Universität der Künste Berlin empfängt Ai Weiwei zu erstem Gesprächen
Am gestrigen Dienstag, 11. August 2015, fand ein Treffen zwischen Ai Weiwei und dem Präsidenten der Universität der Künste Berlin, Prof. Martin Rennert, statt. Überlegungen zur Anbindung des Künstlers an die UdK Berlin reichen bis ins Jahr 2010 zurück. Ende April 2011 gelang in enger Zusammenarbeit mit der Einstein Stiftung Berlin und mit Hilfe des UdK-Professors Olafur Eliasson, Ai Weiwei nur wenige Tage nach seiner Inhaftierung eine Gastprofessur der Einstein Stiftung Berlin an der UdK Berlin anzubieten. Diese nahm er schon bald an.
Auch während der vergangenen vier Jahre blieb die UdK Berlin mit Ai Weiwei in Kontakt und betonte stets, dass ihre Pläne unverändert fortbestehen.
Im gestrigen Gespräch wurde deutlich, dass sowohl Ai Weiwei als auch die UdK Berlin bestrebt sind, die Aufnahme der Lehrtätigkeit des Künstlers zum Oktober 2015 an der Universität zu konkretisieren. Es wurde das Modell einer offenen Klasse besprochen, die im Grundsatz für UdK-Studierende vieler künstlerischer Disziplinen zugänglich ist. Formate der Auswahl und der Lehre sollen in enger Abstimmung mit dem Künstler entwickelt werden.
„Ai Weiwei arbeitet in vielen Disziplinen und ist prominent etwa als Bildhauer, Performance-Künstler, Filmemacher und Architekt hervorgetreten, also wollen wir hier keine Schranken errichten“, fasst der Präsident der UdK Berlin, Prof. Martin Rennert zusammen. „Die Lehrveranstaltungen werden sich daher nicht nur an Studierende der Bildenden Künste, sondern etwa auch an Architektinnen, Medienkünstler und Studenten der Visuellen Kommunikation richten, sowie an die Stipendiaten der Graduiertenschule der UdK.“
Die Einstein-Gastprofessur hat eine Dauer von drei Jahren.
„Die Möglichkeit eines mehrjährigen Dialogs mit einer Person mit solch klaren Positionen ist für alle Studierenden von hohem Interesse“, sagt Prof. Martin Rennert. „Ai Weiwei ist auch ein politischer Künstler, der in seinen Werken das Verhältnis des Individuums zur Gemeinschaft, der Gegenwart zur Vergangenheit, neue Formen der Kommunikation, aber auch die Spannung zwischen Regierung und Volk wiederholt thematisiert hat.“
Verabredet wurde, in den nächsten Wochen sowohl über die notwendigen Räumlichkeiten als auch über die weitere Planung seiner Tätigkeit an der UdK Berlin zu sprechen.
Darüber hinaus schlug Rennert Ai Weiwei vor, die Studierenden der UdK Berlin sowie das interessierte Publikum im kommenden Wintersemester im Rahmen einer öffentlichen Antrittsvorlesung zu begrüßen. Geplant ist auch ein Pressegespräch mit Ai Weiwei, dem Präsidenten der UdK Berlin und dem Vorstandsvorsitzenden der Einstein Stiftung Berlin.
Beide Termine werden zeitnah bekannt gegeben.
Marianne Karthäuser
Pressestelle der Universität der Künste Berlin
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