Kotbong Yang
"Die Faszination für diesen Beruf entdeckte ich während meiner Hospitanz am Schauspiel Köln, in der ich anfangs aus rein naivem Interesse an einer Theaterproduktion teilnehmen konnte und die Arbeit der SchauspielerInnen von der ersten Leseprobe bis zur Premiere beobachtete.
Hochschwanger und durch die Leidenschaft der Mitwirkenden inspiriert, überkam mich jedoch nach und nach der Wunsch selber auf der Bühne zu stehen, mich mit Literatur zu befassen und Rollen zu ergründen, um mich selbst und meinen Körper uneingeschränkt zu erfahren.
Das Theater wurde in dieser Zeit ein Ort der Obhut und persönlichen Freiheit zugleich.
Annähernd drei Jahre später befinde ich mich im fünften Semester des Schauspielstudiums, das mir jeden Tag Wege vermittelt, um mich selber zu verwirklichen. Auch wenn das Studium bedeutet, während den Seminarzeiten meinen Sohn durch private Betreuung zu versorgen, profitiert er davon nachhaltig, in dem ich mich unabhängig von ihm als Person weiter entwickle.
Ich will als ein Vorbild für andere alleinerziehende Mütter dienen, die ihrem Wunsch nach Familie und der aktiven Kulturgestaltung einer Stadt nachgehen, da es in kulturschaffenden Kreisen immer noch nicht selbstverständlich ist, beides zu vereinbaren. Alles was dein Leben sein wird, dass man das irgendwie analogisiert. Ist die Wahrheit."