Seo Young Park, Nelly Möller, „OoO (Out of Office)“, 2025

Quelle: Fotos: Seo Young Park, Nelly Möller
Quelle: Fotos: Seo Young Park, Nelly Möller
Quelle: Fotos: Seo Young Park, Nelly Möller
Quelle: Fotos: Seo Young Park, Nelly Möller

Die dystopischen Zukunftsvisionen von E. M. Forster in „The Machine
Stops“ (1909) und H. G. Wells in „The Time Machine“ (1865) waren
das Thema des Entwurfs- und Ausstellungsprojekts der Raumklasse
im Wintersemester. Im Zentrum stand die Frage, wie technologische
Entwicklungen Raum, Gesellschaft und Arbeitsstrukturen neu ordnen
und welche Auswirkungen diese Transformationen auf das Dasein des
Menschen haben. In diesem Kontext entwirft „OoO (Out of Office)“
eine digitale Welt, die die Mechanismen immaterieller Arbeit reflektiert
und hinterfragt. Ein reales skulpturales Element dient dabei als
physisches Portal in den digitalen Raum. Die Arbeit wird als ein räumlicher
Nachbau ihrer eigenen Bürowelt gezeigt: auf einem Schreibtisch
mit einer Auflage aus anthrazitfarbenem Büroteppich stehen ein
Monitor mit der virtuellen Umgebung und eine Glasskulptur
Immaterielle Arbeit wird hier zu einer „heiligen“ Praxis: Acht Stunden
lang am Bürotisch sitzen werden zum rituellen Akt, während die Abstraktheit
der Produktion ihren eigentlichen Nutzen unsichtbar macht.
Der Raum ist ein diffuses Netzwerk aus Bildschirmen und Portalen, in
dem Körper, Arbeit und Prozesse immateriell miteinander verschmelzen.
Individuen verlieren sich in unsichtbaren Abläufen, während eine
gigantische Destilliermaschine die verstreuten Arbeitskräfte und ihre
Tätigkeiten verbindet. Zwischen Mikro- und Makrostrukturen entsteht
ein hypnotischer Raum, der die Entkörperlichung und Entgeistigung
von immaterieller Arbeit inszeniert.

Seo Young Park und Nelly Möller studieren in der Klasse von
Gabi Schillig, Professorin für Raumbezogenes Entwerfen und
Ausstellungsgestaltung, www.spacesofcommunication.de.
@prksandy; @nellymoeller