SHAPING SPACE - Entwerfen im digitalen Zeitalter Das deutschlandweit erste gemeinsame Clustervorhaben einer künstlerischen und einer technischen Universität ist erfolgreich im Exzellenzstrategie-Wettbewerbs von Bund und Ländern
SHAPING SPACE - Entwerfen im digitalen Zeitalter
Das deutschlandweit erste gemeinsame Clustervorhaben einer künstlerischen und einer technischen Universität ist erfolgreich im Exzellenzstrategie-Wettbewerbs von Bund und Ländern
Als erste künstlerische Hochschule Deutschlands kann die Universität der Künste Berlin einen Erfolg beim Exzellenz-Wettbewerb von Bund und Ländern verzeichnen. Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute mitteilte, wurde der von der Universität der Künste Berlin gemeinsam mit der TU Berlin eingereichte Clusterantrag „SHAPING SPACE - Converging Art I Science I Technology" positiv beschieden. Erstmals hatte sich mit diesem Vorhaben eine künstlerische Hochschule beim Exzellenz-Wettbewerbs eingebracht. "Dieser außerordentliche Erfolg bestärkt uns einmal mehr in dem Ansatz, den wir seit Jahren in verschiedensten Zusammenhängen verfolgen.", sagt Professor Martin Rennert, Präsident der Universität der Künste Berlin. ,, Nicht die Auflösung der großen Unterschiede zwischen Kunst, Wissenschaft und Gestaltung ist der Zweck unserer unterschiedlichen Vorhaben, sondern eine neue Art der Betrachtung von Erkenntnis und deren Grundlage. In einer Zeit, in welcher überdeutlich geworden ist, wie wenig die Grenzen zwischen den Disziplinen den Lösungen für viele Fragen gerecht werden können, ist es nur folgerichtig, gestalterische Denkprozesse und künstlerische Wahrnehmungsspezifika mit jenen der technischen Wissenschaften zusammenzuführen, um neue Vokabularien zu entwickeln."
„ Wir sind stolz darauf, mit dem gemeinsamen Exzellenzcluster der TU Berlin und der UdK 'Shaping Space' eine Brücke zwischen den Wissenschaften und den Künsten zu schlagen. Künftig teilen unsere beiden Hochschulen nicht nur den Campus, die Mensen und die Universitätsbibliothek, sondern werden über innovative gemeinsame Projekte auch ganz neue Erkenntnisse generieren. Das ist ein toller Tag für den Campus Charlottenburg", sagt Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin.
In der ersten Runde des Wettbewerbs wurden 2017 bundesweit 195 Anträge eingereicht, davon 16 aus Berlin. Zur Präsentation wurden nach positiver Begutachtung 88 eingeladen. ,,SHAPING SPACE - Converging Art I Science I Technology" von der Universität der Künste (UdK) Berlin und der Technischen Universität (TU) Berlin ist deutschlandweit der einzige gemeinsame Cluster einer künstlerischen und einer technischen Universität. Der gemeinsame Campus der beiden Hochschulen hat das große Potenzial, den Prozess des räumlichen Entwerfens mit digitalen Werkzeugen auf eine neue Ebene zu heben. Im Cluster nähern sich gestalterische Praxis und Ingenieurwissenschaften einander an und schaffen so kreative Möglichkeiten für Koproduktion, Intervention und Partizipation.
Dazu wollen die Gestalterinnen und Gestalter zusammen mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Werkzeuge für die digitale Erzeugung von Räumen entwickeln, bei denen Algorithmen die Einhaltung physikalisch-technischer Randbedingungen gewährleisten und dabei auch unmittelbar auf die menschliche Wahrnehmung von Form, Material, Akustik, Licht und Wärme Bezug nehmen. So entsteht die Grundlage für visionäre Räume mit unerwarteter Qualität und neuer Funktionalität.
„Zu den konkreten strategischen Zielen, die durch den Ringschluss zwischen virtueller und faktischer Gestaltung von Raum erreicht werden sollen", erläutert Christoph Gengnagel, „gehört auch die bessere Kontrolle des Raumes an der Schnittstelle zwischen virtueller und analoger Welt, die Erarbeitung einer kritischen Position zum Verhältnis zwischen Menschen und digitalen Infrastrukturen sowie die Untersuchung der genderspezifischen Einflüsse auf Raumgestaltung." Er ist Professor für Entwerfen und Tragwerkslehre an der Universität der Künste Berlin und Sprecher des Exzellenzclusters.
„ Dazu haben wir die Themen auf drei, sich überlappende, interdisziplinäre Forschungsbereiche aufgeteilt: Die drei Forschungsbereiche Area S, Area M und Area L reflektieren dabei die betrachteten Dimensionen", sagt Stefan Weinzierl, Professor für Audiokommunikation an der Technischen Universität Berlin und ebenfalls Sprecher des Clusters. ,,Area S beschäftigt sich mit den Fragestellungen auf der Skala des menschlichen Körpers, also wie Menschen und Algorithmen im räumlichen Design interagieren. Area M widmet sich dem Maßstab von Räumen und Gebäuden. Bereich L untersucht die Zusammenarbeit, Teilnahme und Intervention innerhalb der Gesellschaft."
,,Als erkenntnistheoretischen Ansatz stützen wir uns auf das Konzept der Wissensgenerierung durch Kunst und Gestaltung. Dies bedeutet, dass wir anerkennen, dass Kunst und Forschung zwar nicht die gleichen Ziele verfolgen, dass jedoch Kunst und DesignWissen mit eigenen Mitteln visuell, haptisch und hörbar entstehen lassen, wenn diese dokumentiert und die Prozesse reproduzierbar sind", erklärt Christoph Gengnagel.
Strukturell baut SHAPING SPACE die bereits bestehende enge Allianz zwischen der Universität der Künste Berlin und der Technischen Universität Berlin aus, die sich den Campus in Berlin-Charlottenburg teilen. Mit der „ Hybrid Plattform" existieren bereits gemeinsame Entwurfslabore, deren Arbeit vertieft werden kann. Besonderes Augenmerk legen die Clustersprecher auf die innovative Nachwuchsförderung, die Gleichstellung der Geschlechter und Diversity. So sollen beispielsweise sogenannte „ Implementation Grants" jungen Künstlerinnen und Künstlern oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die keine Promotion anstreben, Möglichkeiten eröffnen, eigenständig praxisbasierte Projekte durchzuführen.
Sprecher:
Prof. Dr.-lng. Christoph Gengnagel (Universität der Künste Berlin)
Prof. Dr. Stefan Weinzierl (Technische Universität Berlin)
Weitere Informationen
Claudia Assmann
Leiterin Presse/Kommunikation
Universität der Künste Berlin
claudia.assmann @intra.udk-berlin.de
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