studio raumproduktion 24: Poröse Architektur - Die Sumpf Edition - das gastfreundliche Sumpfgebiet
Poröse Architektur - Die Sumpf Edition - das gastfreundliche Sumpfgebiet
Was wenn wir - wie Bruno Latour schreibt - nie modern waren und sehr gebräuchliche dichotomie-basierte Denk- und Handlungsmuster sich ungenügend erweisen? Natur - Technik, Mensch - Umwelt, Kultur - Wissenschaft sind Begriffspaare die für dieses Denken symptomatisch sind. Was wenn die Polaritäten der Begriffspaare nie wirklich existierten? Die Klimakrise macht uns klar, dass wir verbundenere Formen des Denken und Handelns brauchen, integrierter Formen des Architektur-machens. Unsere Beschäftigung mit dem Entwerfen und Praktizieren einer mehr-als-menschlichen Architektur begann vor 2 Semestern mit dem Projekt „designing for the more than human“ und fand seine Forstsetzung letztes Semester mit „porous Architecture - becoming soil“.
Mit dem Projekt Zyklus Poröse Architektur suchen wir nach Auswegen aus dem dichotomischen Denken, wir suchen nach Wegen wie wir Räume mit einem öko-sozialen Ansatz (ko)produzieren und entwerfen können. Mit dem Entwurfsprojekt „das gastfreundliche Sumpfgebiet“ wollen wir uns mit drei Begriffen besonders beschäftigen: Porosität (oder poröse Architektur), Gastfreundschaft und das Sumpfgebiet, das Moor, der Sumpf.
Porös - Architektur kann als Ausdruck von vielfältigen Beziehungen gelesen werden. Mit Architektur können zukünftige Beziehungen geprägt werden. Oft trennt Architektur - typischerweise zwischen innen und aussen, warm und kalt, trocken und nass und gleichzeitig menschlich und nicht-menschlich. Wie kann eine planetare Architektur erreicht werden, deren Grund-paradigma die Verbindung und nicht die Trennung ist? Eine Architektur, die auch Lebensraum ist, zum Beispiel, oder die sich in ihrer Materialität gezielt mit lokalen Ressourcen und Techniken verbindet? Am Ende des Entwurfsprojekts erarbeitet ihr Projekte, die die Qualitäten des Porösen auf verschiede Weisen interpretieren.
Gastfreundschaft - Wir lesen Gastfreundschaft im Sinne einer feministischen Raumpraxis als „making space for others“. Sie beinhaltet, Vertrauen, Offenheit, Großzügigkeit und die Einladung zu Gemeinsam sein, zum Austausch. Wir untersuchen Raum-Konfigurationen und Raumpraxen und erzeugen selbst Situationen der Gastfreundschaft, die die Recherche in eine gemeinsame Handlung übersetzen. Dieser Projektteil ist performativ, live, sozial, 1:1.
Das Sumpfgebiet - Die floating University ist wieder der Ort unserer Arbeit. Wir kooperieren mit dem Space Team des floating e.V. arbeiten wir an Transformations-Architekturen, die die floating als Lebensraum für viele Stärken. Ein Zukunftsszenario ist, dass das Betonbecken entsiegelt und eine Sumpf- und Marschlandschaft hergestellt wird in der Frösche, Libellen und andere Wesen gemeinsam leben. Laichschnüre im Schilf, Spontanvegetation, wie Weiden wachsen und spenden Schatten. Das Betonbecken wir d zum Biotop mit einer menschlichen Lern- und Forschungsenklave mitten drin. Wir wollen uns mit dem Sumpf / Moor als Lebensraum beschäftigen und herausfinden, wie wir daraus lernen und Architektur sumpfiger machen können.
Studio Zeiten jeden Mittwoch 14-18 Uhr @Floating
Phase I: Artistic research and Kontext mit Space Group Floating e.V.
Care repair days @Floating: 22.04 (10-18 Uhr) 22.+23.04 (9.30-17.30 Uhr)
29.04-05.05: Exkursion „Brave New Alps“ Bozen, Rovereto und Venedig Sumpfgebiet mit La Foresta, Lungomare, Veras…(siehe eigenen post)
Phase II: Stegreif - design by time - design by body + Workshop mit Sabine Zahn - design by other
Phase III: Design proposal! Mit Juan Chacon, Zuloark.
Diskursive Dinners @Floating - everyone welcome!
29.05 - 6pm with Teresa Dillon (soft agency) artist and educator / researcher; (Professor of City Futures, UWE Bristol), Alexander Römer (constructlab) architect, designer and carpenter.
26.06 - 6pm hybrid night with Studio Betti „MUD Robots“ UdK - Studio Bader „ the hospitable bog“ UdK - Studio Woditsch „Tomorrow Comes Today“ TH Nürnberg
03.07 - 6pm with Carmen Lael Hines; practice-based researcher, curator and artist; Corinna Studier architect, researcher.
Die Teilnehmer:innenzahl ist auf 15 Studierende begrenzt.