Making Futures Bauhaus+ PlugIn Floating University
Making Futures Bauhaus+
Making Futures Bauhaus + ist ein Aktionsforschungsprojekt, welches die zukünftige Entwicklung einer architektonischen Praxis in kollektiver Form erfragt und Architektur als Resource versteht.
Im Rahmen des Bauhaus-Jubiläums 2019 wird Making Futures Bauhaus eine Summer School veranstalten, die sich mit der Gestaltung von Zukunft beschäftigt und deren Verbindung zu der vergangenen Zukunftsvision des Bauhaus hinterfragt. Als ersten Schritt in diesem Jahr und als Prozessbeginn fangen wir mit einem Plug-In-Format als Teil der Floating University Berlin an.
Plug-In an der Floating University 29.06-05.07.2018
Inspiriert von der Taktik der Artist Placement Group, die künstlerische Interventionen in bestehenden institutionellen Rahmen platziert, hängt sich Making Futures Bauhaus+ an die Floating University an. Dieses Plug-In leistet mit einer Reihe von Workshops einen Beitrag zum öffentlichen Programm der Floating University. Die Workshops fungieren dabei als gemeinschaftliche Handlungen, die dazu dienen zukünftige architektonische und urbane Handlung zu erforschen, zu erlernen und zu testen.
Eine Woche voller Workshops werden wir in die Zukunft räumlicher Produktion eintauchen, indem wir uns Themen wie Räume der Koexistenz, das Recht auf Spiel, Affektive Taktiken, Praktiken der Versammlung und die Koproduktion von Wissen über die Stadt, für unsere Stadt widmen.
Mit: Arquitectura Expandida (Bogotá),Tor Lindstrand (Stockholm),Takk (Barcelona),Sofia Dona (Athens),Studio Basar (Bucharest)
Workshops jeden Tag 11:00- 17:00 – DOWNLOAD Program -> auf deutsch and -> in english
Alle Aktivitäten sind kostenfrei, limitierte Teilnehmeranzahl. Bitte registrieren auf: makingfutures_ @raumlabor.org
Floating University Berlin – Lilienthalstraße, 10965 Berlin-Kreuzberg
Program Plug-in: Fünf Workshops zur Zukunft architektonischer und urbaner Praxis
29.06, 30.06 & 01.07
Arquitectura Expandida: Kollektive und Affektive Taktiken
Können wir Methoden für das gemeinsame Organisieren und Aktivieren gemeinschaftlicher Räume entwerfen? Von einem unvollständigen Repertoire ausgehend und sich ständig im Bau befindend wird dieser Workshop Taktiken erkunden, die sich auf Beziehungen - affektive, konfliktreiche, historische, symbolische, zusammenarbeitende oder normative Beziehungen - zwischen verschiedenen Akteuren innerhalb eines Gebiets konzentrieren. Taktiken wie zum Beispiel die Suche nach einem gemeinsamen Ziel, das Anregen von verbalen und non-verbalen Dialogen durch räumliche Handlungen, die freiwillige Demontage von Konsensfindungsdynamiken oder die bewusste Einbindung von Liebe als strukturierende Gegebenheit eines Projekts.
Arquitectura Expandida (AXP) ist ein Designkollektiv aus Bogota, Kolumbien - ein von Bürgern geführtes Labor das physische, soziale und kulturelle Strukturen aufbaut, die Gemeinschaften dazu einladen sich selbst zu organisieren und Verantwortung für ihr eigenes Territorium übernehmen. AXP verbündet sich mit führenden Mitgliedern und Organisationen lokaler Gemeinschaften, vermeidet dabei aber ein zentrale Rolle zu übernehmen und beschränkt sich auf das Bereitstellen von Entwurfs- und Konstruktionsexpertise für die Umsetzung von Projekten. Zur
29.06 & 30.06
Tor Lindstrand: Die Spielplatzgesellschaft
Der Workshop setzt sich mit dem Thema auseinander, wie der Kampf für das Recht der Kinder auf Stadt und ihr Recht zu spielen umgesetzt wurde in die gemeinschaftliche Pflicht mitzuspielen. Beginnend aus der Perspektive von spielenden Kindern wird erfragt: Was können wir von der Geschichte von Spielplätzen über urbane Verhältnisse lernen? Wie kann Spiel dazu benutzt werden ein Commoning des Raums auszudrücken? Mit Hilfe von Talks, Begehungen und praktischer Arbeit werden wir versuchen den Spaß wieder in Stand zu setzen und eine gemeinschaftliche Wiederbelebung von Albernheit zu betreiben.
