TURNING THE TIDE
TURNING THE TIDE - Das Blatt wenden
15. Dezember 2016
Was können Künstlerinnen, Künstler und Intellektuelle
angesichts des gegenwärtigen Siegeszugs des Rechtspopulismus in Europa tun?
Eine eintägige Konferenz des Instituts Kunst im Kontext der UdK Berlin
Auf den Brexit und erst recht auf den Wahlsieg Donald Trumps Trumps reagierten viele Kunstschaffende und Intellektuelle schockiert und mit einem Gefühl tiefer Entmutigung. In vielen Ländern Europas entfalten Rechtspopulismus und postfaktische Politik einen ähnlichen Sog und so scheinen nichts weniger als die Grundfeste der Zivilgesellschaft und der Demokratie auf dem Spiel zu stehen.
Die Frage, was diese derzeitige dramatische Zuspitzung herbeigeführt hat, ist Gegenstand hitziger Debatten: Ist sie Ausdruck des Protests breiter Wählerschichten gegen ökonomische Härten und Armut, verursacht von jahrzehntelang dominierender neoliberaler Wirtschaftspolitik; oder das Ergebnis einer skrupellos und effektiv durchgezogenen Propaganda unter Einsatz von Fake News und der Manipulation der Sozialen Medien; ein allgemeiner Backlash gegen Frauen- und Minderheitenrechte – oder eine toxische Mixtur aus allen dreien?
Während diese Debatte weitergeht, verspüren aber auch viele, manche zum ersten Mal, das dringende Bedürfnis, etwas aktiv beizutragen, um das Schlimmste zu verhindern – das Blatt zu wenden. Was sind realistische Optionen und Strategien im Kampf gegen beispielsweise die scheinbare Hegemonie rechtspopulistischer Inhalte in den Sozialen Medien? Welche Bilder und Taktiken des Überzeugens und des Protests könnten helfen, bei möglichst vielen ein Bewusstein dafür zu schaffen, was auf dem Spiel steht?
Die Idee der Konferenz ist es, Kunstschaffende und Intellektuelle aus verschiedenen Teilen Europas zusammenzubringen, damit diese sich über ihre Beobachtungen zu den Entwicklungen der jeweiligen Länder untereinander und mit dem Publikum austauschen: nicht zuletzt im Hinblick auf kommende Wahlen in den Niederlanden (März 2017), Frankreich (Juni) und Deutschland (September), bei denen Rechtspopulisten sehr wahrscheinlich erheblich an Boden gewinnen werden.
Aufgrund der internationalen Zusammensetzung wird die Veranstaltung unter dem Titel "TURNING THE TIDE. Facing the rise of far-right populism, what can artists and intellectuals across Europe do?" auf Englisch
stattfinden.
15. Dezember 2016, 11-19 Uhr
Jazz-Institut Berlin, Georg-Neumann-Saal
Einsteinufer 43-53
10587 Berlin-Charlottenburg
Programm:
11 Uhr Einführung
Prof. Dr. Jörg Heiser Geschäftsführender Direktor des Institut Kunst im Kontext
11.30 Uhr USA: Vernunft und Widerstand in einer postfaktischen Welt
Susan Neiman, Philosophin, Direktorin Einstein Forum, Potsdam
12.15 Uhr Niederlande:
Rechtspopulisten in den sozialen Netzwerken
Robin van den Akker, Philosoph, Erasmus University, Rotterdam
13.00 Uhr Diskussion
Robin van den Akker, Jörg Heiser, Susan Neiman
13.30 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr Polen: Mobilisierung von Widerstand unter einer Rechtsaußen-Regierung
Adrian Zandberg, Historiker, Vorstandsmitglied der Bewegung "Razem", Warschau
15.30 Uhr Kurze Pause
15.45 Uhr Big Data und Wahlen
Hannes Grassegger, Journalist, Zürich, tbc
16.15 Uhr Großbritannien nach dem Brexit
Adam Broomberg, Künstler und Professor der HfbK Hamburg, London
16.45 Uhr Italien nach dem Referendum
Barbara Casavecchia, Kunstkritikerin, Journalistin und Kuratorin, Mailand
17.15 Diskussion
Adam Broomberg, Barbara Casavecchia & Jörg Heiser
17.45 Uhr Kurze Pause
18.00 Uhr Frankreich paralysiert?
Cristina Ricupero, Kuratorin, Paris
18.30 Uhr Schlussdiskussion: Was als nächstes tun?
Robin van den Akker, Joanna Bronowicka, Centre for Internet and Human Rights,
Europäische Universität Viadrina, Frankfurt/Oder, Jörg Heiser & Cristina Ricupero
Claudia Assmann
Leiterin der Pressestelle
Universität der Künste Berlin
Tel. 030 – 3185 2456
claudia.assmann@intra.udk-berlin.de
www.udk-berlin.de