"Toma la plaza" (Nimm den Platz) war einer der Sätze, die 2012 vor allem unter jungen Menschen im Zentrum von Madrid zu hören waren. Spanien befand sich bereits mitten in der Finanzkrise von 2009 und in Madrid zeigte sich, wie sehr die Wirtschaftskrise das etablierte politische System und die sozialen Werte erschüttert hatte. Der Satz "Toma la plaza" war ein Symbol für eine ganze Generation, die bereits neue Wege der Zusammenarbeit erreicht hatte und die Institutionen aufforderte, ihrem Paradigma zu folgen. Dies führte zur Konsolidierung eines umfangreichen Netzes von kulturellen und lokalen Initiativen in der ganzen Stadt. Diese neuen Wege des Städtebaus zusammen mit den großen städtischen Interventionen, die seit Anfang des Jahrhunderts von allen verschiedenen Verwaltungen durchgeführt wurden, machten Madrid zu einem bunten und reichen Feld der Kreativität und der innovativen Stadterfahrung.

Seit der Bewegung "Toma la plaza" sind bereits einige Jahre vergangen und die Stadt Madrid ist immer noch ein Ort der Widersprüche, ein Labyrinth von kreativen Experimenten, das sehr schwer zu verstehen ist, wenn man nicht mit den Bewohnern der Stadt verbunden ist. 

Diese Aktionsforschungs-Exkursion wird aus der Hand einiger Madrileños dasbreite Spektrum urbaner Experimente erforschen, wie die großen urbanistischen und kulturellen Interventionen, die zu Beginn des Jahrhunderts stark kritisiert wurden, aber heute ein unantastbares Symbol der Stadt Madrid sind (Madrid Rio, Matadero Madrid oder die Eje de los Museos). Aber auch die sehr kleinen, selbst iniziierten Interventionen, die das tägliche Leben eines jeden Madrileño widerspiegeln (Red de Huertos Urbanos, Mercados, Almendro 3, Tabacalera, La ingobernable, Esto es una plaza, Espacio Ucrania, etc.), haben sich alle aus einem riesigen Netzwerk von Kreativen entwickelt, in den letzten Jahrenmanchmal in Zusammenarbeit mit der Verwaltung Madrids.

Während 5 Tagen in der Stadt werden die Schüler verschiedene Lernaktivitäten entwickeln, denken und Vorschläge über die Orte machen, die wir besuchen werden. Der Tagesablauf wird in zwei Teile gegliedert. Während des Vormittags werden wir an verschiedenen Orten und Initiativen von Stadtbauern, die mit jedem Ort verbunden sind, empfangen, die ad-hoc projekthafteÜbungen für die Schüler vorschlagen. Nach dem Mittagessen werden wir uns den Lehrern und Schülern des MACA Master of Madrid ETSAM anschließen, die einige alternative Routen als Ausgangspunkt für das Master Programm vorbereitet haben. Unser Ziel ist es, eine gemeinsame Basis zu schaffen, um verschiedene räumliche und programmatische Erfahrungen in Gruppen zusammenzuführen. 

Das Seminar vermittelt den Studierenden alternative kollaborative Projektmethoden und -werkzeuge, um sich neuen Arbeitskontexten zu nähern, indem es konkrete räumliche und städtebauliche Praktiken vorstellt.