Semesterarbeiten Seminar "Treppauf Treppab - Berlin und seine Stufen"

"Das Steigen ist nicht alleine ein physischer Vorgang, sondern mehr noch ein psychischer." Friedrich Mielke

 

Die Treppe gehört zu jenen "real fundamentals of our buildings", den elementaren Bestandteilen unserer Gebäude. Dieser Meinung ist jedenfalls Rem Koolhaas in seiner fünfzehnbändigen Bücherreihe zu den Elements of Architecture 2014. Mit dem Seminar treppauf treppab bewegen wir uns auf treppenkundlichem Terrain – der Scalalogie. An wechselnden Orten in Berlin werden wir uns in einer Reihenfolge, die durch die Lage der Bauten begründet ist, ausgewählte Beispiele vom 18. Jahrhundert bis heute vor Ort besprechen und analysieren. Dabei geht es einerseits um die naheliegenden Fragen nach Material und Konstruktion, Typologie und Stil, aber eben auch um die Details wie Steigungsverhältnisse, Übersichtlichkeit, Handläufe, Stufenfolgen und der daraus resultierenden Auf- und Abstiegsgeschwindigkeit. Denn Treppen steuern das Verhalten der Benutzer von Architektur, ihre Gang- und Lauflinien rufen auf jeder Treppe eine charakteristische Steigespur hervor. Treppen sind nicht allein zur Überwindung von Höhendifferenzen da, sondern eben auch Orte der Begegnung, des Empfangs, der Inszenierung von Gesellschaft. Wir wollen uns daher auch um das wichtige Verhältnis von Raumfunktion und Raumwirkung bemühen, sind doch der Architektur unserer Zeit solcherlei Feinheiten der Planung und des Zusammenspiels der durchgeplanten Einzelteile größtenteils abhanden gekommen und die Treppe zum "Fluchtweg" oder zum "ortsfesten Zugang zu maschinellen Anlagen" verkommen. Es geht unseren Analysen also um die Frage nach den Treppen als bestimmende Zentren baulicher Anlagen, und damit auch um den Aspekt des Raums und seinen Bedeutungsebenen gerade in öffentlichen Bauten. 

 

Die Hefte sind zu einer Schutzgebühr von 5 Euro (Studierende 2 Euro) zu erhalten.

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