Musiktherapie: kleines Fach – großes Potenzial

Weiterbildender Masterstudiengang am Berlin Career College der Universität der Künste Berlin ist Teil des Verbundprojekts „Kleine Fächer-Wochen an deutschen Hochschulen“


Im Juni 2019 sind die Kleine Fächer-Wochen an deutschen Hochschulen gestartet, initiiert von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Eines der geförderten 17 Projekte trägt den Titel „Musiktherapie im Spannungsfeld gesellschaftlicher Herausforderungen“. Durch die finanzielle Unterstützung wird es dem Fach Musiktherapie ermöglicht, sich in ein öffentliches Bewusstsein zu bringen. Mit diesem Ziel haben sich die insgesamt sechs Hochschulen in Deutschland zusammengeschlossen, an denen zu Musiktherapie geforscht und gelehrt wird – darunter auch die Universität der Künste Berlin, an der der weiterbildende Masterstudiengang Musiktherapie am Berlin Career College (Zentralinstitut für Weiterbildung) angeboten wird. Das Hochschulkonsortium erhält rund 60.000 Euro im Rahmen der vom BMBF geförderten „Kleine Fächer-Wochen“. Neben der UdK Berlin sind die folgenden Hochschulstandorte Teil des Verbundprojekts: die SRH Hochschule Heidelberg, die Universität Augsburg, die Theologische Hochschule Friedensau, die Hochschule für Musik und Theater Hamburg sowie die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Mit den „Kleine Fächer-Wochen“ wollen die HRK und das BMBF den Stellenwert der Nischenfächer sichtbarer machen. Sie gehören zu den spezifischen Stärken der deutschen Wissenschaftswelt und zeichnen die Vielfalt im internationalen Vergleich besonders aus. „Der Stellenwert der Kleinen Fächer in Deutschland muss sichtbarer werden, um die gesamte kulturelle Breite der Wissenschaft zu zeigen“, erklärte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, zum Auftakt der „Kleine Fächer-Wochen“. Im Rahmen der Förderung sind insgesamt 13 Veranstaltungen an den sechs genannten Standorten geplant, vom Festakt zum 40-jährigen Jubiläum der akademischen Musiktherapie an der SRH Hochschule Heidelberg über Events zur Nacht der Forschung sowie Tagungen und Symposien bis hin zu Konzerten. Die Vernetzung der Hochschulen untereinander, aber auch die Kooperation mit Verbänden und Institutionen wie der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft, der Alzheimer-Gesellschaft und dem Deutschen Musikrat tragen dazu bei, dass das „Kleine Fach“ Musiktherapie eine große Wirkung entfalten kann. Die Förderung im Rahmen der „Kleinen Fächer-Wochen“ setzt einen wichtigen Akzent. Im kommenden Wintersemester lädt auch der Masterstudiengang Musiktherapie am Berlin Career College der Universität der Künste Berlin zur 10. Fachtagung Musiktherapie ein, in deren Mittelpunkt die musiktherapeutische diagnostische Ersteinschätzung, Indikation und Behandlung stehen. Die Tagung findet am Samstag, den 9. November 2019 im Festsaal des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge (KEH) statt. Im Anschluss daran lädt Dr. Friederike Haslbeck um 18 Uhr zu einem öffentlichen Vortrag ein: „Sounding together: familien-zentrierte Musiktherapie in der Neonatologie“. Im Rahmen der Fachtagung können der öffentliche Vortrag sowie die Ausstellung „AufgeFÄCHERt- Musiktherapie an der Universität der Künste Berlin" kostenfrei besucht werden. Die Moderation der Tagung übernehmen Prof. Dr. Susanne Bauer, Leiterin des Berliner Masterstudiengangs Musiktherapie und Prof. Dr. Dorothea Muthesius, Gastprofessorin im Masterstudiengang Musiktherapie an der Universität der Künste Berlin. Expertinnen und Experten stellen die von ihnen entwickelten musiktherapeutischen Diagnostikinstrumente und Einschätzungsskalen im Rahmen von Impulsvorträgen und Workshops vor. Die Referentinnen und Referenten gehen dabei der Frage nach, inwiefern störungsspezifische oder personenspezifische Aspekte zur Indikationen oder Kontraindikationen für eine musiktherapeutische Behandlung beitragen. Sie diskutieren darüber, bei wem Musiktherapie über welchen Zeitraum, mit welcher Methode und ob im Einzel- oder Gruppenverfahren angewendet werden soll. Das Erkennen und Benennen sowohl von Schwierigkeiten als auch von Ressourcen geht mit einer gelungenen diagnostischen Einschätzung einher. Spezifischen musiktherapeutischen Indikationsstellungen auf den Grund zu gehen, ist das Vorhaben der diesjährigen Fachtagung. Anlässlich des historischen Datums werden Dr. Herbert Loos, ehemaliger Chefarzt der I. Psychiatrischen Abteilung des KEH, sowie Prof. Dr. Albert Diefenbacher, Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Einblicke in Vergangenheit und Gegenwart des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge verschaffen, ein auch für die Musiktherapie geschichtsträchtiger Ort. Weitere Informationen zur Fachtagung und Anmeldung unter der Rubrik „Aktuelles“: www.udk-berlin.de/musiktherapie Weiterführendes zur „Kleine Fächer-Woche“ mit regelmäßigen Projektberichten: www.kleine-faecher-wochen.de 

09. November 2019:
10. Fachtagung Musiktherapie: 9.00 bis 17.00 Uhr, Öffentlicher Vortrag: 18.00 Uhr
Ausstellung „AufgeFÄCHERt- Musiktherapie an der Universität der Künste Berlin“

Ersteinschätzung, Indikation und Behandlung in der Musiktherapie
Kleine Fächer – große Potenziale:
Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge
Festsaal Haus 22
Herzbergstr. 79
10365 Berlin

Teilnahmeentgelt regulär: 100€, ermäßigt: 65€
Anmeldeschluss: 15. Oktober 2019


Das Berlin Career College bündelt die Weiterbildungsangebote der Universität der Künste Berlin. Es bietet eine in
Deutschland einzigartige Bandbreite an universitären Angeboten im künstlerisch-kreativen Bereich. Mit vier
Masterstudiengängen und zahlreichen Zertifikatskursen richtet sich das Berlin Career College an alle, die künstlerischkreative
Ansätze vertiefen und mit wirtschaftlichen Themen verknüpfen möchten. Darüber hinaus präsentiert die
internationale Berlin Summer University of the Arts ein hoch qualifiziertes englisch-sprachiges Programm, das sich an
Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen, Kulturschaffende und Kreativunternehmer wendet. Das Programmangebot des
Berlin Career College basiert auf eigenen Forschungsergebnissen zum Weiterbildungsbedarf der Creative Industries.
Geschäftsführender Direktor des Berlin Career College am Zentralinstitut für Weiterbildung ist Prof. Dr. Dr. Thomas
Schildhauer.
Die Universität der Künste Berlin ist weltweit eine der größten künstlerischen Hochschulen und die einzige, die alle
Disziplinen der Kunst und der auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den vier Fakultäten Bildende Kunst,
Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 70 künstlerische,
künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4000 Studierenden
stammt etwa ein Fünftel aus dem Ausland. Die Geschichte der UdK Berlin reicht zurück bis zur Gründung der brandenburgisch-
preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt sie 1975 durch den Zusammenschluss
der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK).
Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Präsident ist seit Januar 2006 Professor Martin
Rennert. Mit mehr als 600 Veranstaltungen im Jahr trägt die UdK Berlin maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei.

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