Das Weizenbaum-Institut vernetzt sich
Erstes Netzwerkpartner-Treffen des Deutschen Internet-Instituts in Berlin
29. Januar 2018
Das Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft hat seine Arbeit aufgenommen. Sobald alle Stellen am Institut besetzt sind, werden rund 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär zu den gesellschaftlichen Veränderungen arbeiten, die die fortschreitende Digitalisierung begleiten und gestalten. Am vergangenen Freitag stimmten die Partner des Netzwerkes die Ausrichtung des Instituts bei einem ersten Treffen im Veranstaltungszentrum des Verbundpartners Fraunhofer FOKUS ab. In Diskussionsrunden und Workshops ging es darum, die Inhalte der zukünftigen Kooperationen mit dem Weizenbaum-Institut zu diskutieren.
Die Netzwerkpartner des Weizenbaum-Instituts sind wichtige Multiplikatoren und Transfer-Partner in Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Zum Netzwerk gehören bislang 28 Institutionen, darunter vonseiten der Wissenschaft u. a. die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW), acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, das Deutsche Institut für Urbanistik (DIFU), das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) sowie das Hasso-Plattner-Institut (HPI).
Für den Präsidenten der BBAW, Prof. Martin Grötschel, ist der Austausch der Forschungsarbeit des Weizenbaum-Instituts mit weiteren wissenschaftlichen Institutionen in Deutschland im Bereich Digital Humanities (DH) sehr wichtig: "DH ist ein in der Entstehung befindliches Forschungsgebiet, das Geistes- und Sozialwissenschaften mit der Methodik von Informatik und Mathematik verknüpft, und wird sich nur dann zu einem nutzbringenden Werkzeug entwickeln, wenn die beteiligten Disziplinen eng verzahnt zusammenwirken."
Alexander Rabe, Geschäftsführer des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V., sieht große Chancen der gegenseitigen Impulsgebung: "Die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft lässt sich nur im Schulterschluss aller gesellschaftlicher Stakeholder gestalten. Als Branchenverband mit über 1.000 Mitgliedsunternehmen setzen wir uns daher als Netzwerkpartner des Weizenbaum-Instituts für einen solchen nachhaltigen Dialog ein und werden diesen aktiv mitgestalten."
Wichtiger Bestandteil des ersten Netzwerkpartnertreffens waren Workshops, in denen es am Freitag beispielsweise um die digitale Bildung, die Digitalisierung der Arbeit und der Wissenschaft, aber auch um Normsetzung, die vernetzte Stadt und den Technologiewandel ging. Dabei ergaben sich neue Anknüpfungspunkte zwischen dem Weizenbaum-Institut und seinen Netzwerkpartnern. Geäußert wurde von den Partnern auch der Wunsch Neues auszuprobieren und die Impulse der Partner aufzunehmen. Prof. Dr. Manfred Hauswirth, Mitglied des Berlin-Brandenburger-Konsortiums, betonte in seiner Zusammenfassung, dass es das Ziel des Instituts sei, sich mit weiteren Partnern und Wissenschaftlern zu verbinden, und appellierte an die Anwesenden neue mögliche Partner vorzuschlagen. Je breiter die Forschung aufgestellt werde, desto nützlicher sei dies für uns alle.
Erste wissenschaftliche Ergebnisse der Arbeit des Weizenbaum-Instituts werden im Austausch mit externen Forschenden beim ersten Weizenbaum-Symposium am 15. Mai in Berlin präsentiert. Das Weizenbaum-Institut wird auch Projekte seiner Netzwerkpartner unterstützen. So erklärte Gründungsdirektorin Prof. Dr.-Ing. Ina Schieferdecker, dass das Weizenbaum-Institut das Projekt "Mit dem Turing-Bus durch die Arbeitswelten der Zukunft" inhaltlich und durch gemeinsame Veranstaltungen unterstützen wird. Das von den beiden Netzwerkpartnern Gesellschaft für Informatik e.V. und Open Knowledge Foundation Deutschland (OKF) durchgeführte Projekt soll in ländlichen Gebieten vor allem junge Erwachsene erreichen, die sich in der Berufs- und Studienwahl befinden. Dabei führen Expertinnen und Experten aus dem Bereich Informatik Gespräche mit Teilnehmern. Der Turing-Bus ist benannt nach dem Informatiker Alan Turing.
Für Projektleiterin Julia Kloiber vom OKF ist deshalb die enge Vernetzung mit dem Weizenbaum-Institut sehr wichtig: "Als zivilgesellschaftliche Organisation kooperieren wir sehr praxisnah mit unterschiedlichen Akteuren aus der Gesellschaft. Die Zusammenarbeit mit dem Weizenbaum Institut bietet uns die Möglichkeit unsere Tätigkeitsfelder sowie neue Entwicklungen und deren Auswirkungen und Chancen noch tiefer zu erforschen und verstehen zu können. Dies ist ein Gewinn für die Wissenschaft und Zivilgesellschaft."
Mit dem Netzwerkpartner "Der Tagesspiegel" kooperiert das Weizenbaum-Institut im Rahmen der Veranstaltung Digital Future im Mai 2018. Die Kooperation mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ist eine wichtige Dimension der Arbeit des Weizenbaum-Instituts. Weitere Netzwerkpartner-Treffen, auch unter Einbindung neuer Partner, sind geplant.
Zu den Netzwerkpartnern gehören folgende Institutionen:
Wissenschaft
Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech)
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
Centre for Communication & Civic Engagement (CCCE)
Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres)
Deutsches Institut für Urbanistik (DIFU)
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW)
Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG)
Hasso-Plattner-Institut Potsdam (HPI)
The GovLab New York
Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften Kiel (ZBW)
Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik (ZIB)
Wirtschaft
Arbeitskreis Software-Qualität und -Fortbildung e.V. (ASQF)
Bundesverband Deutsche Startups
Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI)
eco - Verband der Internetwirtschaft e.V.
Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)
Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ)
Technologiestiftung Berlin (TSB)
Verband Kommunaler Unternehmen (VKU)
Politik, Zivilgesellschaft, Medien und Gewerkschaften
Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie
IG Metall
Initiative D 21
iRights Lab
Open Knowledge Foundation (OKF)
Tagesspiegel
ver.di
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB)
Pressekontakt:
Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme
Ulf Hoffmann
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Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft
Namenspate des Instituts ist der 1923 in Berlin geborene und 2008 verstorbene Informatiker Joseph Weizenbaum, der sich Zeit seines Lebens kritisch mit dem Verhältnis von Mensch und Maschine auseinandergesetzt hat. Im Mai 2017 war entschieden worden, dass das Deutsche Internet-Institut nach Berlin kommt. Das Berlin-Brandenburger Konsortium hatte sich in einem bundesweiten Wettbewerb durchgesetzt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Institut in den ersten fünf Jahren mit 50 Millionen Euro. Das Weizenbaum-Institut, das seinen Sitz in der Hardenbergstraße in Berlin-Charlottenburg hat, wird getragen von einem Netzwerk aus Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen. Ihm gehören an: die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Universität der Künste Berlin, die Technische Universität Berlin, die Universität Potsdam, das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).