Breslau– Architektur in der schlesischen Kulturmetropole
Die polnische Stadt Breslau hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. ...
Die polnische Stadt Breslau hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich – um das Jahr 1000 gegründet, gaben sich in den folgenden Jahrhunderten die polnischen Piasten, der böhmische und der ungarische König, dann die Habsburger, die Preußen, kurzzeitig auch der napoleonische Rheinbund, und schließlich das Deutsche Reich die Klinke in die Hand. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs gehört es zu Polen und ist Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesien.
In den diversen Kriegshandlungen der Vergangenheit, vor allem aber im Zweiten Weltkrieg äuß erst stark in Mitleidenschaft gezogen, weist Breslau noch immer eine hohe Dichte an architektonischen und urbanistischen Meisterwerken und Ensembles auf, die alleine einen Besuch lohnen.
Wir werden uns um die gesamte Architekturgeschichte Breslaus bemühen, die mittelalterlichen Sakralbauten auf Sandinsel und Dominsel ebenso wie den "Ring" mit seiner faszinierenden Bebauung oder die Aula Leopoldina, das Stadtschloss oder die Bauten von Vater und Sohn Langhans. Darüberhinaus aber geht es natürlich auch um die weltberühmten Beispiele der modernen Architektur seit 1900 – die Bauten von Max Berg, Hans Poelzig, Hans Scharoun oder Erich Mendelsohn, um nur die bekanntesten zu nennen. Aber auch die Nachkriegszeit mit ihren Hinterlassenschaften stehen auf dem Programm.
Dabei geht es uns aber nicht allein um die Architekturgeschichte der Bauten und städtischen Anlage allein, sondern auch um den Umgang mit ihren Überresten, die denkmalpflegerischen Konzepte des Wiederaufbaus nach dem Krieg sowie unsere zeitgenössichen Beispiele der Architektur und Stadtplanung. Um diese Aspekte möglichst konzentriert und intensiv diskutieren zu können, wird das gesamte Seminar als Blockveranstaltung und Exkursion veranstaltet. Vor Ort treffen wir zudem sach- und fachkundige Personen, um dort auch das direkte Gespräch zu suchen und uns der polnisch-deutschen Geschichte anzunähern.