Preisträger*innen 2013
Jacob Steinfelder | Preis
Zwei Brüder planen ein Haus, in Berlin, am Kottbusser Tor. Sie sind beide Autoren von Drehbüchern, von Stücken fürs Theater und Unterhaltung und wollen ein gemeinsames Haus bewohnen, darin arbeiten, ihre Stücke umsetzen und einem Publikum präsentieren können. Dafür gibt es ein Atelier, Bühne und Bar, ein Brandwandkino, Saal, einen Aufnahmeraum, offene Studioflächen und hermetische Rückzugsräume. So entsteht ein kleines Bühnen- oder Spielhaus, das immer auch zwei Wohnungen in einem ist. Eine gebaute Beziehung. Das gemeinsame Haus entwickelt sich von innen nach außen, kein Raster – sondern Funktionen und Atmosphären bestimmen Form und Erscheinung. Das Grundgerüst bilden die Wege beider durchs Gebäude und in die Höhe – die Treppe. Sie ist das Rückgrat des Hauses und zusammen mit der Außenhülle positionsbestimmend für die Entwicklung der Raumstruktur. Diese Struktur besteht aus, den Charakteren entsprechend, zwei verschiedenen Raumsystemen. In der Treppenanlage folgt auf dem Rücken der geschlossenen Treppe eine offene wie in einer Doppelhelix. Die geschlossene verbindet dabei die hermetischen Raumkörper des Einen, während sie von der freien Treppe und den Ebenen der offenen Raumlandschaft des Anderen umgeben wird. Es drücken sich sozusagen die Räume des Einen in den Räumen des Anderen ab.