ENTWURF MA/BA - ARCHE ICC

ARCHE ICC

Entwurf MA und BA 3. Studienjahr/ Sommersemester 2022

Prof. Tim Edler, WM Christian Schmidts, T Angely Angulo Meza

Mittwochs ab 10 Uhr R316

 

„Das Weitere ist zu entwickeln. Ziel und Fracht der Fahrt mit der gestrandeten Raum- und Zeitarche ICC kennen wir noch nicht. Wir werden sehen, ob heute noch genug Zukunft für dieses Gebäude da ist, für seine futurisch-optimistische Haltung.„

 

1. Projekt

Bei diesem Projekt wird es um die zukünftige Gestalt und Nutzung des Internationalen Kongress Centrums (ICC) im Westen der Stadt Berlin gehen. Das ICC war im Jahr 1979 eine Sensation. Heute ist der futuristische Bau alt und ohne Nutzung und mittlerweile auch offiziell ein Denkmal. Seit 2014 ist das ICC ohne Nutzung. Das Gebäude besitzt weiterhin eine starke Erscheinung und lässt die Epoche und den Zeitgeist seiner Entstehung assoziieren. Darin ähnelt es anderen Orten oder Gebäuden Berlins, die ebenfalls als ikonografisch wahrgenommenen werden, wie z.B. die stillgelegten Flughafenkomplexe in Berlin oder die Abhörstation auf dem Teufelsberg zu der parallel das Projekt von Elke Sterling-Presser angeboten wird. Trotz oder wegen der besonderen Bedeutung und Ausstrahlung ist es allgemein schwierig eine Weiter- oder Wiedernutzung für solche Orte zu entwickeln. Seit 2014 werden in Berlin Überlegungen angestellt, was mit dem außergewöhnlichen Bau angefangen werden kann. Einerseits ist die Liste der Herausforderungen lang¹, andererseits bestehen aber auch besondere Chancen. Für solche Orten können besondere Annahmen getroffen werden und es können möglicherweise andere Argumente eingesetzt werden, als bei gewöhnlichen Projekten. Denn die Entscheidung über die weitere Nutzung wird in wesentlichen Teilen auf einer politischen Ebene getroffen werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass psychologische und emotionale Aspekte, Narrativen und Dynamiken für die Entscheidungsfindung eine größere oder andere Rolle spielen können. Dadurch verschwinden die sachlichen Aspekte nicht. Aber es entsteht eine wichtige zusätzliche Perspektive in dem Moment, wo eine greifbare und verbindende „öffentliche Idee“ entwickelt wird, d.h. eine Idee, die für den öffentlichen Diskurs und für den politischen Entscheidungsprozess funktioniert, die hier verstanden und verhandelt werden kann.

 

¹z.B. die hohen Aufwendungen für Sanierung, Bau und Betrieb, das schiere Masse und Größe, die Exponiertheit, die speziellen räumlichen Strukturen, der Zuschnitt von Nutz- und Erschließungsflächen, die besondere Verkehrs- und Erschließungssituation, Denkmalschutzauflagen...

 

2. Ausgangspunkt und Ziele

Das Erfordernis der politischen oder öffentlichen „Brauchbarkeit“ der Idee soll bei diesem Projekt als möglicher Ausgangspunkt reflektiert werden. sein. Es wird wahrscheinlich darum gehen, eine Idee zu entwickeln, die mindestens auch griffig und verbindend ist, die einfach und kommunizierbar ist, die anschlussfähig ist. Als Bearbeitungsbereiche kommen unterschiedliche Abschnitte und Aspekte des Komplexes für eine Bearbeitung in Frage: Die Innenbereiche, die gesamte räumliche Struktur, die äußere Wahrnehmung des Gebäudes und der damit assoziierten Nutzungen, die Art der Nutzung, die direkten Außenbereiche, die stadträumliche und Verkehrliche Einbindung usw. Das Sehen , das Visuelle kann und soll insgesamt eine zentrale Bedeutung haben. Die Abgabeleistung wird nicht an Ansichten und Grundrissen gemessen, sondern daran, ob es gelingt den Funken überspringen zu lassen.

 

3. Prozess und Werkzeuge

Es ist geplant, dass schon in der Anfangsphase des Projektes gemeinsam ein digitales 3D Modell entwickelt wird, und dass dieses schon früh in den Prozess der Fragenund Lösungsentwicklung einbezogen werden kann u.a. mit Techniken der Echtzeit Simulation (twinmotion, unreal game engine). Eine Einführung dazu findet durch den Lehrstuhl parallel statt. Im Rahmen der gemeinsamen Grundlagenermittlung werden thematisch Recherchethemen an einzelne Gruppen oder Teilnehmer*innen vergeben und die Ergebnisse sollen den Gruppenarbeitsprozess informieren. Im Projekt soll beginnend mit der Phase der Grundlagenentwicklung ein kollaborativer Gruppenprozess und entsprechende Strukturen aufgebaut und ermutigt werden. UDK Berlin – Institut für Architektur und Städtebau (IAS) Lehrgebiet Digitales Und Experimentelles Entwerfen (DEE)

 

4. Orga

Details Die Termine mit dem Projekt und dem Leitungsteam finden im wöchentlicher Rhythmus statt. Ein Semesterplan wir zu Beginn veröffentlicht. Das erste Treffen zur Begrüßung durch Prof. Tim Edler und Einführung durch WM Christian Schmidts findet am Mittwoch 20.4. um 11:00 in Raum 304 statt.

 

 

Phasen und Termine

 

Phase I [20. April - 11. Mai]

 

Erstes Treffen [20. April]

Besichtigung Projektort [28. April]

 

Phase II [11.Mai - 28. Juni]

 

Entwurfsworkshop [11. - 12. Mai]

Zwischenpräsentation [15. Juni]

 

Phase III [28. Juni - 20. Juli]

Endpräsentation [20.Juli]