Ronja Look, „Underwater Robot“, 2024

Quelle: Foto: Bodo Schlack

Ronja Look, „Underwater Robot“, 2024
Tiefdruck mit Sojafarbe auf Büttenpapier 150 cm x 100 cm
 

In meinen Arbeiten erforsche ich flüchtige räumliche Dynamiken – von stillen Szenerien bis hin zu urbanen Landschaften voller Nuancen von Farbe, Licht und Melancholie. In der Kombination aus bildhauerischem Ansatz und experimentellen Drucktechniken sollen sie einen Raum für Reflexion und Emotion eröffnen. 

Die Tiefdruckarbeit „Underwater Robot“ fängt eine surreale Szene ein: ein verlassenes Schwimmbecken nach der Schließung, in dem ein Staubsaugerroboter in stiller Einsamkeit den Boden säubert. Auf den ersten Blick mag der Akt der Reinigung funktional erscheinen, doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich eine tiefere Bedeutung. Der Roboter, ein emotionsloses technisches Gerät, entwickelt eine verblüffende Persönlichkeit. Als Betrachter tritt man in eine seltsame, fast intime Beziehung zu dieser Maschine, die das Becken durchfährt und in einer Umgebung arbeitet, die einst von menschlichen Aktivitäten erfüllt war. 

Die Spiegelungen, die in dieser Arbeit eine zentrale Rolle spielen, erschaffen den Eindruck der Zeitlosigkeit. Die glatte Wasseroberfläche, die normalerweise von Badegästen durchbrochen wird, reflektiert die kühlen Linien des Beckens, während sie gleichzeitig den Blick nach außen lenkt. In diesem Moment des stillen Beobachtens wird der Zuschauer zum Zeugen eines Alltagsvorgangs, der von einer unerwarteten Poesie durchdrungen ist. 
 

Ronja Look studiert Kunst auf Lehramt in der Klasse von Prof. Gregory Cumins. Sie wurde 
mit dem Walter Stöhrer-Preis für Grafik 2024 ausgezeichnet. @ronjalook