Studio Sobejano, „Memory of a Place“, 2024
Studio Sobejano, „Memory of a Place“, 2024
Architekurentwürfe, Collegi Universitari di Urbino, Italien
Urbino liegt im Herzen der Marken, einer Region in Mittelitalien im östlichen Teil des Landes. Weite, geschwungene Hügel umschließen die Renaissancestadt, die ursprünglich der nördlichste Außenposten des Vatikanstaats war. Hier errichtete der Herzog von Montefeltro einen prächtigen Renaissance-Palastkomplex, und hier entstand das Gemälde „La città ideale“, ein utopisches Konzept der perfekten Stadt, das auf mathematischen Prinzipien beruht. Und hier entwarf und baute der Architekt Giancarlo De Carlo (1919-2005) den Komplex der Universitätsschulen von Urbino. Für De Carlo war soziale Praxis untrennbar mit Stadtplanung verbunden, und die Stadt Urbino diente ihm als Modell und Labor. Er setzte sich für einen kritischen Dialog mit der Geschichte und dem Ort ein. Seine Architektur, tief im Kontext verwurzelt und zugleich entschieden modern, zielte darauf ab, aktuelle soziale Bedürfnisse zu befriedigen.
Im Sommersemester haben wir uns auf ein Konzept von Architektur konzentriert, das auf einer Interpretation von Kontext basiert, der im weitesten Sinne als Landschaft und Kultur verstanden wird. Die Arbeit in Urbino ließ uns in die Gegenwart der Geschichte eintauchen, im Herzen des historischen Zentrums der Renaissance mit seinem prächtigen Palazzo Ducale sowie im Zusammenhang mit dem Universitätskomplex von Giancarlo De Carlo. Der Arbeitsprozess während des Semesters entfaltete sich in drei Phasen: einer Interpretation auf der Grundlage literarischer Texte, dann der Wahrnehmung und Erfahrung des Ortes in Urbino, und schließlich der Entwicklung eines spezifischen architektonischen Projekts auf dem Universitätscampus. In diesem Sinne bezieht sich das zugrunde liegende Motiv auf das Verständnis von Architektur als Sprache, sei es physisch, in Steinen oder Landschaften, sei es metaphysisch, in Geschichten oder Erinnerungen, oder strategisch, auf der Grundlage von Standorten, Sichtlinien, Orientierung, natürlichem Licht oder Bewegungsmustern.
Arbeiten von: Gerd-Otto Forstreuter, Leonardo Haglmüller, Barbara Krajcar, Johannes Ludwig Mirwald, Nick Sender, Astvaldur Axel Thorisson, Zubaidah Mohammed Widad Aali, Jakub Ivancik, Pablo Contreras Ramírez, Martin Hofmann
Entnommen aus: Yearbook 2023/24. Lehrstuhl für experimentelles Gestalten und Grundlagen des Entwerfens Prof. Enrique Sobejano Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Helene Peters, Lehrbeauftragte: Stefana Divola, Tutor*innen: Annalena Mach, C. Tobias Rivera Hisge