Förderungen der DFG im Januar 2015
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verlängert im Januar 2015 zwei Forschungsprojekte: Das Projekt „Ereignis Darmstadt” von Prof. Dr. Dörte Schmidt sowie das Projekt „Verzeichnungen. Medien und konstitutive Ordnungen von Archivprozessen der Aufführungskünste” von Dr. Franz Anton Cramer. An der UdK Berlin werden derzeit über 20 Forschungsprojekte von der DFG gefördert. Das Gesamtfördervolumen betrug in 2014 ca. 1,4 Mio.
Das Jahr hat kaum begonnen, schon kann die UdK Berlin mit Drittmittelerfolgen glänzen.
Ein Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Dörte Schmidt und Dr. Pietro Cavalotti, das in Kooperation mit dem Internationalen Musikinstitut Darmstadt (IMD) durchgeführt wird, untersucht bereits seit September 2011 die Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt. Die im Januar zugesagte Verlängerung des Projekts durch die DFG ermöglicht es, die Untersuchung des „Ereignisses Darmstadt“ bis 2018 fortzuführen.
Seit ihrer Gründung direkt nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt avantgardistischer Ort für das Erproben neuartiger Stile und Formen der Musik des 20. Jahrhunderts. Besonderen Fokus legt das Projektteam, dem Kim Feser und Susanne Heiter als Wissenschaftliche Mitarbeiter angehören, auf die bis heute wenig erforschten Jahre 1964 bis 1990, die aus einer musikhistoriographischen Perspektive beleuchtet werden sowie auf die Untersuchung der im Archiv des IMD verwahrten Tonaufnahmen – nicht nur der Konzerte, sondern auch der Debatten. Davon ausgehend erschließt die Forschung die Ferienkurse als theoretischen, performativen und politischen „Handlungsraum“.
Zum Themenbereich „Medien – Archiv – Aufführungskünste“ beschäftigt sich Dr. Franz Anton Cramer am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT) mit dem Projekt „Verzeichnungen. Medien und konstitutive Ordnungen von Archivprozessen der Aufführungskünste“. Es wird seit November 2012 durchgeführt und erhält nun ein weiteres Jahr Förderung.
Charakteristisch für Performance Art und Tanz/ Choreografie ist, dass Aufführungen im Moment passieren. Ist ein Stück nicht mehr live zu sehen, bleiben nur Aufzeichnungen, wie Film- und Fotoaufnahmen oder Beschreibungen. Sie werden heute vermehrt in Ausstellungen, Reenactments und Retrospektiven verwendet, um Vergangenes zurück ins Bewusstsein der Zuschauer zu bringen.
Bisher sind diese Unternehmungen jedoch kaum erforscht worden und es existiert keine ausreichende Bestandsaufnahme solcher Arbeiten. Gemeinsam mit Prof. Dr. Barbara Büscher von der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig geht Franz Anton Cramer der Frage nach, wie wirksam (digitale) Medien eingesetzt werden um Bewegungen zu erfassen und welche Bedeutung Archivmaterial von Aufführungen, das zeit- und ortsunabhängig gesichtet werden kann, für die Geschichtsschreibung und Gedächtnisbildung hat.
Die Verlängerung der Förderung durch die DFG finanziert auch die Herausgabe des E-Journals MAP www.perfomap.de. Die Ergebnisse des Projekts werden außerdem in Workshops sowie einer Datenbank öffentlich zugänglich sein.
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