Asger Uttrup Nissen gewinnt den JIB-Preis 2021

Quelle: Calvin Bailey

Preisträgerkonzert am 14. April im Livestream

Asger Uttrup Nissen ist seit seiner Kindheit Musiker. Mit sechs Jahren lernt er das Geigenspiel. Seitdem er zehn Jahre alt ist, spielt er das Saxophon. 2017 beginnt er das Studium an der UdK Berlin. Im Dezember wurde Nissen mit dem diesjährigen JIB-Preis (Jazz-Institut Berlin) ausgezeichnet.

Nissen kommt aus der Stadt Helsingör in Dänemark. In seiner Kindheit hören die Eltern Soul, Funk und Rock. Das hätte großen Einfluss auf ihn gehabt, glaubt er. Das Geigenspiel lernt er mit der Suzuki-Methode. Dabei wird Kindern das Spielen eines Instruments im frühen Alter wie eine Muttersprache vermittelt. Sie lernen durch Hören, Beobachten und Nachahmen. Notenlesen kommt erst später. Mit acht Jahren beginnt Nissen sich für das Saxophon zu interessieren. Jedoch darf er erst zwei Jahre später mit dem Unterricht anfangen. Der für das Spielen benötigte Druck könne eine Belastung für Lungen und Köpfe von Kindern sein, so Nissen.

2017 zieht Nissen für sein Studium nach Berlin. Seine Lehrer sind die US-amerikanischen Jazz-Musiker Greg Cohen und Doug Weiss. Im Juli will Nissen bei Prof. Peter Weniger das Bachelorstudium in Jazz Saxophon abschließen. Der Saxophonist ist froh, dass er während der Pandemie studieren kann. Das gebe seinem Leben Struktur und eine Sicherheit, die viele freiberufliche Musiker*innen derzeit nicht haben. Bei Beachtung der entsprechenden Hygiene-Regeln konnte er mit anderen Studierenden musizieren und Zeit verbringen. Dennoch ist die Pandemie für den jungen Musiker eine Herausforderung. Anfangs fehlte ihm, wie auch vielen anderen in seinem Alter, eine Zukunftsperspektive.

Inzwischen plant er ständig neue Projekte. Auch wenn viele seiner Vorhaben nicht realisiert werden, gäben sie ihm Hoffnung, sagt er. So schaffe er es, positiv in die Zukunft zu blicken. Nach dem Studium will er als Musiker auf Tour gehen. Das sei nicht nur ein vager Traum, betont Nissen. Er war bereits mit verschiedenen Bands in Dänemark, Deutschland, Polen und Holland unterwegs und hofft in noch mehr Ländern spielen zu können.

Für den JIB-Preis reichte er Aufnahmen von Songs ein, die er mit zwei Bands in Berlin und einer Band in Köln aufgenommen hat. Am 14. April soll ein Preisträgerkonzert stattfinden. Nissen will dann mit einer neuen, von ihm zusammengestellten Band auftreten und von ihm komponierte Songs spielen. Das Konzert wird im Internet live ausgestrahlt und vom RBB im Radio übertragen, so Nissen. Zuschauer werden, wenn überhaupt, in kleiner Anzahl erlaubt sein. Nissen sieht den JIB Preis als große Ehre. Aber sein Ziel seien nicht Preise, sondern vielmehr sein Weg als Musiker. Spielen mit anderen Künstler*innen oder der Auftritt auf einer Bühne vor Publikum bezeichnet er als persönliche Highlights. Der junge Künstler plant abwechselnd als Bandleader und Gastmusiker zu arbeiten. Im Sommer will er mit dem Schlagzeuger Jim Black Konzerte geben. Trotz der Pandemie setzt Nissen auf ein Leben als Performer. Langfristig könnte er sich auch vorstellen, Musik zu unterrichten und als Mentor zu wirken. Denn, so Nissen, das Unterrichten von Kunst sei genauso wichtig, wie das Erschaffen von Kunst.

 

Text: David Rüth