Die HZT Festival Welt
Ein Fabrikgebäude aus Backstein, ein Wohnwagen mit Pavillon mitten auf dem Hof und lauter sportliche Leute in gemütlichen Klamotten. Wer schon mal da war, kann sich denken, wo ich bin: ich stecke in der Welt des hochschulübergreifenden Zentrum Tanz. Seit dem letzten Wochenende findet dort das Festival „it's never whatever horrific moments of pleasure at the edge of glory“ statt, welches jahrgangübergreifend von den Bachelor-Studierenden „Tanz, Kontext, Choreographie“ organisiert wird und ihnen die Möglichkeit gibt, am Wochenende Projekte der Öffentlichkeit vorzustellen und unter der Woche den anderen Studierenden Workshops anzubieten.
Im HZT treffe ich auf Anna, deren Projekt es ist, mit Juan, einem anderen Studenten, während der ganzen Woche mit einem Radioprogramm vom Festival zu berichten. „Es wird vielleicht ein bisschen eng“, sagt sie und schaut sich um. Die beiden werden während der Festivalzeit in einem Wohnwagen wohnen und von dort aus die Beiträge produzieren. Sie haben zwar geplant in welcher Art und Form sie die Beiträge veröffentlichen wollen, aber Anna sieht das Projekt als Experiment, bei dem sich alles ändern kann und bei dem sich die beiden weiterhin von ihrer Intuition und ihrem Gefühl leiten lassen wollen, was neugierig macht. Genauso wie die Idee, Arbeit und tägliches Leben zu vereinen, bei der sie vielleicht auf Fragen wie: „Was ist privat und was ist öffentlich?“, stoßen werden, erklärt Anna.
Abgesehen von dem Radio und vielen Tanzaufführungen an den Wochenenden, haben sich andere Studierende auch sehr verschiedene Projekte ausgedacht, so gibt es zum Beispiel eine Studentin die über die Festivalzeit für alle Studierenden in der Gemeinschaftsküche kocht, andere stellen Blut her, für die verschiedenen Tanzproduktionen, und wieder andere haben einen Sauna-Day für ihre Mitstudierenden geplant, damit auch die Entspannung nicht fehlt.
Ich gehe noch in den Seminarraum 2, wo bereits die Videoinstallationen zu „monumentalise“ von Julia laufen. Mit einer anderen Künstlerin aus Israel entwickelte Julia zusammen Formen und Performances, um israelische und deutsche Sehenswürdigkeiten körperlich darzustellen, was zu einem Austausch von Video und Bildern führte, die auf ihrer Website veröffentlicht werden. Beim Festival sind die Besucher dazu eingeladen die Performances zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten selber auszuprobieren, um diese Gebäude vielleicht auch mal ganz anderes wahrzunehmen. Wer möchte kann sich auch ein Daumenkino zu den Videos ansehen oder sich einen Ausdruck mit den einzelnen Schritten der Performances mitnehmen um selbst mal die Siegessäule zu sein.
Viele verschiedene Studierende zeigen ihre vielen verschiedenen Ideen, die alle auf ihre Weise persönlich und aussagekräftig sind. Und obwohl alle Beiträge sehr unterschiedlich sind, ergeben sie zusammen ein großes Fest, bei dem man über Philosophie und Ästhetik diskutieren kann oder sich einfach in den Bann ziehen lässt, während man von Bewegung, Performance und Kreativität begeistert wird.
Wer auch gerne in die HZT Festival Welt eintauchen möchte, hat nächstes Wochenende, am 29. und 30. April, noch einmal die Chance dazu.
Das Programm des Festivals den Link zum Radio findet ihr hier.