Plusenergiehaus mit E-Mobilität

Quelle: KET Lehrstuhl

Interdisziplinärer Wettbewerb 2010

3. Preis: Entwurf zur Vernetzung von Wohnen und Elektro-Mobilität. Ausgeschrieben vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

 

Das Haus positioniert sich im Stadtraum als klarer einfache Baukörper. Die Straßenfassade mit Haupteingang und Vorbereich für die Elektrofahrzeuge orientiert sich nach Westen zur Fasanenstraße hin. Die private Wohnseite öffnet sich nach Osten in den parkähnlichen Grünraum. Die Schlaf und Wohnbereiche im ruhigen Osten werden über das Haus und einen gärtnerischen heckenartigen Sichtschutz zur Straßenraum abgeschirmt.

Über die kurze und direkte Zufahrt von der Fasanenstraße gelangen die Elektrofahrzeuge publikumswirksam auf das Gelände zu den Ladestationen unter dem gedeckten Eingangsreich des Hauses. Im Vorplatzbereich befinden sich in direkter Anbindung an den Straßenraum für die Passanten digitale Informationssteelen zum Projekt. Über dem Eingangsbereich liegt die private Loggia nach Westen zur Abendsonne, die den Straßenraum überschaut und somit die notwendige Distanz zum öffentlichen Straßenraum garantiert.

Ausgangspunkt bei der Konzeption war ein Wohnmodul dessen architektonische und haustechnische Konzepte das Potential zur Weiterentwicklung zu einem Stadtbaustein birgt. Wichtiger Aspekt war hierbei auch, dass das Haus nicht nur in der gewählten Ost West Ausrichtung, sondern auch bei einer gegebenenfalls erforderlichen Nord Süd Orientierung alle Funktionen und Qualitäten aufrecht erhält. Das Haus besitzt zu allen vier Himmelsrichtungen anpassbare Fassaden, die auf die jeweilige Nachbarschaft und Einbausituation reagieren können. Das Haus lässt sich auch über 270° rund um die Kernzone von Osten nach Westen ohne qualitative Einbußen frei ausrichten. Die Organisation des Grundrisses kann flexibel auf unterschiedliche städtebauliche Situationen angepasst werden.

Baukörper

Der kompakte rechteckige Baukörper besitzt 2 Geschosse. Die Kantenlänge des rücksprunglosen Kernbauköpers beträgt 12,40 auf 7,25 Metern. An diesen Kernkörper des Passivhauses werden klimaneutrale Elemente, wie Terrassen, Balkone Vordächer, Kollektorflächen, Sonnenschutz angefügt. Alle auskragenden Anschlüsse sind über den rechnerischen Nachweis wärmebrückenfrei. Das Haus erreicht so ein sehr gutes A/V Verhältnis, da die auskragenden „kalten“ Bauteile nicht das Dämmgefüge des kubischen Grundkörpers eingreifen. 

Funktionen

Das Haus besitzt drei hintereinander geschichtete Zonen: Auf der Westseite zur Straße hin liegt die Erschließungsszone mit Haupteingang, Sanitär- und Nebennutzflächen (durchlässig in Längsrichtung). Die anschließende multifunktionale Kernzone beherbergt als Rückgrad des Hauses über 2 Geschosse mit Treppe, Medienführung, Technik und Stauraum (durchlässig in Querrichtung).Zu der ruhigen Ostseite schließen die Wohn-, Arbeits- und Schlafbereiche an (durchlässig nach außen). Das Haus ist zusätzlich vertikal in öffentliche Bereiche (Wohnen) im EG und private Bereiche (Schlafen) im OG geteilt.
Die stark frequentierte Seite (Straßenfassade) ist dem Parken unter dem gedeckten Eingang vorbehalten. Auf der ruhigen Seite (Gartenseite) liegen die Bereiche zum Wohnen und Schlafen. Der abgeschirmte Balkon auf der Westseite dient als gedeckter Trockenbalkon (Wäsche) und in der Abendsonne als Erweiterung des Wohnflures im OG (Innen / außen)

 

Wettbewerbsteam 

Institut für Architektur und Städtebau:

Prof. Dr. Ing. Christoph Gengnagel - LKT
Prof. Dr.-Ing. Christoph Nytsch-Geusen - VPT
MA: Dipl.-Ing. André Sternitzke, Dipl.-Ing. Jörg Huber/Felix Heisel 

 

Institut für urbanen Holzbau:

Dipl.-Ing. Architekt Daniel Rozynski MA: Dipl.-Ing. Architekt Philipp Koch, Dipl.-Ing. Architekt Matthias Schrimpf, Dipl.-Ing. Architekt Christoph Roedig 

 

Happold Ingenieurbüro GmbH, Berlin:

Paul Rogers, B. Sc. Christian Wiezorek