Harriet Lenneman, „A Line Allein“, 2024

Quelle: Harriet Lenneman

„A Line Allein“

Daumenkino, lebensgroßes Puppenkostüm
„Wie kann eine einzelne Person Gruppenzusammenhalt spüren und ihre eigene Identität bewahren? Line Dance ist viel schwieriger, als es aussieht. „A Line Allein“ besteht aus einer Stabpuppe und einem Daumenkino. Der Rhythmus des Tänzers oder das Fehlen desselben sind irrelevant, da die Puppentanzpartner jede Bewegung pflichtbewusst widerspiegeln. Das Puppenensemble aus Pappmaché, PVC-Rohr und Textilien spiegelt die unbeschwerte Atmosphäre des Vereins wider. Im Gegensatz zu den traditionellen Partnertänzen, bei denen die Rollenverteilung oft auf einen männlichen Anführer und eine weibliche Gefolgschaft ausgerichtet ist, bricht der Line Dance mit den etablierten Geschlechterrollen und bietet eine inklusive Erfahrung, da kein Partner benötigt wird. Jede Person tanzt unabhängig, hält sich aber an die gleiche Choreografie. Die lebensgroßen Puppen werden durch ein kompaktes Daumenkino ergänzt, das obendrein noch einen Überblick über die Geschichte des Line Dance bietet.“

Die Arbeit beschäftigt sich mit einem Line Dance Verein in Berlin.  Sie ist Teil des gemeinsamen Semesterprojekts „Vereint Euch!“ der Klassen Gestaltung des bewegten Bildes, Prof. Kathi Kaeppel, und Illustration, Prof. Henning Wagenbreth. Im Wintersemester 2023/24 haben die Studierenden jeweils einen Berliner Verein ausgewählt, sich mit Vereinsmitgliedern getroffen, Interviews geführt und ein audiovisuelles Projekt zu diesem Verein entwickelt. Die über 30 Arbeiten fügten sich im Februar in einer Abschlussausstellung zu einem diversen Gesellschaftsbild.
 

Harriet Lenneman studiert Illustration bei Prof. Henning Wagenbreth.
Publikation: „Vereint euch! Berliner Vereine. Ein Gesellschaftsbild“, Berlin 2024, Leitung: Constanze Hein