko, Louis Langrée, Lawrence Foster, Mathias Bamert und Bruno Weil.

Auch die Liste der Orchester, mit denen er spielte, führt große Namen, darunter die Wiener Philharmoniker, Wiener Symphoniker, Royal Liverpool Philharmonic, Gustav Mahler Jugendorchester, hr-sinfonieorchester, BBC National Orchestra of Wales, Festival Strings Lucerne, Franz Liszt Kammerorchester Budapest oder das Stuttgarter Kammerorchester.

Neben seiner Konzerttätigkeit auf dem modernen Flügel widmet sich Gottlieb Wallisch seit einigen Jahren intensiv der Interpretation auf historischen Klavieren. Auf diesem Gebiet konnte er z.B. mit Christopher Hogwood und der Camerata Salzburg, dem Musica Angelica Baroque Orchestra Los Angeles oder dem Orchester Wiener Akademie unter Martin Haselböck zusammenarbeiten. Seine Gesamteinspielung aller Beethoven-Klavierkonzerte auf historischen Hammerflügeln mit dem Orchester Wiener Akademie, 2020 bei „cpo“ erschienen, wurde für den Opus Klassik-Preis nominiert.

Die Vorliebe für die Musik der 1920/-30er-Jahre und damit oft verbundene Wiederentdeckung von Werken verfemter Komponisten ist ein weiteres Feld der künstlerischen Arbeit von Gottlieb Wallisch, dokumentiert durch Weltersteinspielungen von Jaromír Weinberger, Hans Gál, Erich Zeisl und aktuell Wilhelm Grosz.

Gottlieb Wallisch ist seit 2012 „Steinway Artist“. Von 2010 bis 2016 leitete er eine Klavierklasse an der Haute École de Musique de Genève, 2016 folgte er einem Ruf auf eine Professur an die Universität der Künste Berlin.