Tor Lindstrand (Stockholm) ist Architekt und Professor an der Konstfack – Universität für Kunst, Handwerk und Design in Stockholm und Mitinhaber des Büros LLP arkitektkontor AB. 2010 gründete er gemeinsam mit der künstlerischen Leiterin Jessica Watson-Galbraith Economy, ein Projekt das sich mit Architektur, Kunst, Bildung und Performance beschäftigt.
30.06-01.07
Takk: Räume der Koexistenz
Wie kann Architektur Beziehungs- und Aushandlungsräume nicht nur zwischen uns Menschen sondern auch im Umgang mit Maschinen und anderen Lebewesen vermitteln? Können wir durch Artikulation des Unterschieds und durch das Zusammenstellen von Materialien unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Zustände im Hinblick auf ihre physischen Eigenschaften und ihre symbolischen Assoziationen neue Vorstellungen von Schönheit schaffen? In diesem Workshop sind die Teilnehmer eingeladen einen kleinen Eingriff zu entwerfen und zu bauen, indem alle Lebensformen rund um die Floating University entwirrt und Vorstellungen von Koexistenz - von Arten, Materialien, Beziehungen - erforscht werden.
Takk (mireia luzárraga + alejandro muiño) sind interessiert an der Produktion von Architektur mit einem Fokus auf experimentelle und spekulative materielle Praktiken an der Schnittstelle zwischen Natur und Kultur im zeitgenössischen Kontext. Sie legen speziellen Wert auf das Überwinden des Anthropozentrismus in seinen verschiedenen Formen (Politik, Ökologie, Kultur, Gender…). Zusätzlich zu ihrer beruflichen Praxis lehren sie an der Universidad de Alicante (UA), dem Instituto Europeo di Design in Madrid (IED Madrid) und dem Institute of Advanced Architecture of Catalonia in Barcelona(IAAC).
03.07-04.07
Sofia Dona: Renovictions
Dieser Workshop befasst sich mit der “Entmietung”; einer Vermieterstrategie in Deutschland und anderswo, bei der Mietern unter dem Vorwand der Renovierung gekündigt wird und tatsächlich die Häuser teilweise zerstört werden. Gebrochene Wasserrohre, verstopfte Toiletten, entfernte Dächer, permanente Gerüste an der Fassade und die Vermietung von Wohnungen an lärmende Vermieter sind einige der Taktiken, denen Hauseigentümer nachgehen. Wie kann man sich gegen diese Tricks wehren? Dieser Workshop zielt darauf ab Wohnungs- und Eigentumsproblematiken zu untersuchen, die Städte in den letzten Jahren brutal verändern.
Sofia Dona arbeitet als Architektin und Künstlerin in München und Athen. Sie hat Architektur an der Nationalen Technischen Universität Athen und öffentliche Kunst an der Bauhaus Universität Weimar (“Public Art and New Artistic Strategies”) studiert. Sie hat weltweit Projekte zwischen Architektur und Kunst in verschiedenen Städten wie Athen, Leipzig, Detroit, Los Angeles, Pisa oder in der Grenzregion zwischen Tijuana und San Diego realisiert. Sie hat an Orten wie dem Nationalmuseum für Moderne Kunst in Athen (EMST), der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (nGbk) und der Biennale in Athen ausgestellt.
04.07-05.07
studioBASAR: Die Stadt als Bibliothek
Während die Welt heute zunehmend durch Wissenskapitalismus definiert wird, untersucht der Workshop Open-Source-Möglichkeiten der Emanzipierung von Stadtbewohner von reinen Data-Mining-Rohstoffen zu Co-Produzenten von Wissen über ihre Stadt, für ihre Stadt. Durch erfahrende Begehungen, platzierte Narrative und Aktionsdesign werden wir die Nachbarschaft der Floating University erkunden und dabei Möglichkeiten für das Sammeln, Co-Produzieren, Darstellen und Teilen verschiedener Arten von lokal gebundenem, impliziertem und kontextualem Wissen erforschen. Von diesem Standpunkt aus werden wir fragen: Welches bibliothekartige Format könnte solche Inhalte beherbergen?
studioBASAR ist ein Bucharester Architekturstudio für Praxis im öffentlichen Raum und wurde 2006 von Alex Axinte und Cristi Borcan gegründet. Eingenommen von der Dynamik urbaner Kultur und der schwindenden Bedeutung öffentlicher Räume initiiert und entwickelt studioBASAR Aktionen und Projekte im öffentlichen Raum. Zu diesen Prozessen, von temporär bis dauerhaft reichend, gehören praxis-orientierte Forschung, teilnehmende Aktionsforschung, Communityaktivierung, Co-Produktion und Co-Design, Urban Design, Bildung und städtische Pädagogik.