Nazli Çevik Azazi erhält den Thüringer Märchen- und Sagenpreis Ludwig Bechstein
10. November 2017
Künstlerische Erzählerin Nazli Çevik Azazi erhält den Thüringer Märchen- und Sagenpreis „Ludwig Bechstein“ 2017
Die türkische Erzählerin und Alumna der Weiterbildung Künstlerisches Erzählen – Storytelling in Art and Education am Berlin Career College der Universität der Künste Berlin Nazli Çevik Azazi wird am 24. November 2017 mit dem Thüringer Märchen- und Sagenpreis Ludwig Bechstein geehrt. Wie auf der Webseite der Stadt Meiningen beschrieben, wird der berühmte Preis an Menschen verliehen „die sich in besonderer Weise um die Pflege, Aufarbeitung, Vermittlung und Verbreitung von Märchen und Sagen sowie um die Kultur des Erzählens verdient gemacht haben.“ Die diesjährige Preisträgerin „erfüllt diese Kriterien wie kaum eine andere Persönlichkeit der internationalen Erzählszene.“
Nach dem Studium der Tiermedizin kam Nazli Çevik Azazi nach Berlin, um Theaterpädagogik und der Universität der Künste Berlin zu studieren. Nach dem Abschluss absolvierte sie außerdem die Weiterbildung Künstlerisches Erzählen – Storytelling in Art and Education am Berlin Career College und begann anschließend, sich intensiver mit dieser Kunst zu beschäftigen. „Ich habe mich sofort in das Erzählen verliebt“, sagte sie. „Als ich damals an der UdK zum ersten Mal Geschichten aus dem Mund professioneller Erzähler hörte, war ich ziemlich neu in Berlin und mein Deutsch noch nicht fließend wie heute. Sprachlich habe ich vielleicht siebzig Prozent des Gesagten verstanden, und doch ist mir kein einziges Detail der Geschichte entgangen. Ich war verzaubert.“ Die Liebe zum Erzählen hat auch mit ihren Wurzeln zu tun: ihr längst verstorbener Großvater lebte als fahrender Erzähler im Osten der Türkei und trug wie seine Enkelin heutzutage bei, das Erbe der türkischen Erzählkunst zu überliefern. Im Laufe ihrer Weiterbildung am Berlin Career College, hatte sie die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten als Erzählerin zu trainieren und durch die Auseinandersetzung mit den anderen Studierenden, Dozentinnen und Dozenten, ihren eigenen Stil und ihre Interesse zu finden: „Im Nachhinein schätze ich besonders die Möglichkeit, mit unterschiedlichsten Erzählexperten zu arbeiten. Auch in meinen eigenen Kursen fordere ich die Teilnehmenden immer wieder auf, auch von anderen Dozentinnen oder Dozenten zu lernen. Je mehr unterschiedliche Arten der Erzählens man erlebt, umso näher kommt man seiner eigenen Art und Weise.“
Nach sechs Jahren in Deutschland, ist sie schließlich in ihre Heimatsstadt Istanbul zurückgekehrt. Dort gründete sie 2015 neben dem Verein „Erzähl mir“ und seinen Erzählprojekten für Jugendliche das Internationale Erzählzentrum SEIBA, in dem Kurse, Ausbildungen und Workshops rund um das Thema Erzählen angeboten werden. Dank ihres Engagements und Talents hat sich Nazli Çevik Azazi einen Namen in der internationalen Erzählszene gemacht und ist nun gefragter Gast auf den wichtigsten Storytelling-Festivals Deutschlands.
Künstlerisches Erzählen – Storytelling in Art and Education
Modulare Weiterbildung mit Hochschulzertifikat am Berlin Career College der Universität der Künste Berlin
Mündliches Erzählen: Bühnenkunst, Performancetechnik, Pädagogik, Dramaturgie, Erzähltheorie
Zielgruppe: Erzählerinnen und Theaterschaffende, Theaterpädagoginnen und Museumspädagogen, Lehrerinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und Theologen, Bibliothekarinnen und Akteure im Bereich kultureller Kinder- und Jugendbildung sowie alle Interessierten, die das künstlerische Erzählen unter professioneller Anleitung erproben wollen.
In der berufsbegleitenden Weiterbildung Künstlerisches Erzählen – Storytelling in Art and Education arbeiten die Teilnehmenden an ihrer Stimmtechnik, Kommunikations- und Improvisationsfähigkeit und Phantasiebildung. Sagen, Mythen und Märchen werden frei erzählt – die angehenden Erzähler und Erzählerinnen erlernen, ihre eigenen Regisseure, Dramaturginnen und Manager zu sein. Außerdem werden sie durch Repertoirebildung und Erzählpraxis sowie durch die Schulung in der Vermittlungskompetenz und Reflektionsfähigkeit des Erzählhandwerks auf pädagogische Tätigkeiten an Schulen, Kindergärten aber auch in Museen, Bibliotheken, Krankenhäusern, Kirchen und (sozio)kulturellen Einrichtungen vorbereitet.
Weitere Informationen: erzaehlen.udk-berlin.de
Das Berlin Career College bündelt die Weiterbildungsangebote der Universität der Künste Berlin. Es bietet eine in Deutschland einzigartige Bandbreite an universitären Angeboten im künstlerisch-kreativen Bereich. Mit vier Masterstudiengängen und zahlreichen Zertifikatskursen richtet sich das Berlin Career College an alle, die künstlerisch-kreative Ansätze vertiefen und mit wirtschaftlichen Themen verknüpfen möchten. Darüber hinaus präsentiert die internationale Berlin Summer University of the Arts ein hoch qualifiziertes englisch-sprachiges Programm, das sich an Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen, Kulturschaffende und Kreativunternehmer wendet. Das Programmangebot des Berlin Career College basiert auf eigenen Forschungsergebnissen zum Weiterbildungsbedarf der Creative Industries. Geschäftsführender Direktor des Berlin Career College ist Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer.
Die Universität der Künste Berlin ist weltweit eine der größten künstlerischen Hochschulen und die einzige, die alle Disziplinen der Kunst und der auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 70 künstlerische, künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4000 Studierenden stammt etwa ein Fünftel aus dem Ausland. Die Geschichte der UdK Berlin reicht zurück bis zur Gründung der branden-burgisch-preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt sie 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Präsident ist seit Januar 2006 Professor Martin Rennert. Mit mehr als 600 Veranstaltungen im Jahr trägt die UdK Berlin maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei.
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