Pegah Keshmirshekan, „Imaginary Homeland“, 2021-23
„Imaginary Homeland“
Multimedia Installation (Gemälde, Installation, Video 8 min.)
Die Arbeit erzählt eine fiktive Geschichte, einen romantischen Tagtraum von einer fernen Heimat. Im Mittelpunkt steht eine Person, die in London lebt und dort sowohl als Künstlerin / Malerin als auch als Busfahrerin arbeitet. Sie malt Blumen, die Kaiserkrone oder Fritallaria Imperialis – eine der charakteristischen Blumen im Gebirge Alborz im Iran, die in persischen Mythen und Legenden auftaucht. Das ist eine Referenz an die fantastischen BouquetsGemälden der niederländischen Meister. Im 17. Jahrhundert malten niederländische Meister Sträuße von exotischen Blumen, die aufgrund ihrer unterschiedlichen geografischen und saisonalen Herkunft niemals in einer Vase zusammengestellt sein konnten.
Teil der Arbeit ist ein Interview über das Leben der Londoner Künstlerin. Durch einen interaktiven Austausch zwischen ihr und dem Betrachter, der auch der Interviewer ist, wird eine weitere Fantasiewelt erschaffen, in der der Betrachter zum eigentlichen Autor des Gemäldes wird. Das Gespräch handelt von der Position und der Rolle der Künstlerin in der Gesellschaft und der Kunstszene. Es geht um Autorenschaft und Identität. Urheberschaft und Authentizität werden infrage gestellt: Bin ich Erzähler, der gleichzeitig Betrachter ist, Busfahrerin, Künstlerin, beides oder keines von allem?
Pegah Keshmirshekan ist Absolventin der Klasse von
Prof. Josephine Pryde und Schulz-Stübner-Preisträgerin 2023.
Sie arbeitet in London und Berlin.
www.pegahkeshmir.com