In diesem Projekt untersuchen wir städtische Begegnungsräume. Als Urbanisten verstehen wir Räume als etwas, in dem Verschiedenheiten parallel existieren, sich überlagern und interagieren.

Wo finden und tauschen sich Menschen mit unterschiedlichen Ansichten, Perspektiven, Lebensformen und Wünschen aus? Wo findet man den “Anderen”? Wo lassen sich hybride Räume finden für diese Art von Begegnung oder städtischer Interaktion?

Wir werden das Haus der Statistik als laufenden Prozess und etablierte Projekte wie ExRotaprint oder ZK/U als Fallstudien untersuchen.

Das Haus der Statistik befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Alexanderplatz und bietet 45.000 qm leerer Büroetagen. Als Teil eines gesamten Ensembles ist es Erbe der DDR und somit geprägt durch einen ikonischen sozialistischen Städtebau. Mit Kenntnis der Forderungen der Initiative zum Haus der Statistik werden wir architektonische Praktiken untersuchen, um diesen immensen Komplex als ein hybrides Gebäude zu denken, das auf die heutigen Bedürfnisse von Berlin eingeht. Die Initiative fordert die Öffnung des Komplexes für künstlerische und kulturelle Produktion verbunden mit integrativem Wohnen und Wohnraum für Flüchtlinge.

Ausgehend von diesen Analysen werden wir mögliche Rollen von Architekten in solch komplexen urbanen Umgebungen herausarbeiten und eine Reihe von Aufgaben definieren. Diese können von der Umgestaltung des Hauses der Statistik für eine hybride Nutzung, über die strategische Entwicklung verschiedener Szenarien für das umliegende Quartier, bis zu 1:1-Interventionen am Haus der Statistik oder vergleichbaren Orten in einem performativen Ansatz reichen.

Das Projekt ist als Arbeitsprozess angelegt, der sich je nach individuellen Interessen und Schwerpunkten der Studierenden entwickelt. Wir bieten eine Zeitstruktur und eine kontinuierliche Betreuung in wöchentlichen Studio-Meetings an. Wir erwarten die Fähigkeit und Motivation selbstständig zu arbeiten. Wir verstehen das Studio als Ort für eine fortlaufende Verhandlung.

www.hausderstatistik.org

mittwochs 14.00-18.00h  Atelier 401

max. 15 Teilnehmer