ABSTRACT CITY 02: Topographie
WS 09/10
Architektur kennt zwei, vom Grundsatz völlig unterschiedliche Herleitungsmethoden:Typologie, also eine abstrakte- akademische- Basis und im Gegensatz dazu eine topographische , also eine „geerdete“ Herkunft.
Dieses Gebundensein an einen bestimmten Ort, die Entwicklung von Architektur aus ihren äusseren Umständen interessiert uns in diesem Semester:
Wie zeitgemäß ist der Gedanke des „genius loci“?- in einer Zeit, in der Orte durch die schiere Überwindbarkeit von geografischen Grenzen zu einem einzigen verschmelzen?
Was ist der spezifische Ort, die Topographie, neben kulturellem, traditionellem oder auch klimatischem Hintergrund für eine Architektur?
Wie sehr und in welchen Bereichen kann ein konkreter physischer Ort räumliche Strukturen beeinflussen?
Um solche Fragen im Entwurf zu klären, transformieren wir eine reale räumliche Situation kombiniert mit einer spezifischen Aufgabenstellung von Berlin nach abstract city:
„Quartier am Nordhafen Berlin“ (ein Architekturprojekt des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft in Kooperation mit der Vivico Real Estate GmbH, der Deutschen Bahn AG und der Stadt Berlin, in Zusammenarbeit mit Hochschulen)
Der Aufgabenstellung, mit der wir uns gleichzeitig auch einem geladenen Wettbewerb mehrerer deutscher Architekturfakultäten stellen, werden wir uns unter dem abstrakten Begriff „Topographie“, also mit dem Blick von aussen, nähern- um aus der Distanz Lösungen zu finden, die aus einer Innensicht nicht offensichtlich sein können.
So beginnt die Entwurfsaufgabe mit der Analyse des Ortes und des sich daraus ableitenden Programmes, nicht nur eines „Raumprogrammes“ sondern durchaus „Programm“ im Sinne von „Inhalt“, ausgehend von der These, dass nur neue Inhalte auch zu neuer Architektur führen: es ist ein hybrides Gebäude zu entwickeln, welches einerseits der anspruchsvollen städtebaulichen Situation einer Bahnstation gerecht wird und andererseits für das Gebiet interessante Nutzungen aufnehmen kann.
Diese neuen Strukturen sollen auch in das in den letzten Semestern entstandene Netz von abstract city eingebunden werden- dort sind spezielle Standorte für besondere infrastrukturelle Gebäude bereits vorgesehen.
abstract city wächst weiter.
Zur Vertiefung des Themas werden eine Exkursion nach Hamburg (13. – 15. November) und eine Konferenz zum Thema „Topographie“ am 27. November in Berlin stattfinden.
Zum Wettbewerb findet ein Einführungsseminar in Berlin statt, welches vom Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft organisiert wird, und an dem alle teilnehmenden Hochschulen vertreten sein werden. (26.- 28. Oktober)
Gastkritiker 27.11.2009: Prof. Walter Angonese , Italien / Mendrisio Schweiz und Richard Manahl, Wien
Gastkritiker 13.01.2010: Rainer Nagel, Leiter der Abteilung Stadt- und Freiraumplanung des Berliner Senats und Roger Bundschuh, Berlin
Gastkritiker 10.02.2010: Richard Manahl, Wien, Prof. Peter Bayerer und Silvan Linden , AdK Nürnberg
Hamburg Exkursion