Matthias Planitzer, „A Boring Dystopia“, 2023

Quelle: Matthias Planitzer

„A Boring Dystopia“

8­Kanal­Video­Installation, Ton, 10:12 min. Airbus­Flugzeugsitze, Podium, Kunstrasen. Englisch mit deutschen Untertiteln
In meiner Videoinstallation richtet sich eine diffuse, unheimliche Zu­kunft an die Gegenwart und erhebt Anklage: Wie konnte die weithin verlautbarte Kritik an künstlicher Intelligenz versäumen, grundlegend an den Systemen zu rütteln, welche diese Werkzeuge hervorbrach­ten? Dafür bot es sich an, in einer 3D­Engine eine Welt zu entwerfen, die gleichermaßen ein Psychogramm darstellt: Während eine Person auf einem Spaziergang nüchtern berichtet, wie alles so weit kommen konnte, stürzen um sie herum ganze Städte ein, ihre Bewohner zer­fallen zu Staub, bis sich schlussendlich selbst die entvölkerte Natur aus der Simulation verabschiedet. Für den installativen Teil wurden neben einer Projektion zwei Flugzeugsitzreihen mit integrierten Bild­schirmen genutzt. Die Sitze stehen leicht geneigt, gerade so merklich, und erzeugen ein unheimliches Gefühl der Ungewissheit: Ist das noch der Höhenflug oder wann folgt der Absturz? Bitte anschnallen, mit Turbulenzen ist jederzeit zu rechnen.

Matthias Planitzer studiert Bildende Kunst in der Klasse 
von Prof. Hito Steyerl. www.matthiasplanitzer.de