KREUZBERG

Quelle: bt

KREUZBERG

Lehrbeauftragter: Bruno Torres Suñén


Im Seminar nähern wir uns schwerpunktmäßig einem Teil Kreuzbergs, der je nach Zeit und Kontext auch als Luisenstadt oder SO36 bezeichnet wird. Mit Orten wie dem „Kotti“ oder dem Mariannenplatz ist er für die Wahrnehmung und das Selbstverständnis des Stadtteils und der Stadt von großer Relevanz. In diesem Teil Berlins bündeln sich auf kondensierte Art sämtliche Wachstums-, Wiederaufbau-, Teilungs- und Sanierungsbeschwerden der Stadtgeschichte. Wie sehr gerade Verkehrsinfrastrukturplanungen der Vergangenheit noch heute das aktuelle Stadtbild prägen, lässt sich am Beispiel Kreuzbergs besonders anschaulich erkennen.
Im Seminar soll über gängige Narrative hinaus ein Verständnis für die historischen Zusammenhänge und spezifischen Voraussetzungen der Entwicklung von SO36 geschaffen werden. Die vielfältigen Architekturformen, vom Blockrand bis zur Großstruktur, werden im Kontext ihrer Stadträume erkundet und in größere Zusammenhänge gesetzt.
Kreuzberg soll hierbei nicht komplett isoliert betrachtet werden, sondern gerade bei infrastrukturellen und politischen Fragen in einen städtischen und diskursiven Kontext gestellt werden. Begleitet wird das Seminar, je nach Wetter und den gemeinsam im Kurs erarbeiteten Schwerpunkten, von einem oder mehreren Stadtspaziergängen. Hierbei streifen wir geplante, bestehende und nicht mehr bestehende Mauern, Kanäle, Gaswerke, U-Bahnen, S-Bahnen, Stadtautobahnen, Kauf-, Park- sowie Wohnhäuser und erkunden im Seminar die für den Stadtteil bis heute prägenden Themen der Stadterneuerung – behutsam und „unbehutsam“–, der Wohnungsbaupolitik Westberlins, sowie Protest, Besetzung, Partizipations- und Aneignungsformen.


Seminar, Mo., 15:15-16:45, Raum 336

Beginn: 21.10.2024, 15:15

BA Module 12/14 = 3ects; MA Module 3/5 = 5ects

Anmeldung mit Motivationsschreiben an mail[at]brunotorres.de