studio raumproduktion 23: "designing for the more than human"
studio raumproduktion 23: "designing for the more than human"
In dem Design-Projekt "designing for the more than human" betrachten wir die Floating University als Case Study. Wir wollen Unterstützungsstrukturen für andere Formen des Zusammenseins auf einem beschädigten Planeten entwerfen.
Im Rahmen des Design-Projekts werden wir uns mit Theorien über die feministische Stadt, das Anthropozän und Bruno Latours Ideen über die "kritische Zone" vertraut machen - die die dünne Schicht des Lebens zwischen totem Gestein tief unter uns und dem toten Weltraum hoch über uns als kritische Zone beschreibt. Hier leben wir mit allen anderen Lebewesen auf der Erde zusammen.
Die Floating University wird als Linse und Kondensator für diese Gespräche und als Projektionsfläche für Design-Ideen auf der Suche nach möglichen Zukünften dienen. Das Projekt gliedert sich in drei Phasen.
In Phase eins machen wir uns mit dem Kontext der Floating University vertraut. Wir lernen etwas über die Akteure, Machtstrukturen, Dynamiken und Prozesse. Wir erfahren auch etwas über die fünfjährige Geschichte der Floating University, wie ihr Verein gewachsen und organisiert ist und wie Floating von Tag zu Tag gemacht wird. Wir lernen etwas über Amphibien und andere bedrohte Arten. Mit dieser erweiterten Betrachtung der Zusammenhänge der Floating University üben wir, uns in umkämpften Gebieten zu positionieren.
In Phase zwei werden wir Interventionen im Maßstab 1:1 innerhalb der Floatings entwerfen und potenziell umsetzen, die räumliche Situationen des Zusammenlebens und des Dialogs zwischen Spezies anbieten.
In der dritten Phase blicken wir in die Zukunft und entwerfen explorative Imaginationen und spekulative Designs für eine Floating University, in der Menschen, Tiere, Pflanzen und andere Lebewesen zusammenleben und sich gegenseitig unterstützen.
Wir fahren auf Exkursion nach Taranto im Süden Italiens. Taranto ist ein besonderer Ort. Ebenso wie die Floating ist es eine Art „kontaminiertes Paradies“. Die idyllisch am Meer gelegene , kleine Stadt ist umgeben von einem gigantischen Rohstoff- und Industrieareal zur Erz und Eisenverarbeitung einerseits und einer großen NATO Basis andererseits. Wir verbinden uns mit der Gruppe „Post Disaster“ vor Ort, die die Dachlandschaft Tarantos als konkrete Handlungsräume für kulturelles und Ziviels, gemeinsames Agieren erschließt.
Wir vernetzen uns mit Expert:innen vor Ort, die uns zeigen werden, wie man mit unterschiedlichen, kreativen Vorgehensweisen eine Situation die auf dem ersten Blink aussichtslos ist - ökologisch, sozial, ökonomisch - doch noch verändern kann.
Eine Suche nach Agency in einer dystopischen Umgebung.
Links:
https://www.e-flux.com/architecture/accumulation/345107/production-or-engendering/
https://feralatlas.supdigital.org/world/acceleration
https://zkm.de/de/ausstellung/2020/05/critical-zones
https://archplus.net/de/cohabitation/
https://www.e-flux.com/education/features/532877/creating-common-ground-klasse-fr-alle
https://floating-berlin.org/de/programme/learnscapes/
Teilnehmerzahl: 15
Ateliertag: Dienstag
Ort: FLOATING UNIVERSITY
Exkursionsreise: Taranto (post disaster) 30.04-06.05.23
erstes Treffen: 19.04.23 - 17.00h in 401