Wie wirken Max Liebermann und seine Geschichte auf Kunststudierende von heute? Unter dem Titel „Die Zukunft für sich“ zeigen erstmals Studierende der UdK Berlin Arbeiten in der Liebermann-Villa am Wannsee. 23 Studierende der Klasse von Prof. Christine Streuli haben eigens für die Ausstellung Arbeiten kreiert, die in den Innenräumen und im Garten der ehemaligen Wohn- und Arbeitsstätte Max Liebermanns gezeigt werden. Inspiriert von seiner Kunst und seiner Familiengeschichte nehmen sie direkten Bezug auf diesen geschichtsträchtigen Ort.

„Wer die Jugend für sich hat, hat die Zukunft für sich und auf die allein kömmts [sic] an“, so äußerte sich Max Liebermann (1847–1935) 1905 in einem Brief an den Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark (1852–1914). Die Idee der Erneuerung in der Kunst, sowie die damit verbundene Unterstützung junger Künstler*innen, aber auch ihre Meinung und Haltung waren für Liebermann von zentraler Bedeutung. So auch für das kuratorische Team der Liebermann-Villa am Wannsee:

„Ganz im Sinne Liebermanns laden wir diesen Sommer Kunststudierende der Universität der Künste Berlin zu uns in die Liebermann-Villa ein. Inspiriert vom Ort, seiner Geschichte und dem Schicksal der Familie Liebermann, tritt die Klasse von Prof. Streuli mit dem Sommerhaus in Dialog. Die für die Villa konzipierten Werke führen durch die vielschichtige Geschichte des Hauses und stellen Bezüge zur Gegenwart her. Wir freuen uns sehr, dass die Studierenden großes Interesse signalisierten, sich mit unserem Haus und dem künstlerischen Werk Max Liebermanns auseinanderzusetzen. Ein besonderer Höhepunkt ist, dass die jungen Impulse nicht nur in den Ausstellungsräumen im ersten Stock, umrahmt von Liebermann-Gemälden, zu finden sein werden, sondern auch im Erdgeschoss, in der Loggia und am Wannseeufer im Pavillon,“ äußert sich Dr. Lucy Wasensteiner, Direktorin der Liebermann-Villa.

„Die Auseinandersetzung mit Liebermann geschah und geschieht subtil,“ beschreibt Prof Christine Streuli den Prozess. „Für die Studierenden steht der Site-Specific-Aspekt im Vordergrund. Die meisten Arbeiten beschäftigen sich daher mit einem bestimmten Teil des Ortes, angefangen mit dem Garten über das Schlafzimmer der Liebermanns bis hin zur Ankleide und dem Salon der Tochter. Sich an die Biografie eines derartigen Künstler-Kolosses heranzuwagen, erforderte Mut von uns allen – das muss man erstmal schlucken können und auch wollen. Ein großes Glück, dass wir uns gegenseitig dazu aufgefordert haben!“

Unter dem Titel „Feierabend mit der Klasse Streuli“ lädt die Liebermann-Villa an zwei Abenden gemeinsam mit der Klasse Streuli der UdK Berlin zu eintrittsfreien Abenden mit verlängerten Öffnungszeiten und einem abwechslungsreichen Programm zwischen Foodperformances und Gesprächen ein.
27. Juli und 14. September 2023, ab18 Uhr
Anmeldung erforderlich an liebermann-villa.de/veranstaltungen

Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Lucy Wasensteiner und Viktoria Bernadette Krieger
Mit Arbeiten von Terme Alavi, Alma Lucia Balmes, Jana Convent, Elena Dorn, Konrad Friedländer, Friederike Goebbels, Sofia Hataullina, Teja Häuser, Joana Heitzer, Shirin Käfer, Sarah Lee, Max Liebstein, Sina Link, Eleni Manolopoulos, Annmagrit Möller, Anna-Maria Podlacha, Jasmin Sarah Rongelraths, Marie Salcedo Horn, Caroline Steinke, Mengna Tan, Leonie Rhian Wintzen, Alungoo Xatan und Emma Zimmermann

In der nächsten Ausgabe des Hochschulmagazins journal spricht die Klasse Streuli über den Entstehungsprozess und die Herangehensweise an die Ausstellung, nachzulesen ab 1. Juli unter www.udk-berlin.de/journal

Eine Pressevorbesichtigung findet am 7. Juli 2023 um 10 Uhr statt. Um Anmeldung wird gebeten an: barnitz_ @liebermann-villa.de

8. Juli bis 18. September 2023
„Die Zukunft für sich“

Studierende der UdK Berlin in der Liebermann-Villa
Colomierstraße 3, 14109 Berlin
Tickets 10 / erm. 6 Euro
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
liebermann-villa.de/zukunft

Claudia Assmann
Leiterin Stabsstelle Presse / Kommunikation
Universität der Künste Berlin
claudia.assmann_ @intra.udk-berlin.de
Tel. 030 3185-2456

Die Universität der Künste Berlin ist eine der wenigen künstlerischen Hochschulen Europas, die alle künstlerischen Disziplinen und die auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie den hochschulübergreifenden Zentren Tanz (HZT) und Jazz (JIB Berlin) und dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 70 künstlerische, künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4.000 Studierenden hat etwa ein Drittel einen internationalen Hintergrund. Die Geschichte der Hochschule reicht zurück bis zur Gründung der brandenburgisch-preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt die UdK Berlin 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Mit mehr als 700 Veranstaltungen im Jahr trägt sie maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei. Präsident der UdK Berlin ist seit dem 1. April 2020 Prof. Dr. Norbert Palz.