Wissenschaftliche Gehhilfen
Handreichungen und Leitfäden zum wissenschaftlichen Arbeiten
Prof. Dr. Matthias Noell
Die Architekturgeschichte besteht nicht nur aus chronologisch aufeinanderfolgenden Epochen, Bauten und ihren Hauptakteuren. Das Sammeln, Zusammenstellen und Analysieren von Daten, Fakten und sonstigen Informationen zur Architektur kann auch nach strukturellen und thematischen Gesichtspunkten vorgenommen werden. Eine mögliche thematische Zusammenstellung folgt den Typologien und Bauaufgaben, andere könnten Baumaterialien und Konstruktionsformen oder ihre Fähigkeit zu altern in den Vordergrund stellen. Schon lange aber nehmen Architekturtheorie und Entwurfsunterricht gänzlich andere Parameter in ihren Fokus. Paul Schmitthenner zum Beispiel, nicht gerade für seine progressive Haltung bekannt, unterlegte seinem Entwurfsunterricht die Themen Stoff, Naht, Form, Maß, Ordnung, Fügung, Notwendigkeit, Überfluss. Heute werden auch die Analyse alltäglicher Handlungen oder Lieblingsspeisen den Entwursprozessen zugrunde gelegt. Ist eine "andere" Architekturgeschichtsschreibung denkbar, die diese und andere Positionen berücksichtigt, aber dennoch nicht in einer restlosen Beliebigkeit endet? Die Veranstaltung stellt ein Semester lang diese Möglichkeit zur Diskussion und ist auch als eine Grundlagenreflexion zu Methoden und Zielen der Architekturgeschichtsschreibung konzipiert – sie setzt sich deshalb aus einem Teil Vorlesung und einem Teil gemeinsamer Diskussion zusammen, in der die vorgestellten Vorschläge zusammen weiterentwickelt werden.
Vorlesung, Freitag, 13:30-15:00 Uhr, Raum 310 (B.A. Modul 12/14, M.A. Modul 3/5, Dipl.)
Beginn: 28. Oktober 2016
Handreichungen und Leitfäden zum wissenschaftlichen Arbeiten
Das Seminar geht von der Feststellung aus, dass mit Ende des 19. Jahrhunderts und der Ablehnung von den bis dahin üblichen Stil- und Epochenvorbildern eine neue Lehre und neue Entwurfssysteme in der Architektur entwickelt und ausprobiert wurden. ...
Die Geschichte der Flanerie ist eng mit Paris verbunden. Am Vorabend der Französischen Revolution betrat der Flaneur als neuer Großstadttypus die urbane Landschaft und wurde zum Historiographen des Alltagslebens. ...