AGENCIES OF THE COMMON

Geleitet von der Frage, wie kollaborative Projekte aktuell städtische Räume produzieren, steht die Zusammenarbeit mit verschiedenen AkteurInnen im Vordergrund des Semesters. Somit werden räumliche Vorschläge für die Zukunft des „Gemeinschaftlichen“ aus unterschiedlichen Perspektiven und Blickweisen erarbeitet. Das Semester gliedert sich in drei Blöcke, die jeweils existierende (Infra-)Strukturen und künstlerische Positionen des „Gemeinschaftlichen“ untersuchen und dekonstruieren, um eine reale Utopie für die Zukunft des Städtischen im Anschluss zu konstruieren.

 

#fluid community food systems

Kooperation mit dem Fachgebiet “Entwurf und Entwicklung im Design”

19.04.2017 – 16.05.2017

Unter dem Blickwinkel der Stadt als organisches System findet im ersten Block eine Annäherung an das urbane Territorium, im Sinne eines fruchtbaren Bodens für Gemeinwesenarbeit sowie für gesunde (faire, resiliente, kreislauf-orientierte, nachhaltige) lokale Ernährungssysteme, statt. Solche städtische Praktiken manifestieren sich bereits in existierenden Infrastrukturen für die Versorgung mit Nahrungsmitteln: FoodCoops, kollektive Urban-Gardening- und Farming-Projekte etc.

Diese Infrastrukturen ermächtigen verschiedene AkteurInnen neue hybride Räume für die Zukunft der Stadt zu realisieren. Gleichzeitig bieten solche Orte des Empowerments den Nährboden für die Aushandlung des Städtischen und für die Selbstbestimmung marginalisierter BewohnerInnen. In diesem Kontext werden wir solche Orte unter verschiedene Aspekte untersuchen, z.B. Gärtnern als soziale Praxis oder die Aktivierung urbaner Räume für die Produktion von Nahrungsmitteln.

Berlinweite Feldforschung, bei der Schlüsselelemente der lokalen Ernährungssysteme im Nachbarschaftskontext identifiziert und untersucht werden, bildet den Semesterstart und mündet in einer kollektiv erstellten Kartierung. Wichtige Rolle spielen dabei Produktion, Transformation, Verteilung und Konsum. Ziel dieses Semesterblocks ist die Erarbeitung räumlicher Vorschläge für das Haus der Statistik als Nahrungsraum, welche reale Utopien für künftige hybride Strukturen von Produktion, Konsum und soziale Inklusion darstellen.

 

#gordon matta-clark

Kooperation mit ZKR Zentrum für Kunst und Öffentlichen Raum und die Gruppenausstellung “Zwischen Räume”

30.05.2017 – 20.06.2017

Aufbauend auf die Erkenntnisse aus dem ersten Block steht das Erbe der frühen künstlerischen Arbeit von Gordon Matta-Clark im Fokus des darauf folgenden Teils des Semesters. Besonders in der frühen Phase seiner künstlerischen Praxis setzte er sog. „spacegiving activities“ um, die räumliche Praktiken des „Gemeinschaftlichen“ schufen und die Schnittstelle zwischen Privatem und Öffentlichen neu definierten.

Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit Gordon Matta-Clarks Arbeit und dem fundierten Input aus der Ausstellung „Zwischen Räume“ werden eine oder mehrere dieser „spacegiving activities“ in dem öffentlichen Raum von Berlin als Reenactment umgesetzt. Die Reflektion sozialer und künstlerischer Praxis damals und heute steht dabei im Vordergrund. Darüber hinaus wird anhand der Analyse Gordon Matta-Clarks Ausdrucksweisen mit Film und Fotografie mit der Verwendung von diesen Medien im Rahmen der eigenen Projektarbeit experimentiert. Durch die Kooperation mit dem ZKR wird die Arbeit aus diesem Block Teil der Gruppenausstellung „Zwischen Räume“ im Schloss Biesdorf.


#constructing the commons

Kooperation mit Global Studio Berlin und Studierenden aus der UTS, Faculty of Design, Architecture and Building in Sydney

03.07.17- 14.07.17

Während des zweiwöchigen dritten Blocks des Semesterprojekts wird uns die Frage nach der Relevanz der neuen Commons beschäftigen. Gemeinsam mit Studierenden aus Sydney, im Rahmen des „Global Studio Berlin“, werden wir den Fokus auf städtische sowie räumliche Modelle und Rahmenbedingungen der Commons und des Commonnings richten. Sharing ist bereits ein relevanter Begriff im Bereich der Wirtschaft, wobei sich dadurch die Bedeutung des Teilens radikal verändert hat. Im Rahmen des Projekts suchen wir gezielt nach weiteren Deutungsbereichen, die die Gestaltung der Lebensumwelt ermöglichen.

Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung ist das Projekt für ein Boarding Haus, entworfen von Walter Gropius als der deutsche Beitrag für die Werkbund-Ausstellung in Paris, 1930. Der Entwurf zeigt seine Vision von der Zukunft des Wohnungsbaus und der damit verbundene soziale Wandel. Die erste Woche verbringen wir im Bauhaus Dessau. Zurück in Berlin werden wir die zweite Woche mit unseren PartnerInnen aus Sydney im Studio weiterarbeiten.


PROJEKT BIKE CITY BERLIN, WiSE 16/17

 Quelle: FG Bader
Quelle: FG Bader